Dienstag, 28. Oktober 2014

Erbarmen - Wort der Lebensorientierung



Ina Praetorius: Erbarmen.
Unterwegs mit einem biblischen Wort

Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2014, 128 S.
--- ISBN: 978-3-579-08183-0

Dies ist ein meditatives Buch, das sich in großer interreligiöser Offenheit auf Erbarmen, Barmherzigkeit und Gnade einlässt. Es sind alte Worte, wie man sie in verschiedenen Variationen in der Hebräischen Bibel, im Neuen Testament und im Koran findet und die geradezu eine gemeinsame spirituelle Basis der drei monotheistischen Religionen bilden. Es ist diese Barmherzigkeit Gottes, die das eigene Handeln steuert.
Die Autorin, die Schweizer Theologin Ina Praetorius (geb. 1956) liebt diese altmodischen Wörter, weil sie einen achtungsvollen Bezug zu den Menschen vor uns herstellen. Zugleich bringen Worte etwas von dem Grund zum Klingen, auf dem menschliches Vertrauen und Hoffnung wächst.

Auf ihrer Homepage (http://www.inapraetorius.ch/d/ina-praetorius.php) beschreibt sie, dass ihr diese „alten“ Wörter zu einer Lebensbasis geworden sind:
Ich habe Wörter wie "Gott", "Liebe" oder "Jesus Christus" geschenkt bekommen, um mich in der Welt orientieren und meinem Leben einen Sinn geben zu können.
Ina Praetorius hat bereits eine Reihe von Büchern eher essayistischen Charakters veröffentlicht – zum Gebären und Geborenwerden, zum Glaubensbekenntnis und zum Gottesverständnis. Mit anderen zusammen fragte sie nach dem ABC des guten Lebens. Die Frauenbewegung und die Genderproblematik liegen ihr besonders am Herzen, um daraus ethisch notwendige Veränderungen (auch politisch) einzufordern. Ihre Dissertation (2003) betraf: Anthropologie und Frauenbild in der deutschsprachigen protestantischen Ethik seit 1949.
Bei den 11 Kapiteln ihres neuesten Büchleins handelt es sich um kleine Erlebnisse, Geschichten, kleine Schlüsselerfahrungen aus dem eigenen Leben. Sie werden unter dem Licht des göttlichen Erbarmens angesprochen und stehen jeweils unter einer biblische Leitlinie. Das sind kurze Texte, die dem Alten und Neuen Testament entnommen sind. So werden Erinnerungen aus dem unmittelbaren Lebensumfeld, aber auch nachdenklich machende (große) Reisen aufgearbeitet. Die Theologin stellt exegetische Einseitigkeiten in Frage und findet dadurch auch Durchbrüche, um biblische Verse für den Alltag persönlich und auch politisch relevant zu aktualisieren. So finden Abschiede von herkömmlichen, besonders patriarchalisch geprägten Gottesbildern statt, und gesellschaftliche Missstände werden deutlich angesprochen. Ina Praetorius bietet keine fertigen Antworten, es sind vielmehr Suchbewegungen. Sie sind keineswegs ziellos, denn sie geschehen im Vertrauen auf die unbedingte göttliche Zuwendung.
Die Reflexionen von Fremdheit und Nähe im Hier und im „Anderswo“ können zu Hoffnungsformulierungen auf eine(Geschlechter) gerechte und friedvolle Zukunft werden. Die Autorin ist der Wirkkraft des Erbarmens auf der Spur. Und offensichtlich gibt es immer wieder Zeichen, die diese verändernde Kraft des Erbarmens bestätigen und eine neue Sicht auf das eigene „Geführtwerden“ ermöglichen. Hier geht es aber nicht nur um die eigene seelische Stabilisierung, sondern auch um die Zuwendung zum Nächsten. Diese „Herzensangelegenheit“ der Autorin kann den Lesenden für die eigene Sinnorientierung als Hilfestellung dienen.
Reinhard Kirste
Rz-Praetorius-Erbarmen, 28.10.14


