Ingeborg Huhn Johann Gottfried Wetzstein


Autorin: Ingeborg Huhn

Islamkundliche Untersuchungen Band 329


Klaus Schwarz Verlag Berlin
1
. Auflage (), Paperback, 398 Seiten
Mit zahlr. Tabellen, Karten, Facsi­miles. ISBN 9783879974528

Verfügbarkeit:
sofort lieferbar: 54.00 € 

In den Einkaufswagen 




Johann Gott­fried Wetz­stein (1815–1905) war der erste preu­ßi­sche Konsul in Damaskus, wo er von 1849 bis 1861 tätig war. Neben der Vert­re­tung der poli­ti­schen Inter­essen Preu­ßens oblag es ihm, den Handel zwischen Syrien und Preußen sowie den deut­schen Zoll­ve­r­eins­staaten zu fördern. Wetz­stein hatte auf eine Besol­dung seiner Posi­tion verzichtet. Da er somit die mone­tären Lasten des für Euro­päer aufwen­digen Lebens­s­tils im Orient deut­lich unter­schätzt hatte, bemühte er sich um Erwerb und Entwick­lung zweier brach­lie­gender Dörfer, um durch land­wirt­schaft­liche Erträge seine zeit­weise deso­late finan­zi­elle Situa­tion zu verbes­sern; ein Unter­nehmen, das letzt­lich an den poli­ti­schen Verhält­nissen schei­terte. 

Nach seiner Rück­kehr nach Berlin 1862 setzte er seine Lehr­tä­tig­keit als Privat­do­zent an der Fried­rich-Wilhelms-Univer­sität fort, wo er sich 1846 habi­li­tiert hatte, und lehrte zudem über Sitten und Gebräuche der zeit­ge­nös­si­schen Paläs­ti­nenser an der Jüdi­schen Akademie. Außerdem stand er dem Auswär­tigen Amt mit Rat und Tat zur Verfü­gung. 


Es ist ein Glücks­fall, dass der Nach­lass des Johann Gott­fried Wetz­stein 1980 entdeckt und der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht werden konnte. Vor allem seine zahl­rei­chen, haupt­säch­lich in Fach­zeit­schriften erschie­nenen Artikel über die osma­ni­sche Provinz Syrien, unzäh­lige Briefe und ein Fundus seltener arabi­scher Doku­mente lassen ein umfas­sendes Bild jener Provinz um die Mitte des 19. Jahr­hun­derts entstehen, das in dieser thema­ti­schen Zusam­men­­stel­lung bisher nicht zu finden ist. Wetz­steins kost­bare Samm­lung alter arabi­scher Hand­schriften, die in den Univer­si­täts­bi­b­lio­theken Berlin, Leipzig und Tübingen liegen, stellt bis heute einen unschätz­baren Wert für die Orien­ta­listik dar. Seine gesam­melten Schrift­stücke und amtli­chen Korres­pon­denzen zeigen die Schwie­rig­keiten preu­ßi­scher Vert­re­tungen in dieser Region auf und beleuchten im Beson­deren das mit Beschwer und Belas­tung reich gepflas­terte Leben des Konsul Wetz­stein im Orient.