Sonntag, 20. April 2025

Festschrift für Marie-Anne Vannier: Mystik-Forschung in theologischen Kontexten

Eds. /sous la direction de:
Silvia Bara Bancel /--- Comillas Pontificial University Madrid
Jean Ehret --- Gründungsdirektor der Luxemburg School 
 of Religion & Society    

«Transformés en son image» (2 Co 3,18) 
Théologie et mystique: Mélanges en l’honneur de Marie-Anne Vannier 
à l’occasion de son 65e an

"In sein Bild verwandelt werden" (2. Kor 3,18):
Theologie und Mystik: Beiträge zu Ehren
von Marie-Anne Vannier anlässlich
ihres 65. Geburtstags

  • Turnhout (Belgie): Brepols Publishers 2024, 846 pp. --- 
    Reihe: 
    Judaïsme ancien et origines du christianisme 31
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 2503607659 --- ISBN-13 ‏ : ‎ 978-2503607658
    >>> Abstract  (Englisch / Französisch) >>>
  • >>> Details (Abstracts) mit Inhaltsverzeichnis (über academia.edu) >>>
  • oder direkt über Brepols online >>>
  • Vgl. auch:
    >>> Meister Eckhart und Nikolaus von Kues >>> 
    >>> Mystik & Spiritualität / Mysikerinnen/Mystiker und Orden >>>
    >>> Mystik & Poesie interreligiös >>>
  • Description
  • Cet ouvrage, qui se réalise en l'honneur de la professeure Marie-Anne Vannier, dans une perspective interdisciplinaire, réunit les experts sur les grands thèmes qu'elle a parcourus : les Pères de l'Église, les mystiques rhénans et Nicolas de Cues, les études juives et orthodoxes, l'histoire de la mystique et la réflexion systématique sur la relation entre théologie et mystique en centrant les propos autour de la conformation au Christ. L'ouvrage prend en compte des recherches récentes et se déploie comme une étude originale de théologie mystique, structuré comme un parcours historique qui s'étend des origines judéo-chrétiennes à nos jours, et se termine par des réflexions systématiques sur la relation entre théologie et mystique.
    Deutsche Beschreibung
    Dieses Buch,  zu Ehren von Professorin Marie-Anne Vannier in einer interdisziplinären Perspektive realisiert, vereint die Experten zu den großen Themen, Mdie sie durchlaufen hat: die Kirchenväter, die rheinischen Mystiker und Nikolaus von Kues, jüdische und orthodoxe Studien, die Geschichte der Mystik und die systematische Reflexion über die Beziehung zwischen Theologie und Mystik, wobei die Aussagen im Hinblick auf Christus zentriert werden. Das Buch berücksichtigt die neuesten Forschungsergebnisse und entfaltet sich als eine originelle Studie zur mystischen Theologie, die als historischer Rundgang von den jüdisch-christlichen Ursprüngen bis in die Gegenwart strukturiert ist und mit systematischen Überlegungen zur Beziehung zwischen Theologie und Mystik abschließt.
  • Mehr zu Marie-Anne Vannier (*1959), Theologie-Professorin an der Universität Lothringen (Nancy/Metz)- CV und Werk >>>




Freitag, 18. April 2025

Jesus als Verkünder des göttlichen Heils - bei Christen und Muslimen (aktualisiert)

Griechische Christus-Ikone, 16. Jh.
Byzantinisches Museum Athen (Ausschnitt)
Jesus ist im Islam als unmittelbarer Vorläufer von Mohammed als letztem Propheten von hoher Wertschätzung geprägt. Denn Jesus gehört zum Heilsweg der Muslime.  Das gibt dem christlich-islamischen Verhältnis eine besondere Bedeutung. Trotzdem lassen sich scheinbar koranische und christliche Jesusbilder nicht miteinander in Einklang bringen. Die Differenzen wurden durch die Polemiken um den wahren Glauben in der Geschichte noch weiter verschärft. 
Johannes Damascenus (um 650 - 754), der letzte gemeinsame Kirchenvater von Ostkirche und Westkirche 
(vgl. Östliches und Westliches Christentum) sieht den Islam noch als christliche Sekte und untersucht dazu  Korantexte, um sie z.T. christologisch umzudeuten 
(vgl.: Joachim Braun: Johannes von Damaskus als Koranexeget,
Kath. Universität Eichstätt, 26 S.)
Nur wenige christliche Theologen wie z.B. Ramon Llull (1233-1316) und Nikolaus von Kues (1401-1464) versuchten einen friedfertigen Zugang zur Nachbarreligion.
Vgl. Auseinandersetzung und Dialog mit dem Islam im christlichen Mittelalter: hier


Darum sind alle Versuche, die dogmatischen Gräben zu überbrücken, nicht zu unterschätzende Hoffnungszeichen.

