Wimmer, Stefan Jakob
/ Leimgruber, Stephan: Von Adam bis Muhammad. Bibel und Koran im Vergleich. Mit einem Geleitwort von Isa Güzel (Deutscher Katecheten-Verein, Hg.):
Stuttgart: Verlag
Katholisches Bibelwerk [2005], 2. Aufl. 2007, 256 S., Anhang mit Register
--- ISBN 3-460-33175-5 ---
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Inhalt
2.1. Interkultureller Dialog
und interreligiöses Lernen
und interreligiöses Lernen
2.3. Wie sollen wir
die beiden Heiligen Schriften
verstehen? --- Auslegungsfragen ---
die beiden Heiligen Schriften
verstehen? --- Auslegungsfragen ---
2.4. Textaufbau und Textausgaben
2.5. Urgeschichten
2.6. Abraham, Ismael und Jakob
2.7. "Die schönste der Geschichten": Josef
2.8. Mose und der Dekalog
2.9. Die Könige
2.10. Weitere Propheten und Gestalten in Koran und Bibel
2.11. Wer ist doch dieser? - Jesus Christus in der Bibel und im Koran
2.12. Muhammad in der Bibel?
3. Persönliche Einschätzung
Das
Buch „Von Adam bis Muhammad – Bibel und Koran im Vergleich“ von den
katholischen Theologen Stefan Jakob Wimmer und Stephan Leimgruber stellt den interkulturellen
Dialog und das interreligiöse Lernen sehr stark in den Vordergrund. Das Buch
erschien im Jahr 2005 und ist nunmehr in der 2. Auflage 2007 erhältlich. Die
Autoren erwähnen schon im Vorwort die Absicht des Buches, welches sich als
„Arbeitsinstrument“ für eine vergleichende Lektüre von Bibel und Koran versteht.
Es ist auch für den Gebrauch in der Schule und in der Erwachsenenbildung
geeignet. Angesprochen werden sollen sowohl Muslime, als auch Christen. Gerade
in unserer heutigen multikulturellen Gesellschaft ist ein Zusammenleben durch
den Dialog sehr entscheidend, um Missverständnisse, Unwissenheit und Gewalt vorzubeugen.
Das Buch ist in 12 Kapitel und einem Anhang (Kap. 13) unterteilt. Jedes Kapitel
endet mit einer kurzen Zusammenfassung.
Zu
Beginn geht es um die Begriffe interkultureller Dialog und interreligiöses
Lernen sowie deren Methoden und Ziele. Dann wird auf das Verhältnis zu den
heiligen Schriften des Koran und der Bibel sowie ihre Bedeutung für Muslime und
Christen eingegangen. Im dritten Kapitel geht es um das Verständnis der heiligen
Schriften, also auch um ihre sachgemäße Auslegung. Im vierten Kapitel werden
Textaufbau und Textaufgaben beider Werke beschrieben. Darauf aufbauend, werden
im fünften Kapitel konkrete Textbeispiele biblischer Verse und einzelner Suren
im Koran synoptisch dargestellt. Am Anfang stehen Urgeschichte, Schöpfung und
Sündenfall, dann folgen im sechsten Kapitel die Geschichten Abrahams, Ismaels
und Isaaks und nicht zuletzt wird die Josefgeschichte im siebten Kapitel einer
ausführlicheren Betrachtung unterzogen. Im achten Kapitel werden Mose und der
Dekalog behandelt. Die Geschichten Sauls, Davids und Salomos werden im neunten Kapitel
erzählt. Die Propheten und andere Gestalten in Koran und Bibel kommen im
zehnten Kapitel zur Sprache. Das elfte Kapitel erzählt die Jesusgeschichte und zeigt
die Rolle Jesu in Bibel und Koran auf. Mit der Frage „Muhammad in der Bibel?“
beschäftigt sich das zwölfte Kapitel. Der Anhang in Kapitel 13 ist sehr
ausführlich mit weiteren Literaturangaben, Medien und Registern bestückt.
