Cheikh
Khaled Bentounes (avec Bruno Solt):
La Fraternité en Héritage.
Histoire d’une confrérie soufie
La Fraternité en Héritage.
Histoire d’une confrérie soufie
Paris:
Albin Michel 2009, 136 S.
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ISBN: 978-2-226 -19112-0 ---
Brüderlichkeit
als Erbe
Die Geschichte einer Sufi-Bruderschaft
Die
Autoren sind Cheikh Khaled Bentounès, der spirituelle Lehrmeister des Alawiyya-
Ordens in Zusammenarbeit mit Bruno Solt, Religionswissenschaftler,
Schriftsteller und Dozent in der Provence.
Inhalt: Cheikh Khaled Bentounès berichtet von dem geistigen
Erbe, dem Vermächtnis seiner Vorväter als spiritueller Meister des
Alawiyya-Ordens. Er erzählt seine Biografie und
seine Familiengeschichte mit den Kriegswirren in Algerien seit Mitte des
19. Jahrhunderts. Er schildert die Schwierigkeiten der Muslime in Nordafrika, die Repressalien durch die Regierungen sowie
die Diffamierungen in der Presse. Die Vorfahren sind Patrioten und setzen sich
für die Befreiung Algeriens ein. Die OAS (Organisation der geheimen Armee) und
die FLN (Nationale Befreiungsfront)
kämpfen im Bürgerkrieg (1954-1962) bis zur Unabhängigkeitserklärung durch
General Charles De Gaulle. Khaled Bentounès ist an diesem Tag 13 Jahre alt.
Autor: Scheich Khaled Bentounès ist 1949 im
algerischen Mostaganem geboren. Er wird nach dem Tode seines Vaters vom Rat der
Weisen zum Nachfolger und neuen spirituellen Lehrmeister des Alawiyya-Ordens
gewählt. Er ist heute als einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des Sufismus anzusehen. Er vertritt ist vor allem das Erbe einer geistigen Bewegung, deren Wurzeln auf die großen Mystiker des Mittelalters zurückgehen. Er gilt als Mann des
Friedens, der Moderne und des internationalen Dialogs mit anderen Religionen.
Er hat zahlreiche Werke über den
Islam und den Sufismus geschrieben.
Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist ihm ein großes Anliegen. Er gehört dem Weltkongress der Rabbiner und
Imame an und hat mehrere interreligiös orientierte Vereine in Nordafrika und Europa gegründet.
1975 wird er als Nachfolger seiner Ahnen zum
spirituellen Lehrmeister
des Alawiyya-Ordens gewählt.
des Alawiyya-Ordens gewählt.
Scheich Khaled Bentounes (Foto: AISA) |
1978 gründet Scheich Bentounès das erste Institut, in dem auch der Koran digitalisiert wurde.
1986 reist er nach Assisi und besucht Papst
Johannes Paul II.
1988 trifft er den Dalai Lama in Savoyen, um
mit ihm den spirituellen Weg der Alawiyya im Gegenüber zum Buddhismus anzusprechen.
1989 wird er von Papst Johannes Paul II
empfangen. Er erhält eine christliche Bibel (hebräische Version der Universität
Bar Ilan 1967). Das Institut erarbeitet ein Programm, in dem die verschiedenen
Bibelübersetzungen zusammengefasst
werden konnten.
1989 nimmt er auch an der 50
jährigen Zeremonie des Gedenkens
an die Opfer des 2. Weltkrieges teil.
1991 gründet er in Frankreich die
muslimischen Pfadfinder (SMF).
In Deutschland wird er Ehrenpräsident der muslimischen Pfadfinder.
In Deutschland wird er Ehrenpräsident der muslimischen Pfadfinder.
2000 ist er Initiator für das Kolloquium „Für
einen Islam des Friedens“ bei der UNESCO.
2001 gründet er die Vereinigung AISA
( = Internationale Association Sufi Alawiyya).
2002 referiert er bei der UNESCO Konferenz
zum Thema
“Mystische Tradition und interreligiöser Dialog“.
“Mystische Tradition und interreligiöser Dialog“.
2003 gründet er den französischen Zentralrat
der Muslime (CFCM).
Sarkozy war zu dieser Zeit Innenminister.
Sarkozy war zu dieser Zeit Innenminister.