1. Die mystische Tradition des Islam, der Sufismus 
Buchcover: Jesus wird von
zwei Engeln nach
Damaskus gebracht (16. Jh.)
Museum Türkischer und
Islamischer Kunst, Istanbul

  • Faouzi Skali / Eva de Vitray-Meyerovitch:
    Jésus dans la tradition soufie
    .
    Préface de Jean-Louis Girotto.
    Spiritualités vivantes 271. 

    Paris. Albin Michel [2004] 2013, 168 pp.
    --- ISBN 978-2-226-24658-5 ---
    Zu Jean-Louis Girotto, vgl. seinen Beitrag:
    Traces de soufisme en Europe occidentale
    (Dinul Qayyim-Blog, 28.05.2014)



    Islamische Fundamentalisten gehen davon aus, dass das Jesusbild der Christen pervertiert ist. Aber die Geschichte zeigt, dass selbst konservative Theologen Jesus einen zentralen Platz in der islamischen Spiritualität einräumen: Er wird als "Siegel der Heiligkeit" wahrgenommen, während Mohammed das "Siegel der Prophetie" ist. Für den Sufismus wird Jesus als spiritueller Meister und Seelenführer angesehen, denn Jesus lebte in einer besonders innigen Freundschaft und Nähe mit Gott. Faouzi Skali und Eva de Vitray Meyerovitch, zwei der wichtigsten französischsprachigen Spezialisten im Sufismus, spiegeln koranische Jesustexte an mystischen Aussagen von Rumi, al-Ghazali und Ibn Arabi. So entsteht ein Jesusbild, das sein Zentrum im Mysterium der göttlichen Liebe hat. 
    Dieser Beitrag ist insofern ungewöhnlich, weil dies die einzige Zusammenarbeit zwischen den beiden Autoren darstellt, dem muslimischen Anthropologen und Ethnologen Faouzi Skali (geb. 1953) und der später zum Islam konvertierten Islamwissenshaftlerin Eva de Vitray-Meyerovitch (1909-1999). Die erste Ausgabe dieses Gemeinschaftswerks erschien 1985. Hier liegt eine stark erweiterte Ausgabe vor.  In dieser werden noch Maria, die Mutter Jesu und Johannes der Täufer sowie seine Eltern untersucht. So treten noch die Bedeutsamkeit von Prophezeiung, Heiligkeit und Wunder in der spirituellen Tradition des Islam hervor. Die Nähe von Christentum und Islam findet damit einen schönen Ausdruck und lädt aktuell zu einem weiterführenden Dialog der beiden Monotheismen ein.

2. Neuansätze im christlich-islamischen Dialog

Christian W. Troll SJ
Herman Roborgh / Joseph Victor Edwin (eds.): Witness to a Common Hope
= Festschrift für Christian Troll, SJ. 
Gujarat Sahitya Prakash, India  2022
Christian Troll, geb. 25.12.1037 (Sankt Georgen) >>> Christian W. Troll (Wikipedia) >>>

Peter Hünseler (Hg.): Im Dienst der Versöhnung:
für einen authentischen Dialog zwischen Christen und Muslimen
 [... Pater Prof. Dr. Christian W. Troll SJ] ... Festschrift aus Anlass seines 70. Geburtstages.
Regensburg: Pustet 2008, 304 S. --- Inhaltsverzeichnis mit Leseprobe >>>





Mouhanad Khorchide
In den vergangen Jahrzehnten hat es durch christlich-islamische Begegnungen in der Theologie bisher so nicht gekannte durchaus ermutigende Ansätze gegeben.
Das beeindruckendste Beispiel haben jedoch zwei Theologen, der Muslim Mouhanad Khorchide (Münster) und der Christ Klaus von Stosch (Paderborn) geliefert. Nicht nur wird die Entwicklungsgeschichte des koranischen Jesusverständnisses nachverfolgt, sondern die Autoren haben auch den gesamten Text gemeinsam verantwortet, d.h. zum ersten Mal ein konsequent interreligiöser Beitrag zur Bedeutung Jesu: 