2. Inhalt
2.1 Interkultureller Dialog und interreligiöses Lernen
Von besonderer
Bedeutung ist zunächst die Beschreibung der fünf Schritte interreligiösen Lernens,
nämlich
·
religiöse Zeugnisse zu beobachten und
wahrzunehmen,
·
sie unter Berücksichtigung sprach- und
kulturwissenschaftlicher Erkenntnisse angemessen zu deuten,
·
Menschen anderer Religionen zu begegnen und mit
ihnen in einen Dialog einzutreten
·
und eine gewisse Fremdheit gegenüber neuen Ansichten
zu respektieren,
·
um schließlich durch stetiges Interesse relevante
Informationen für das eigene Leben und die eigene Religion zu gewinnen (S.
17-19).
2.2 Umgang mit der Schrift
Der Koran wurde
ursprünglich den Menschen mündlich vorgetragen. Hierzu gibt es Berichte, in
denen die Zuhörer in Tränen ausbrechen, in Ekstase verfallen oder sich bekehren.
Der Koran spricht in Wunderzeichen Gottes, die dem menschlichen Sprachvermögen
eigentlich überlegen sind (S. 22). Gottes Wort drückt sich im Koran aus
(Inlibration = Buchwerdung), was bei Muslimen einen besonderen Umgang mit dem
Buch zur Folge hat. Im Monat Ramadan wird der Herkunft des Buches gedacht (S.
23). Die Koranverse besonderes kunstvoll vorzutragen, ist sehr angesehen und
wird als ein richtiger Zugang zu den Texten befürwortet. Das Wort „Koran“ kommt
aus dem Arabischen und bedeutet ursprünglich „Lesung“, „Rezitation“. Dies geht
zurück auf das erste Wort, welches Muhammad von Gott offenbart wurde: „Lies“
oder „rezitiere“. Damit steht das ausgesprochene Wort vor dem geschriebenen Wort.
In diesem Zusammenhang wird auch deutlich, warum den Muslimen der Koran in der Originalsprache
„arabisch“ so wichtig ist (S. 24). Weiter wird nach allgemeinem islamischem Verständnis
im Koran eine Rechtsleitung für alle Bereiche des Daseins, inklusive ihrer Auslegung
und Interpretation, gesehen. Die Sunna aus dem 9. Jh. umfasst mehrere Äußerungen
und Verhaltensweisen des Propheten Muhammad. Hier treten erstmals die fünf
Säulen des Islams – Bekenntnis, Gebet, Fasten, soziale Verpflichtungen und Pilgerfahrt
– auf. Zudem gibt es im Islam unterschiedlichste Rechtschulen mit ihren
Lehrmeinungen, die sich auch widersprechen können (S. 25-27). Die Scharia („Grundgesetz“),
ist von der göttlichen Offenbarung abgeleitet. Ihre Auslegung ist jedoch
dynamisch und lässt sich in einer sich ständig wandelnden Welt auch ändern. Der
Koran ist Gottes Wort und wurde durch Muhammed als Vermittler den Menschen überliefert
(S. 32). Die Bibel hingegen ist ein historisches und literarisches Werk sowie
für die Christen ein heiliges Buch, welches Erzählungen und Begegnungen mit
Gott enthält und auch für die heutige Situation der Menschen ausgelegt werden
muss. Zudem hat die Bibel einen sehr viel längeren Entstehungsprozess hinter
sich als der Koran. In der Bibel spiegelt sich die Offenbarung Gottes in
Geschichten von Menschen wider. Gottes Wort wird somit durch Menschen ausgesprochen.
Jesu Leben wird als das Zentrum dieser Offenbarung verstanden (S. 34). Für die
Wissenschaft der Theologie ist die Bibel die maßgebende Grundlage. Doch auch im
individuellen Glauben begleitet die Bibel durch einzelne Verse viele Menschen
in ihrem Alltag. Die Bibel ist auch wichtig für die Gemeinschaft in der Kirche,
wie z.B. für den Ablauf im Gottesdienst. Auch die Fest- und Feiertage im Kirchenjahr
finden ihren Ursprung in der Bibel. Die Schriften, Koran und Bibel, sollten im
Religionsunterricht behandelt werden, um Schülern diese näher zu bringen, auch
mit Blick auf ihre kulturelle Bedeutung (S. 36 ff).