2007 erhält er in Paris den Ball des Friedens,
eine Auszeichnung,
die u.a. auch Nelson Mandela erhielt.
2010
Konferenz in Genf zur Darstellung des spirituellen Islams.
2010 Verleihung
des Tschelebi-Friedenspreises in Werl,
ein Preis für den interreligiösen Dialog zwischen Muslimen, Christen und Juden.
ein Preis für den interreligiösen Dialog zwischen Muslimen, Christen und Juden.
2012 Die
AISA gründet die globale Mobilisierungskampagne
für die Vereinten Nationen (INGO-Internationale
Nicht-Regierungsorganiastion) für ein Zusammenleben der Völker in Frieden und
gegenseitigem Respekt.
2014
Eröffnung des Weltkongresses für Frauen in Oran (Algerien) Bei der
Eröffnungsrede legt er eine Petition für die UNO vor. Er ruft alle Menschen, die guten Willens sind, unabhängig vom Geschlecht,
Rasse, Nationalität, ethnischer Herkunft, Kultur und Religion auf, gemeinsam die Welt zu verändern: Eine
Welt, deren Grundlage auf einem spirituellen und humanistischen Erbe beruht, eine Welt der Brüderlichkeit,
die die Menschenwürde achtet und Versöhnung
zwischen den Völkern bringt. (Die Islamwissenschaftlerin Annemarie Schimmel
nimmt ebenfalls an diesem Kongress teil.)
2015
organisiert die NGO AISA ein internationales Kolloquium in Paris im UNESCO
Gebäude anlässlich des 100 jährigen Jubiläums seit der Gründung des
Alawiyya-Sufi-Ordens.
Kindheit, Jugend,
Studium:
Khaled Bentounès verbringt seine Kindheit am Ordenssitz seines Urgroßvaters Ahmad
al-Alawî (1869-1934), Gründer des modernen Sufi-Ordens (1911) der Alawiyya in Mostaganem. Bis zum 5. Lebensjahr erziehen
ihn seine Mutter, Großmutter und Stiefmutter, die französisch spricht. Ab dem
4. Lebensjahr besucht er die Koranschule, erhält Musikunterricht und wird 2
Jahre von spirituellen Lehrmeistern ausgebildet.
Seine
Spiritualität wird geschult durch Übungen. Jeden Donnerstagabend findet ein
Treffen mit theologischen Diskursen und Debatten statt.
Er
hat schon als Kind Erscheinungen vom Propheten Mohammed.
Seine göttliche Aufgabe ist es, die Größe seiner Spiritualität zu beweisen.
Seine göttliche Aufgabe ist es, die Größe seiner Spiritualität zu beweisen.
Er
lernt die Koranverse des Tages auswendig und spricht sie dem Vater vor. Khaled
stellt Fragen, und der Vater antwortet geduldig, indem er den göttlichen Willen
erklärt. Sein Vater lehrt ihn die Entwicklung der Welt und spricht über den
Kommunismus, das Leben und die Philosophie. Auf dem göttlichen Weg ist der
Stolz der größte Feind. Freiheit und Verantwortung sind seine
wichtigsten Worte.
Das
Heranwachsen der Jugendlichen wird dokumentiert mit der Verleihung der Gürtel:
1. Grad: Baumwollgürtel (Reinheit, Zerbrechlichkeit des Wesens in
Zukunft)
2. Grad: Ledergürtel (Härte, Widerstand, und
Weichheit, Wille, das Böse zu bekämpfen)
3. Grad: Gürtel aus Wolle (Reife, Weisheit).
Das Wort „Suf“ bedeutet wahrscheinlich Wolle (Sufismus)
und bezieht sich auf die einfachen Wollgewänder der "Sufis".
Es soll der ritterliche Geist „Futuwwa“ vermittelt werden. Diese Werte und Tugenden sind der Ursprung vor dem Durchbruch des
Islam im Sinne der Verteidigung der Schwachen, der Gastfreundschaft und des Friedens.
Der junge Bentounes begreift immer mehr, wie wichtig es ist, den Koran zu lesen.
Der
spirituelle Weg „Tarîqa Alâwiyya“ der Sufi Bruderschaft wurde ihm aufgezeigt
von vielen strengen aber milden Erben eines tausendjährigen Geistes.