Jesus im Koran und christlich-islamische Annäherungen
– Titel zum Thema (in Auswahl)
  • Mohammed und Jesus auf dem Weg zum Propheten Jesaja - eine Bildbetrachtung
  • A. Alem: Mohammad dans la Bible et Jésus dans le Coran. Paris: Éditions DAZ 1989, 347 pp.
  • Muhammad‚’Ata ur-Rahim / Ahmad Thomson: Jesus. Prophet of Islam.
    Elmhurst, NY: Tahrike Tardsile Qur’an [1977] 2003, 335 pp. revised editon
  • Zur Bedeutung des BARNABAS-EVANGELIUMS im christlich-islamsichen Dialog
  • Martin Bauschke: Der Sohn Marias. Jesus im Koran. Darmstadt: Lambert Schneider (WBG) 2013, 200 S.
    >>> Ausführliche Rezension: hier
  • Ahmed Deedat: Christus im Islam. Alexandria (Ägypten): Conveying Islamic Message Society o.J., 86 S.
  • Ahmed Deedat: Crucifixion ou cruci-fiction?
    Beyrouth, Liban: Éditions Baker 1992, 96 pp.
  • Michel Dousse: Marie, la musulmane. Paris. Albin Michel 2005, 268 pp.
  • Christian Espelage /Hamideh Mohagheghi /
    Michael Schober (Hg.): 
    Interreligiöse Öffnung durch Begegnung
    Grundlagen - Erfahrungen - Perspektivenim Kontext des christlich-islamischen Dialogs. 
    Hildesheim u.a.: Olms 2021, 624 S.
  • Míkel de Epalza: Jesus zwischen Juden, Christen und Muslimen.
    Interreligiöses Zusammenleben auf der Iberischen Halbinsel (6.–17. Jahrhundert).
     Hg.: Reinhard Kirste. Frankfurt/M.: Lembeck 2002, 303 S.
    >>> Mehr zum Autor, ausführliche Rezension und das Buch als PDF-Datei
  • Mark A. Gabriel: Jésus et Mahomet. Profondes différences et surprenantes ressemblances.
    Rom
    anel-sur-Lausanne: Ourania 2007, 303 pp.
  • Kamel Hussein: La Cité inique. Récit philosophique.
    Traduction de l’arabe et introduction de Roger Arnaldez,
    préface de Jean Grosjean.
    Paris: Sindbad 1973, 159 pp.

    >>> Eine muslimische Erzählung zum Karfreitag -  Rezension: hier 
  • Elsa Sophia von Kamphoevener: Islamische Christuslegenden. Fromme Legenden des Islams. 
    Zürich: Arche 1963, 55 S.
  • Zeyneb Sayılgan: Islam und Christentum: Der muslimische Jesus (Qantara.de, 17.04.2025)
  • Tarif Khalidi: Der muslimische Jesus. Aussprüche Jesu in der arabischen Literatur.
    Düsseldorf: Patmos 2001, 230 S.
           --- Englisches Original: The Muslim Jesus. Cambridge, Mass. (USA): Harvard University Press 2001
    --- Französische Übersetzung: Un musulman, nommé Jésus. Paris. Albin Michel 2003
  • Wolfgang Klausnitzer: Jesus und Muhammad. Ihr Leben, ihre Botschaft. Eine Gegenüberstellung. 
    Freiburg u.a.: Herder 2007, 215 S., Personenregister
  • Karl-Josef Kuschel: Weihnachten und der Koran. Düsseldorf: Patmos 2008, 158 S.
    >>> Rezension: hier
  •  Karl-Josef Kuschel: Juden, Christen und Muslime. Herkunft und Zukunft.
    Düsseldorf: Patmos 2007.
    Fünfter Teil: Maria und Jesus oder: Zeichen Gottes für die Welt, S. 462-534
  • Karl-Josef Kuschel: Die Bibel im Koran. Grundlagen für das interreligiöse Gespräch.
    Ostfildern: Patmos 2017, 672 S. 
    >>> Informationen: hier
  • OddbjØrn Leirvik: Images of Jesus Christ in Islam. Introduction, Survey of Research, Issues of Dialogue. Studia Missionalia Upsaliensia LXXVI. Uppsala: Swedish Institute of Missionary Research 1999, 269 pp., index of authors 
  • Christian Makarian: Le Choc Jésus Mahomet. Paris: J.C. Lattès 2008, 329 pp.
  • Sulaiman Mufassir: Jesus in the Qur’an.Indianapolis, Indiana (USA): American Trust Publications 1978, 4th printing, 13 pp.
  • William E. Phipps: Muhammad and Jesus. A Comparison of the Prophets and Their Teachings.
     