2.3 Wie sollen wir die beiden Heilige Schriften verstehen? - Auslegungsfragen -
Nach
der islamischen Überlieferung wurde der Koran
durch den Erzengel Gabriel an Muhammad offenbart und – in der Tradition
bleibend – später weiter rezitiert. Doch nach dem Tod Muhammads wurden die
Worte von verschiedenen Leuten aufgeschrieben, gesammelt und später zu einem
Buch zusammengefügt. Trotz der Zusammenstellung bleibt aus Sicht der Muslime dadurch
Gottes Wort bestehen. Abweichende Lesearten werden jedoch auch akzeptiert. Zwar
gibt es verschiedene Kommentierungen, um den Koran auszulegen, die grundlegende
Meinung ist jedoch, dass „der Koran für sich spricht“. Jeder Einzelne muss für sich
persönlich entscheiden, wie er die gelesene Stelle auslegt. Die arabische
Sprache wird als die ideale Sprache der Offenbarung Gottes angesehen. Übersetzungen
in andere Sprachen sind sehr schwer anzufertigen, weil in der arabischen Sprache
Vokale ausgelassen werden und Wortbedeutungen schwanken. Somit sind häufig verschiedene
Deutungen einzelner Begriffe möglich. Eine wichtige Hilfe sind daher
historische Manuskripte, wie z.B. die diejenigen in der Genisa von Sanaa im
Jemen, welche Aufschluss über die ursprüngliche Bedeutung der Texte geben
können (S. 40-54).
Die Bibel ist Gottes Wort, welches aber
durch des Menschen Wort vermittelt wird. Es gibt keine fortlaufende Offenbarung
wie an Muhammad. Es gab mündliche Überlieferungen und später auch
Verschriftlichungen, die sich sukzessive zu einem Buch entwickelten. Historische
Umstände spielten bei der Entstehung der Texte und bei ihrer Überlieferung eine
wichtige Rolle. Der Entstehungsprozess der Bibel dauerte vom 8 Jh. v. Chr. bis
ins 2 Jh. n. Chr. über einen Zeitraum von ca. 1000 Jahren. Auch die biblischen Ursprachen
(hebräisch, aramäisch und griechisch) sind für die genauen Wortbedeutungen
wichtig. Als weitere Hilfe für die Exegese können die Texte aus Qumran sowie
erste Bibelübersetzungen (Septuaginta, Targumim, Peschitta, Vulgata)
herangezogen werden. Insbesondere die historisch-kritische Methode ist für die Auslegung
der Bibel von Bedeutung.
Zu erwähnen sind außerdem befreiungstheologische, feministische und tiefen-psychologische Auslegungen sowie andere neue Interpretationen (S. 46-53).
Zu erwähnen sind außerdem befreiungstheologische, feministische und tiefen-psychologische Auslegungen sowie andere neue Interpretationen (S. 46-53).
2.4 Textaufbau und Textausgaben
Der Koran
besteht aus 114 Suren und 6236 Versen. Die Bibel ist je nach Konfession in 66 (ev.)
oder 73 Bücher (kath.) gegliedert. Die Suren des Korans unterscheiden sich in
ihrem Entstehungsort, also entweder Mekka oder Medina. Die Sprache der Bibel im
Alten Testament ist ursprünglich hebräisch und aramäisch, wobei das Neue
Testament in griechischer Sprache verfasst wurde.
Die
Sprache des Korans ist arabisch. Seine Verschriftlichung und Übersetzung in die
verschiedenen Muttersprachen der Menschen ist nach einiger Zeit der mündlichen
Überlieferung erforderlich geworden. Im christlichen Glauben gibt es hingegen viele
unterschiedliche Übersetzungen. So werden in der Evangelischen Kirche bevorzugt
die Lutherübersetzung, aber auch die sog. Zürcher Bibel und moderne
Übersetzungen verwendet, wohingegen die Katholische Kirche vornehmlich mit der Einheitsübersetzung
arbeitet.
Muslime wollen Gottes Wort rezitieren
und so heraushören, was Gottes Wille ist.
Die Christen lesen die Bibel und interpretieren die Textstellen verstärkt auf ihre heutige Lage (S. 55-88).
Die Christen lesen die Bibel und interpretieren die Textstellen verstärkt auf ihre heutige Lage (S. 55-88).
2.5 Urgeschichten
Schon
bei der Urgeschichte stellen sich erste Gemeinsamkeiten und Unterschiede
heraus.
In
beiden Werken wird die Schöpfung vom Schöpfer als gut betrachtet. Hierbei
lassen sich auch strukturelle Gemeinsamkeiten bei der Erschaffung des Menschen
als Mann und Frau feststellen (S. 91f). Ähnlich ist auch die besondere Rolle
des Menschen innerhalb der Schöpfung.