Er beinhaltet das kostbare Gedenken, um es
Generationen von morgen zu vermitteln.
1967 wird er in den Orden aufgenommen, und
die Einführung mit einem Paten vorgenommen.
1969 wird sein Vater Hadj al-Mahdi bei einem
religiösen Fest (Mawlid), die Feier der Geburt des Propheten von der
Militärregierung verhaftet und kommt ins Gefängnis. Die Besucher der Koranschule
werden registriert. Khaled wird nach Paris geschickt - in die dortige Alawiyya
Bruderschaft. Er beginnt das Studium der Rechtswissenschaften und
Geschichte und setzt es in Oxford und Cambridge fort.
1972 geht er als Geschäftsmann wieder nach
Paris. Dort lernt er seine Frau Evelyn, eine Katholikin kennen und lieben. Sie
heiraten.
1973 bekommen sie eine Tochter Sophie. Indem
er hier ein Tabu brach, ebnete er dem spirituellen Weg eine Bahn zum Okzident und anderen Feldern.
1975 stirbt sein Vater Hady-al Mahdi (*1928).
Der Rat der Weisen setzt sich zusammen. Sie bestimmen die Nachfolge des
Meisters und wählen Khaled Bentounès
zum neuen spirituellen Meister, der die Bruderschaft Alawiyya leiten soll.
Der
spirituelle Lehrmeister:
Kahled Bentounès hadert mit diesem
Entschluss, aber nach und nach wird ihm klar, dass er seinem Schicksal nicht
entkommen kann. Er kehrt nach Algerien zurück und stellt sich seiner
Verantwortung. Für seine Frau Evelyn und seine Tochter Sophie kauft er ein Haus
in Südfrankreich als Domizil.
Er übernimmt die Regelung des Nachlasses,
macht Inventur der Güter und ordnet das Bildarchiv und sorgt für die Bewohner
des Ordenssitzes. Alle seine Entscheidungen stimmt er mit den Weisen ab.
Die Bruderschaft gewinnt an Form und Kraft.
Langsam weicht die Sorge, und er findet Mitgefühl und Frieden.
Er entdeckt den Weg der Sufis, die Sufi-Tradition
(Tarîqa ‘Alâwiyya), getragen von Intuition und Vernunft, den spirituellen Weg,
die Subtilität des Mysteriums. Dieser Erkenntnisprozess wird durch seine Reisen
und andere Traditionen aus Europa, Indien, Südamerika, Japan verstärkt. Unter
anderem spricht er auch mit den Tuareg, den Männern der Wüste.
„Wenn
Sie Gott nicht zwischen den Menschen finden, finden sie ihn nirgends.“
„Fragen
Sie nicht jemanden nach seiner Religion, sondern welche Wahrheit er sucht.“
„Trifft
man gebildete Juden, Christen oder
Moslems, so unterscheidet sie nichts, wenn sie Verse zitieren, so dass
Freundschaft, Brüderlichkeit und Liebe gestärkt werden.“
2009
sagt er ohne zu zögern: „ Ich bin immer
noch ein Mensch wie die anderen, aber es ist in mir ein Licht angezündet, das
sich jeden Moment verstärken kann. Ich schätze es als Notwendigkeit ein, die
Tradition des spirituellen Wegs (Tarîqua) ohne Umschweife ins Moderne zu
übertragen“.
„Der Mensch hat eine Kraft der Seele! Wenn
er sich ans Universum wendet, wird er es anziehen. Das heißt, wenn Du es wünschst, kannst Du
es!“
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Quellenangaben
- Dr. Marcel Carret<Dans l‘intimité du Cheik al-‘Alâwî> id. P.11-12
- http://aisa.de index.php/cheikh-khald-bentounes
- http//aisa-net.com/la_voie_soufie_alawiyya/cheik-khaled-bentounes
- http//de.wikipedia.org.wiki/Ahmad_al-Alawi Stand 8.Mai 2016
- Mostaganem,Alawiyya: you Tube 25.04.2016; Archives de la Zawiyya Alawiyya de Mostaganem
- http://aisa.de/index.php?view=article &catid=6: ankündigungen…
- https:/eric rossacademic.worldpress.com2011/03/alawiyya http.dw.com/de/der Mystische Islam-in Deutschland/ a-151092016
- www. youtube.com/watch?vF36qpFWRbI
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