Freitag, 17. Oktober 2014

Ökumenisch gelebtes Christsein: Friedrich W.J. Hasselhoff



Friedrich W.J.Hasselhoff: »Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen« Gesammelte Aufsätze, Vorträge und Predigten. Hg.: Görge K. Hasselhoff.
Würzburg: Königshausen & Neumann 2012, 362 S., Register
--- ISBN 978-3-8260-4995-8 ---
 Ausführliche Beschreibung
Der vorliegende Band gibt einen anregenden Einblick in das jahrzehntelange theologisch-pädagogisch-dialogische Wirken des ehemaligen Hochschul-dozenten, Pfarrers und Schulreferenten Friedrich Hasselhoff (1928 – 2012). Es handelt sich um veröffentlichte und unveröffentlichte Aufsätze, Vorträge, Predigten und religionspädagogische Entwürfe, die sein Sohn Görge, Theologe und Hochschuldozent an der Ruhruniversität Bochum und an der TU Dortmund, systematisierend zusammengestellt hat. So erstaunt zuerst die Vielfältigkeit der angesprochenen Themen, die sich im Band konkret auf folgende Bereiche beziehen: Biblische Exegese, Predigten und Ansprachen. Schwerpunkte sind Geschichtliches zum Judentum und Überlegungen zum christlich-jüdischen Dialog, und zwar aus historischer und theologisch-systematischer Sicht, ergänzt durch das Beispiel der christlichen Siedlung Nes Ammim in Israel.


Friedrich Hasselhoff arbeitete als Dozent an der TU Aachen, dann 11 Jahre am „Kolleg für Evangelische Unterweisung“, dem heutigen Pädagogisch-Theologischen Institut der Evangelischen Kirche im Rheinland, dem PTI, in Bad Godesberg und schließlich 22 Jahre als Schulreferent im Stadtsynodalverband Essen. Dort kümmerte er sich um die Fortbildung der ReligionslehrerInnen und um den Religionsunterricht an den Schulen.
Im exegetisch homiletisch, religionspädagogischen 1. Teil des Buches spürt man diese Schwellenerfahrung zwischen der (theoretischen) Religionspädagogik, dem Pfarrerberuf und der pädagogischen Praxis in Schule und Gemeinde gerade dann, wenn Hasselhoff biblische Texte auslegt. Dies gilt für die exegetischen Beiträge, die faktisch immer in eine praktische Umsetzung münden. Sie prägen den 1. Abschnitt. Dazu gehören aber auch Überlegungen, in denen der Autor über die besondere Aufgabe des kirchlichen Unterrichts in Verbindung mit der sonstigen Unterweisung in Schule und Kirche nachdenkt. 
Hier liegt auch der faktisch fließende Übergang zum 2. Abschnitt mit Predigten und Ansprachen. Die Schwerpunkte scheinen hier beim Propheten Jesaja und den Texten im Zusammenhang des Weihnachtsfestes zu liegen, aber auch die Apokalyptik kommt recht intensiv zu Wort.
An vielen Stellen dieses 1. Teils schimmert bereits das offensichtliche theologische „Herzensthema“ durch: das Verhältnis von Christen und Juden. 
Dem christlich-jüdischen Dialog ist darum der 2. Teil des Buches unter geschichtlichen und systematischen Gesichtspunkten gewidmet: Dieser Teil komprimiert das, was Hasselhoff über viele Jahre als evangelischer Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Essen und aktiver Förderer der christlichen Siedlung Nes Ammim in Israel öffentlich zur Sprache bringen wollte.
Im 1. Abschnitt dieses 2. Teils stehen geschichtliche Überlegungen im Vordergrund, die sich auf die Wurzeln und Entwicklungen zum Antisemitismus beziehen und angesichts der Belastungsgeschichte des Nationalsozialismus ein neues Verhältnis zum Judentum und die Solidarität mit Israel einfordern. Hasselhoff gehört darum zu den Wegbereitern des Synodalbeschlusses zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“ der Evangelischen Kirche im Rheinland von 1980, eine kirchliche Erklärung, die an theologischer Klarheit im Blick auf den völlig eigenen Heilsweg der Juden unübertroffen ist. Es ist ein Dokument, das endlich wagte, die Missionierung im Judentum konsequent auszuschießen. Es macht zugleich die Verantwortung des Christentums auf Grund der eigene Schuldgeschichte deutlich und eröffnet eine Begegnung auf bewusst derselben Ebene.
In diesen Dialog zwischen Juden und Christen, Deutschen und Israelis bezieht Hasselhoff  aber auch den Islam und das Konfliktfeld Palästina und den Nahen Osten mit ein. Sein Vortrag „Der Koran und die Juden“ (1993) ist der Versuch, den Islam von seinen Quellen her zu verstehen und die schon damals gängigen Islam-Klischees zu vermeiden. Mit seinen daraus abgeleiteten politischen Einschätzungen sieht er noch Möglichkeiten für einen (langen) Friedensweg im Nahen Osten. Viele seiner dort aufleuchtenden Hoffnungen sind allerdings inzwischen zerbrochen.
Ein Zitat aus dem bereits 1971 erschienen Ökumene-Aufsatz scheint m.E. die langfristigen Intentionen des Autors authentisch und dialogisch zu verdeutlichen (S. 315): „So richtig es ist, dass Ökumene sich am Ort verwirklichen muss (…), so wird man darauf achten müssen, dass nur da das Wort „ökumenisch“ seine rechte Verwendung findet, wo die bestimmte Absicht vorhanden ist, als Glieder der weltweiten Kirche in Solidarität mit allen Menschen zu sprechen und zu handeln“ (S. 315, Kursivsetzung von mir).
Es versteht sich von selbst, dass die in einem langen Zeitraum entstandenen Aufsätze und Vorträge eine gewisse Zeitbedingtheit widerspiegeln. Zugleich aber ist hier eine Sammlung eines theologischen und religionspädagogischen Weiter-Denkers entstanden. Er hat durch sein Engagement im christlich-jüdischen Dialog über die Ökumene der Konfessionen hinausgedacht und damit auch der Ökumene der Religionen wichtige Impulse gegeben.
Reinhard Kirste
Rz-Hasselhoff, 17.10.14  