Auch der Sündenfall wird sowohl in der Bibel als auch im Koran dargestellt, wobei ein wesentlicher Unterschied darin besteht, dass der Koran keine „Erbsünde“ kennt (S. 93f).
Ebenfalls wird bei Noah der Regenbogen als Bundeszeichen nicht erwähnt (S. 99 ff).
Auch der Sündenfall wird sowohl in der Bibel als auch im Koran dargestellt, wobei ein wesentlicher Unterschied darin besteht, dass der Koran keine „Erbsünde“ kennt (S. 93f).
Ebenfalls wird bei Noah der Regenbogen als Bundeszeichen nicht erwähnt (S. 99 ff).
2.6 Abraham, Ismael und Isaak
Die Geschichte
der Erzväter wird in beiden Werken erzählt. Sie ist geprägt vom Vertrauen auf
Gott und seinen Segensverheißungen für die nächsten Generationen. Als initiales
Ereignis dieser Gott-Mensch-Beziehung wird der Bund zwischen Gott und dem
Stammvater Abraham dargestellt. Im Koran wird jedoch erstmals die besondere
Rolle Ismaels als Stammvater Muhammads eingeführt (S. 110-123).
2.7 „Die schönste der Geschichten“: Josef
Die
Josefsgeschichte spielt in beiden Werken eine wichtige Rolle. Im Vordergrund
steht das bewegte Leben von Josef, welches er mit Gottes Hilfe bewältigt.
Gleichzeitig wird der barmherzige Gott dargestellt, der Schuld und Leid
vergibt, so wie Josef seinen Brüdern (S. 124-140). Im Koran ist außerdem das
Glaubensbekenntnis (S.130) von Josef im Gefängnis sehr wichtig.
2.8 Mose und der Dekalog
Mose gilt in
allen Werken als Mittelsmann und Diener Gottes (S. 143 ff). Der Dekalog zeigt
deutlich Gottes Willen, welcher weltweit gültig ist. Die Offenbarung Gottes
gegenüber Mose im brennenden Busch wird in der Bibel und im Koran geschildert. Mose
wird besonders im Islam als Vorbote Muhammads angesehen. Vergleicht man die
zehn Gebote im Judentum, Islam und Christentum steht fest, dass das jede der
drei Weltreligionen monotheistisch ausgerichtet ist. Die Grundwerte der Gebote
(4 bis 10) werden im Islam, im Judentum und Christentum vertreten (S. 155).
2.9 Die Könige
Im Alten
Testament werden die Könige als politische Herrscher anerkannt, die dem Volk Heil
bringen, aber auch menschlich mit all ihren Schwächen und ihrem Versagen dargestellt
werden, wie z.B. König David. Der Koran hingegen sieht die Könige als Propheten,
welche unter keinen Umständen versagen können, hoch angesehen und rechtschaffend
unter dem Volk sind (S.161-175).
2.10 Weitere Propheten und Gestalten in Koran und Bibel
In
Koran und Bibel werden teils gleiche, teils verschiedene prophetische Gestalten
aufgeführt. Im Koran treten die Propheten für alle Völker auf. Beide Werke
kennen jedoch die Engel als Boten Gottes. Neben den Engeln kennt der Koran auch
„Mittelwesen“, die „Dschinn“. Auch über den Satan als Widersacher Gottes wird
in ähnlichem Maße berichtet, wenngleich der Koran hier ausführlicher erzählt. Muhammad
stellt den letzten islamischen Propheten dar. In der christlichen Auslegung
nehmen die Propheten immer wieder auf Jesus Christus (z.B. Jesaja) Bezug. Beide
Werke kennen Maria als die Mutter Jesu und ihre jungfräuliche Geburt (S.
176-196).
2.11. Wer ist doch dieser? - Jesus Christus in der Bibel und im Koran? – Jesus Christus in der Bibel und im Koran
Die
Bibel stellt Jesus in den Mittelpunkt ihrer Verkündigung. Sein Evangelium
bildet die Grundlage für Christentum und Kirche. Für die Christen ist Jesus,
Gottes Sohn. Er gilt als Erlöser und Retter durch seine Auferstehung (S. 199ff).