    New York: Continuum 1996, XI, 304 pp., index 
  • Günter Riße: „Gott ist Christus, der Sohn der Maria“. Eine Studies zum Christusbild im Koran. Begegnung.
    Kontextuell-dialogische Studien zur Theologie der Kulturen und Religionen, Bd. 2.  
    Bonn: Borengässer 1989, 275 S.
  • Neal Robinson: Christ in Islam and Christianity.
    Albany, NY. State Univ. New York Press 1991, X, 235 pp., index
     
  • Olaf H. Schumann: Der Christus der Muslime.
    Christologische Aspekte in der arabisch-islamischen Literatur.
    Kölner Veröffentlichungen zur Religionsgeschichte, Bd. 12.
     Köln-Wien: Böhlau 1988, 2. Aufl., 294 S.
  • Faouzi Skali / Eva de Vitray-Meyerovitch: Jésus dans la tradition soufie.
    Spiritualités vivantes 271.

    Paris. Albin Michel [2004] 2013, 168 pp. (s.o.)
  • Klaus von Stosch / Mouhanad Khorchide (Hg.):
    Streit um Jesus – Muslimische und christliche Annäherungen.

    Beiträge zur Komparativen Theologie, Bd. 14. Paderborn: Schöningh 2016, 282 S.

    >>> Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: hier
CC


Christlich-islamischer Dialog --- Literatur >>> Einblicke (aktualisiert)


Foto: rpi-virtuell (Foto) im Zusammenhang
eines Positionspapiers des EKD  zum christlich-islamischen Dialog 2018


>>> Islamochristiana, Jahrbuch (PISAI, Rom)




Christian-Muslim Relations 3 Volume Set Packshot


The Bloomsbury Reader 
in
Christian-Muslim Relations
Ed.: David Thomas
London: Bloomsbury 2022, 352 pp.

>>> Christian-Muslim Relations - Primary Sources 600-1914

Edited by David Thomas

This three-volume reference work brings together over 270 extracts from the major works left by Christians and Muslims that reflect their reciprocal knowledge and attitudes.

PUBLISHED IN SEPTEMBER 2023

The collection is divided chronologically:
  • Volume 1: 600 – 1500 --- Volume 2: 1500 – 1700 --- Volume 3: 1700 – 1914

Within each volume, featured texts and topics range from theological and legal treatises, scientific studies, travelogues, commercial contracts, captivity narratives, martyrologies, plays, and novels. 
Additional content includes: Section and extract introductions
 
Detailed biographical information --- Notes & suggestions for further reading - 15 maps - 
Many new translations.

  • Evangelii Gaudium. 
    Apostolisches Schreiben von Papst Franziskus (25.11.2013)
    Dialog mit dem Islam Nr. 252-253

 Michael Schober (Hg): 
Interreligiöse Öffnung durch Begegnung:
Grundlagen - Erfahrungen - Perspektiven
im Kontext des christlich-islamischen Dialogs
Hildesheim: Universitätsverlag / Olms 2021, 626 S.






Albert Florschütz: Türken und Türkenthum.
Die Glaubens- und Sittenlehre des Koran mit Bezug auf das Verhältnis des Islam zum Christentum.
Iserlohn: Bädeker 1855, 84 S.
Open Acces - Download PDF











  • Gerhard Gäde: Islam in christlicher Perspektive.
    Den muslimischen Glauben verstehen.

    Paderborn u.a.: Schöningh 2009, 300 S.
    Italienische Ausgabe:
    „Adorano con noi il Dio unico“
    [Lumen gentium 16].
    Per una comprensione cristiana della fede islamica.

    Borla, Roma 2008, 323 S.
    --- Volltext lesen (Digi 20) >>>
    --- Rezension von Felix Körner 
           in CIBEDO-Beiträge
           01/2010, S. 42- 44

Begegnung dreier Monotheismen (Acryl auf Leinwand: Karin Kirste)


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