Dienstag, 7. Oktober 2014

Sachbücher, Informationen und Erfahrungen vom und zum Jakobsweg




Die Literatur zum Jakobsweg ist durch die ständig zunehmende Attraktivität des „Camino“ auch im deutschsprachigen Raum letztlich unübersehbar geworden. 
Die folgende kurz kommentierte Auswahl legt darum Schwerpunkte auf übersichtliche Information und Hinführung zur spirituellen Bedeutung des Pilgerns auf den Jakobswegen - nicht nur in Frankreich und Spanien.

Die Reisebeschreibungen und persönlichen Berichte eignen sich in gezielter Auswahl auch für den Unterricht in der Schule, und zwar als Lektüre-Auswahl oder auch im Sinne der Nacherzählung durch Lehrende, aber auch als Aufgabe für Schülervorträge.

Vgl. weitere Literatur auch unter: http://www.jakobsweg-coaching.de/literatur/ 


ALFERINK, Elisabeth: Auf den Spuren des Jakobus. Mein spiritueller Wegbegleiter. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk 2003, 128 S.Mit diesem kleinen Buch liegt kein Pilgerführer im Reise-praktischen Sinn vor, vielmehr geht es um die Bedeutung des Camino für die eigene (glaubende) Selbstfindung. Das hängt vielleicht auch mit der Autorin zusammen, die sich in der fränkischen Jakobus-Gesellschaft engagiert. Die einzelnen Stationen werden darum mit Gebeten und Meditationen und mit manchen der alten Legenden verdichtet. Ich sehe es als ein spirituelles Ergänzungsbüchlein an, das allerdings einen präzisen Camino-Führer nicht ersetzen kann.

BAUER, Thomas: 2500 Kilometer zu Fuß durch Europa: Auf Jakobswegen vom Bodensee zum "Ende der Welt". Oerlenbach: Wiesenburg 2006, 150 S.  --- Die Lesenden werden quasi zu Begleitern auf den von vielen Pilger begangenen Jakobswegen. In die Dialoge und Berichte einbezogen sind die Geschichte und die Legenden des „Camino“. Und so lassen sich ein Stück weit, die Vielfalt der regionalen Kulturen Europas erleben und zeigen dieses Europa zugleich als eine multikulturelle und multireligiöse Einheit.


Benesch, Kurt: Santiago de Compostela. Die vier Jakobswege.
Frankfurt/M.: Knecht 1998, 192 S., Abb.

Der Reiseschriftsteller Benesch liefert hier gut zu lesende relativ knappe Informationen, um mehr über den „Camino“ kennenzulernen. Die Städte und Kunstschätze am Rande des Weges werden dabei besonders hervorgehoben.