Der Koran
sieht in Jesus einen Propheten, Gesandten und Heiler (= einen vorbildlichen Muslim),
welcher als Sohn der Jungfrau Maria geboren wird. Marias biblischer Mann Josef
wird nicht erwähnt (S. 202).
Eine
hohe Bedeutung wird im Koran der Verkündigung des Evangeliums durch Jesus zugeschrieben.
Bemerkenswert ist hier, dass sowohl die Tora, als auch das Evangelium als Offenbarungsschriften
anerkannt werden. Die „endgültige“ Offenbarung wird aus Sicht des Korans jedoch
erst dem Propheten Muhammad als „Siegel“ oder „Inbegriff der Propheten“ zuteil
(S. 203). Doch im Koran wird erwähnt, dass Jesus die Tora bestätigt und
gleichzeitig einen anderen Gesandten verkündigt, der noch kommt.
Die
Kreuzigung Jesu, wie sie in der Bibel erzählt wird, findet im Koran nicht
statt. So heißt es in Sure 4:158 „Gott hat ihn zu sich erhoben“. Abhängig von
der Auslegung bedeutet dies entweder, dass Jesus direkt von Gott erhoben wurde
oder nach seinem Tod am Ende der Zeit auferstehen wird. Jedenfalls wird die
besondere „rettende“ Bedeutung des Kreuzes durch den Islam abgelehnt (S. 212).
Aus
dem Verständnis des Korans, welcher in Jesus einen Propheten sieht, sowie
zahlreichen Textnachweisen geht hervor, dass auch die Göttlichkeit Jesu und
seine Rolle als Gottes Sohn im Rahmen der Dreifaltigkeit abgelehnt wird.
2.12 Muhammad in der Bibel?
Die biblischen
Hinweise auf den kommenden „Retter“ werden von den Muslimen auf Muhammad
gedeutet. So werden die aus christlicher Sicht einschlägigen Prophezeiungen des
Jesaja (Jesaja 9,1-6) auf Muhammad gedeutet. Selbst die neutestamentlichen Ankündigung
Jesu, dass nach ihm ein Gesandter kommt (S. 217, gemeint ist hier eigentlich
der „Tröster“ oder Heilige Geist), wird entsprechend interpretiert.
Das
hebräische Wort "misra" (zu deutsch "Herrschaft") lässt
sich durch Ableitungen als „mit einem Zeichen versehen“ übersetzen. So gilt
Muhammads Muttermal zwischen den Schulterblättern als besonderes Zeichen und
als Prophetenmandat. Muhammad hat, wie auch seine Vorgänger, das Mittel des
Kampfes für die Religion benutzt, im Gegensatz zu Jesus. Auch wird der Name
Muhammads als „der Gepriesene“ übersetzt. Weiter wird behauptet, dass sich
dieser Name im griechischen Urtext der Evangelien finden lässt. Die Christen hingegen
verstehen diese Texte als Hinweise auf Jesus Christus.
3. Persönliche Einschätzung
Aus
meiner Sicht ist die Struktur des Buches sehr gelungen. Systematisch werden
alle wichtigen Themen erwähnt und sprachlich gut dargestellt. Methodisch
zielgerichtet ist hier besonders die synoptische Darstellung einzelner Themen
in Bibel und Koran, welche den unmittelbaren Vergleich beider Werke ermöglicht;
Besonderheiten werden herausgestellt. Anschauliche Abbildungen tragen zu einem
besseren Verständnis bei. Ich habe durch das Buch einen guten Überblick über
viele Gemeinsamkeiten und wichtige Unterschiede zwischen Bibel und Koran und
somit auch zwischen beiden Weltreligionen gewonnen. Die Zusammenfassungen am Ende
jedes Kapitels und die didaktischen Hinweise für die Schule sind sehr
hilfreich. Das Buch eignet sich für Lehrer/innen in der Schule und in der
Erwachsenenbildung und nicht zuletzt für alle Interessierten am christlich-islamischen
Dialog.
Im Rahmen des Seminars „Vielfalt des Islam“
an der TU Dortmund im Wintersemester 2013/2014,
an der TU Dortmund im Wintersemester 2013/2014,
vorgelegt von Lara Hering
Rz-Koran-Synopse-TU-DO, Lara Hering, 19.01.2014, bearb. 15.08.2016
Ein weiterer Bezugspunkt: Der Prophet Jesaja:
Sebastian Guenther:
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