Ursula Stumpf: Pflanzengöttinnen und ihre Heilkräuter.
Naturkraft schöpfen, Heilwissen nutzen.
Stuttgart: Franckh-Kosmos 2010, 159 S., Abb., Register
--- ISBN 978-3-440-12236-5
Die Apothekerin und Heilkräuter-Kundige Ursula Stumpf hat 1998 eine eigene Heilkräuterschule in Karlsruhe gegründet. Als Heilpraktikerin ist ihr der Zusammenhang von Natur und Mensch besonders wichtig. So sind ihre „Kräuterweisheiten“ mehr als nur Gesundheitsrezepte. Dies schätzen inzwischen viele Menschen, die ihr bei Vorträgen, Kräutergängen und Seminaren begegnen oder ihre Sendungen im Fernsehen anschauen.
An diesem Buch ist nun besonders auffällig, dass die Autorin gewissermaßen die „göttliche Seele“ der Pflanzen zur Sprache bringen will. Die LeserInnen werden so von den Pflanzen selbst angeredet, ermutigt, ermahnt, beruhigt.
Ursula Stumpf kommt auf alte vorchristliche Traditionen zurück und teilt den pflanzlichen Jahreskreislauf zwischen Werden, Reifen und Vergehen 12 Göttinnen zu. Bekannte und weniger bekannte Natur-Göttinnen werden mit „ihren“ Heilkräutern zusammen aufgezeigt. Allerdings wirft diese bunte Göttinnen-Galerie eine Reihe religionswissenschaftlicher Fragen auf, und sicher ist manches mythologisch nicht zutreffend. Das gilt besonders für Ostara, die sog. Frühlingsgöttin, die die Gebrüder Grimm ins Spiel gebracht haben. Auch bei „Frau Holle“ müsste bedacht werden, dass sie wahrscheinlich identisch mit der alpenländischen Perchta ist. Dennoch lässt sich in solcher Zusammenstellung die wesensmäßige Verbindung von Kosmos, Natur und Mensch in besonderer Weise (wieder) herstellen.
Naturkraft schöpfen, Heilwissen nutzen.
Stuttgart: Franckh-Kosmos 2010, 159 S., Abb., Register
--- ISBN 978-3-440-12236-5
Die Apothekerin und Heilkräuter-Kundige Ursula Stumpf hat 1998 eine eigene Heilkräuterschule in Karlsruhe gegründet. Als Heilpraktikerin ist ihr der Zusammenhang von Natur und Mensch besonders wichtig. So sind ihre „Kräuterweisheiten“ mehr als nur Gesundheitsrezepte. Dies schätzen inzwischen viele Menschen, die ihr bei Vorträgen, Kräutergängen und Seminaren begegnen oder ihre Sendungen im Fernsehen anschauen.
An diesem Buch ist nun besonders auffällig, dass die Autorin gewissermaßen die „göttliche Seele“ der Pflanzen zur Sprache bringen will. Die LeserInnen werden so von den Pflanzen selbst angeredet, ermutigt, ermahnt, beruhigt.
Ursula Stumpf kommt auf alte vorchristliche Traditionen zurück und teilt den pflanzlichen Jahreskreislauf zwischen Werden, Reifen und Vergehen 12 Göttinnen zu. Bekannte und weniger bekannte Natur-Göttinnen werden mit „ihren“ Heilkräutern zusammen aufgezeigt. Allerdings wirft diese bunte Göttinnen-Galerie eine Reihe religionswissenschaftlicher Fragen auf, und sicher ist manches mythologisch nicht zutreffend. Das gilt besonders für Ostara, die sog. Frühlingsgöttin, die die Gebrüder Grimm ins Spiel gebracht haben. Auch bei „Frau Holle“ müsste bedacht werden, dass sie wahrscheinlich identisch mit der alpenländischen Perchta ist. Dennoch lässt sich in solcher Zusammenstellung die wesensmäßige Verbindung von Kosmos, Natur und Mensch in besonderer Weise (wieder) herstellen.
Im
Buch werden aus der reichhaltigen Vegetation insgesamt 46 in Mitteleuropa beheimatete
florale Kostbarkeiten vorgestellt. Die Autorin sieht sie auf das Seelenleben,
den Geist und den Körper gleichermaßen ausgerichtet. Sie benutzt dazu folgendes
Strukturschema: Ein besinnliches Dichterwort zur Einstimmung, Assoziationen mit
der zugeordneten Göttin, Nacherzählung mit entsprechenden Sagen und Geschichten
und Hintergrundinformationen zur vorgestellten Pflanze mit ihren Heil-Essenzen.
Dann äußern
die Kräuter „selbst“ ausführlich ihre Botschaft
zu den Heilwirkungen. Diese sind je nach der Komposition ihrer Inhaltsstoffe
unterschiedlicher Art – zwischen beruhigend, anregend, Schmerz mindernd usw.
und beziehen sich z.T. auf ganz konkrete Krankheiten und Gebrechen. Einige der Rezepturen
sind nicht nur leicht umzusetzen, sondern bringen die Naturkräfte zur Wirkung. Die
beigefügten Fotos geben einen guten zusätzlichen Einblick.
Es
sei noch einmal ausdrücklich betont: Dies ist kein Buch, um kompetent in die
Bedeutungen bestimmter Göttinnen in alten Kulturen eingeführt zu werden und
wohl von der Autorin auch nicht beabsichtigt. Der Zugang zu diesem Buch ist
eher ein poetischer, heilsam meditativer und körperlich wirksamer.
Die
Künstlerin Helga Emmering-Christ aus
Karlsruhe hat überdies besondere Fotocollagen der „Monatsgöttinnen“
beigesteuert. Ursula Stumpf legt insgesamt einen Wegweiser vor, der die stillen
und kraftvollen, heilenden Helden der Natur hervorragend entdecken lässt. Es
ist eine schöne durchaus auch meditative Lektüre gerade für die Wintermonate,
um sich vorbereitend auf alles im Frühjahr wieder Sprießende zu freuen, das die
blühende Natur dann reichlich hervorbringt.
Reinhard Kirste
Rz-Stumpf-Pflanzen,
05.02.12
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