BOTTINEAU, Yves: Der Weg der Jakobspilger. Geschichte, Kunst und Kultur der Wallfahrt nach Santiago de Compostela. Mit einer Einleitung und einem Kapitel zur Jakobsverehrung in Deutschland von Klaus Herbers. Aus dem Französischen von Sybille A. Rott-Illfeld. Bergisch-Gladbach: Lübbe 19893, 286 S. + Abb., Register. Dieses Buch des französischen Historikers gehört seit Jahrzehnten zu den Standardwerken der Geschichte, der Bedeutung und Wirkung des Jakobsweges in Gesamt-Europa.

BREITENBACH, Roland: Lautlos wandert der Schatten. Auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Schweinfurt: R. Maier 31990, 197, 169 S., Abb.  
Dieses schon "ältere" mit meditativen Geschichten versehene Buch eines Pilgers, der den "Camino" gewissermaßen betend geht, macht sehr schön deutlich: Auf dem Hinweg nach Santiago ist der eigne Schatten vor uns, auf dem Weg zurück ist der Schatten hinter uns – im realen und übertragenen Sinne.

COELHO, Paulo: Auf dem Jakobsweg. Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Zürich: Diogenes 1999, 269 S., Karte  
Im Sommer 1986 ging der brasilianische Schriftsteller den Camino. Sein „Bericht“ ist zum Kultbuch geworden.

Disch, Matthias: Ultreja. Impressionen am Jakobsweg. Innsbruck (A) u.a.: Tyrolia 2002, Abb. o.S.

Aus den vielen Titeln des Tyrolia-Verlages zum Jakobsweg sei dieser herausgegriffen, weil er m.E. die Aufbruchstimmung in eine neue (Lebens-)Phase besonders gut widerspiegelt (durch die Verbindung kurzer Texte mit Fotos der etwas anderen Art). Es ist kein Pilgerführer, sondern das text- und bildhafte, ja meditative Nachgehen einzelner Stationen des Camino. Das Buch lädt ein: Ultreja! Vorwärts! Voran! Das heißt auch: den Weg als Gebet zu erleben.

DROUVE, Andreas: Geheimnisse am Jakobsweg. Wundersame Legenden und mysteriöse Geschichten. Innsbruck: Tyrolia 2003, 128 S., Abb.
         Rezension: hier

DROUVE, Andreas: Mythos Jakobsweg. Fakten, Kurioses, Geheimnisse.
         Innsbruck: Tyrolia 2004, 128 S., Abb.

DROUVE, Andreas: Lexikon des Jakobswegs. Personen – Orte – Legenden.

Freiburg u.a.: Herder 2006, 191 S., Abb., Register

Diese Bücher eines, der am Rande des Jakobsweges Wohnung nahm, fokussieren nicht nur die Erfahrungen jener Pilger die von den wundersamen Kräften erzählen, die sie auf ihrem Pilgerweg stärkten.  Darüberhinaus entsteht auch gerade durch die lexikalische Übersicht ein Kaleidoskop spiritueller Pilgervielfalt – nicht nur im Mittelalter.

ENSEMBLE FÜR FRÜHE MUSIK: AUGSBURG: Auf Jakobs Wegen. Medieval Pilgrimage to Santiago. Gütersloh: Sonopress 2003, CD; s.u. HERBERS, Klaus

HERBERS, Klaus: Jakobsweg. Geschichte und Kultur einer Pilgerfahrt. Beck Reihe. München: Beck 2006, 127 S.

HERBERS, Klaus u.a. Der Jakobsweg. Booklet und CD des Ensembles für frühe Musik Augsburg: Auf Jakobs Wegen. Medieval Pilgrimage to Santiago. Gütersloh: Sonopress 2003.              
Der Autor, der sich seit vielen Jahren schon kompetent mit dem Jakobsweg in Geschichte und Gegenwart befasst hat, tut dies hier zum einen in einem übersichtlichen informativen Taschenbuch und zum andern die schönen alte Gesänge des Mittelalter als Hintergrund annehmend, weil diese ein wenig von der gespannten und entspannten Stimmung der Pilgerschaft wiedergeben und für die Freunde von mittelalterlicher Musik wunderbar zu hören sind.

HOINACKI, Lee: Der Jakobsweg – ein spirituelles Abenteuer. Herder Spektrum 5473, Freiburg/Br.: Herder, 316 S. Allein und nur zuweilen mit Gefährten auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela: "Hier fügt sich alles, die kleinen Erlebnisse und Strapazen zur spirituellen, intensiven Lebensphase." Der Autor gehört zu den Pilgern, die in dieser Weise die Einsamkeit mit sich selbst suchen und durch das Alleinsein empfänglich für das werden, was ihnen der Pilgerweg zu "sagen" hat.

KERKELING, Hape: Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg. Mit 35 Fotos und einer Karte. München: Piper 2006ff, viele Auflagen

                Zu diesem Bestseller, dessen Auflagen inzwischen die Millionengrenze überschritten haben, muss eigentlich nicht mehr gesagt werden, als dass er der Pilgerschaft auf dem Jakobsweg einen neuen und erheblichen Schub gegeben hat, so dass der „Jakobsweg“ inzwischen selbst Kultcharakter gewonnen hat.

KNYZ, Eveline: Ans Ende der Welt. Von Wien bis Finisterre. Unsere 99 Tage auf dem Jakobsweg. Innsbruck: Tyrolia 2003, 255 S., Abb.  
Zwischen Pilgerreise als Grenzerfahrung und Aufbruch zu neuem Sehen bewegen sich Texte und Bilder dieses Buches. Die auch sonst reisefreudige Autorin erzählt von Erlebnissen in der Einsamkeit und von Begegnungen und von Wegbegleitern, die für die Pilgerin unschätzbare Bedeutung gewannen.

LINDENTHAL, Peter: Auf dem Jakobsweg durch Österreich. Innsbruck: Tyrolia 1999, 191 S., Abb., Ortsverzeichnis. Dies ist ein sehr praktischer Pilger-/Wanderführer, weil er aufgrund der guten Detailkarten ermöglicht, die Jakobswege durch Österreich gut zu finden, sind sie doch keineswegs überall als solche ausgeschildert! Vergleichbare Führer gibt es vom selben Autor für Südösterreich, Slowenien und Südtirol sowie für die Bretagne.

ROHRBACH, Carmen: Wandern auf dem Himmelspfad. Eine Frau unterwegs auf dem Jakobsweg durch Frankreich und Spanien. München: Frederking & Thaler 2004, 496 S. 56 Fotos

Sonderausgabe anlässlich der Öffnung der Heiligen Pforte von Santiago de Compostela im Heiligen Jahr 2004. Reisebericht, der zwei bisherige Titel in einem Band zusammenfasst:

  • Wandern auf dem Himmelspfad. Reihe: Sierra. München: Frederking & Thaler 1991 - sowie:
  • Muscheln auf dem Weg. Mit dem Esel auf dem Jakobsweg durch Frankreich.
    München: Frederking & Thaler 2002

Eine erfahrene Biologin und Dokumentarfilmerin (mit durchaus abenteuerlicher DDR-Vergangenheit und erstaunlichen Reiseerlebnissen in anderen Kontinenten) möchte auf besondere Weise den Spuren der Pilger des Mittelalters folgen: So erlebt sie nicht nur die Schönheiten von Landschaft und Kultur, sondern auch die Strapazen einer langen Wanderung in zwei großen Etappen. Was ihren Bericht auszeichnet, ist die  lebendige Begegnung mit der Geschichte Frankreichs und Spaniens und den heutigen Menschen und ihren heiteren, skurrilen und dramatischen Lebens-Geschichten. Die Autorin beweist an sich selbst: Man muss kein gläubiger Christ sein, um nach Santiago zu pilgern. Der Weg selbst macht einen zum gläubigen Pilger besonderer Art.

UHDE-STAHL, Brigitte: In Santiago sehen wir uns wieder. Der Jakobsweg als innere Erfahrung. Düsseldorf: Patmos 2004, 190 S.

Die Botschaft des Büchleins scheint zu lauten: Finde deinen Geh-Lebens-Rhythmus, und der „Camino“ wird dich zu neuen tiefen Erfahrungen deines Selbst führen. Wunder sind dabei eingeschlossen. Viele „echte“ Jakobspilger werden das wohl bestätigen.



WEITERE INFORMATIONEN ZUM JAKOBSWEG




Im BACHEM-VERLAG Köln sind unter dem Stichwort WEGE DER JAKOBSPILGER
mehrere Bücher für das Rheinland und Westfalen sowie über die NRW-Grenzen hinweg erschienen, die neben den Wegbeschreibungen und zugeordneten (recht kleinen) Bildern auch gute historische und kunsthistorische Informationen bieten.

Seite mit den Titeln der Jakobswege: http://bachem.de/verlag/buecher/jakobswege/

Reinhard Kirste / Rz-Jakobsweg, bearb. 07.10.2014