John B. Taylor: Islam.
London et alii: Cox & Wyman Ltd. 1971. Third impression 1976, 63 pp., illustr.
Revised Edition 1983, 64 pp. -
London et alii: Cox & Wyman Ltd. 1971. Third impression 1976, 63 pp., illustr.
Revised Edition 1983, 64 pp. -
- Cambridge (UK) :
Lutterworth Press
1983, 64 pp., Illustr. - ISBN-10 : 0718825837
- ISBN-13 : 978-0718825836
Editor's information
From the Thinking About Religions series - a series for people aged 16+ which gives a sympathetic account of the practices and beliefs of the world's major faiths. Living as we do in a pluralist society with a wide variety of culture and religion, the study of world religions can no longer be a rapid survey that does no more than offer the student a slight acquaintance with the historical founder of a faith together with a knowledge of the more unusual customs and traditions associated with his followers who are through of as living in some remote part of the world. The religions of the world are on our doorstep, in the press and on television if not literally in our road. This book (one of a series) seeks to bring understanding and tolerance in a diverse society, and it is the hope of editor, authors and publishers that study of this kind will also help the reader to an understanding of his or her own faith at a deeper level. Islam has a belief in one God whose authority extends to every part of life. It is a complete way of life, covering personal behaviour, social conventions, literature, art and politics. Its moral obligations are clear and definite. Those who practise Islam have a strong feeling of togetherness and a burning desire to do the will of God.
- Brückenbauer im interreligiösen Dialog
WCC mourns loss of Dr John Taylor, an interreligious bridge builder
(WCC News, 14.01.2022):
"The World Council of Churches (WCC) is mourning the death of Dr John Taylor, who with an initial job title of WCC programme secretary for Christian Muslim relations, later became head of the WCC interreligious office from 1980-83."
Dr John Taylor with Stanley Samartha at a meeting with a Muslim delegation from Saudi Arabia, Ecumenical Centre, Geneva, 31 October 1974, Photo: Wendy Goldsworthy / WCC Archive |
Die Welt war sein Arbeitsplatz
Zum Tod von Dr. John B. Taylor (1937-2022)
ehemaliger Generalsekretär (1984-1992) von WCRP/RfP
August 1984: Nach einem langen Nachtflug aus Frankfurt waren wir müde am ehemaliger Generalsekretär (1984-1992) von WCRP/RfP
Flughafen Nairobi (Kenia) angekommen: Pfarrer Hermann Benz aus Stuttgart-
Möhringen (Gründer der Ortsgruppe Stuttgart von RfP), zwei engagierte Abiturienten aus seiner Pfarrei, und ich. Und da kam er strahlend auf unsere kleine Gruppe zu und wünschte uns mit offenen Armen „Welcome to Nairobi!“.
Er, das war John Taylor, neu ernannter Generalsekretär von WCRP,
und der Anlass war die 4. Weltversammlung von WCRP in Nairobi.
Beide wurden wir dann auf dieser Versammlung als neue Funktionsträger in WCRP
offiziell bestätigt: der erfahrene Dialogexperte John Taylor als Generalsekretär,
und ich, der 16 Jahre jüngere Neuling, als hauptamtlicher Referent für WCRP/Europa.
Diese erste Begegnung mit John Taylor zeigte einen prägnanten Wesenszug dieses weltgewandten Pioniers des interreligiösen Dialogs: seine warmherzige Zugewandtheit zu Menschen unterschiedlichster Herkunft, kultureller oder religiöser Prägung. Sie bewirkte, dass man sich an noch so weit entfernten und zunächst fremden Orten der Welt sofort willkommen fühlen konnte, sobald er auftauchte.
Der 1937 in England geborene John Bernard Taylor gehörte der Methodistischen
Kirche an, wie so viele führende und maßgebende Persönlichkeiten der weltweiten
christlichen Ökumene und des interreligiösen Dialogs. „Die Welt ist meine Pfarrei“
hatte John Wesley, der Begründer der methodistischen Bewegung im England des
18. Jahrhunderts, proklamiert, und etwas von diesem Geist durchzog auch John
Taylors Leben und Wirken. Als promovierter Islamwissenschaftler lehrte er zunächst an den Selly Oak Colleges in Birmingham, einer Pionierstätte der akademischen Beschäftigung mit Weltreligionen und interreligiösem Dialog. In den 1970er-Jahren und bis 1984 arbeitete er in der Abteilung für Interreligiösen Dialog des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf, speziell im Bereich des Christlich-
muslimischen Dialogs. Mit diesem Erfahrungshintergrund wurde er 1984
Generalsekretär der internationalen NGO „Weltkonferenz der Religionen für den
Frieden“ (WCRP, in den 1990er-Jahren umbenannt in „Religionen für den
Frieden“/RfP), als Nachfolger des Gründungs-Generalsekretärs Homer Jack (USA),
der aus Gesundheitsgründen nach 13 Jahren zurückgetreten war. Das internationale Generalsekretariat wurde von New York nach Genf verlegt, aber ein Büro in New York gegenüber dem UN-Hauptquartier beibehalten.
In den acht Jahren als Generalsekretär nutzte John Taylor seine vielfältigen Dialog-Erfahrungen, sein breites persönliches Netzwerk und die besonderen Möglichkeiten, die Genf bot, um WCRP inhaltlich und strukturell zu verbreitern und zu diversifizieren.
Hier, am zweiten Sitz der Vereinten Nationen und Sitz wichtiger UN-
Unterorganisationen sowie der großen Dachorganisationen der christlichen
Ökumene, machte John Taylor durch seine unermüdliche Präsenz in den Kreisen der akkreditierten NGOs, vor allem auch im Menschenrechtsbereich der UN, WCRP und ihr Anliegen bekannt. Dieses Anliegen, das Potential der Religionen der Welt für den Frieden auf der Welt fruchtbar zu machen, indem man ihre Zusammenarbeit förderte, war damals nicht selbstverständlich anerkannt. Religionen wurden weithin eher als Teil des Problems angesehen, nicht als möglicher Teil der Lösung. Dialog der Religionen war noch kaum als gesellschaftlich relevante Aufgabe akzeptiert.
Die Welt befand sich im Kalten Krieg, und in den kommunistischen Ländern galt Religion offiziell als irrelevant. Dies spiegelte sich auch in den UN- und NGO-Kreisen in Genf wider. Hier konnte John Taylor Vertrauen bilden und Brücken bauen, da er sich selbst und WCRP dem Blockdenken nicht unterwarf. Zudem fand WCRP als authentisch interreligiöse Organisation, die nicht von einer Kirche oder Religion abhängig war, eine gewisse Glaubwürdigkeit. Kooperation mit anderen,
Gleichgesinnten, war ein zentrales Anliegen John Taylors. So intensivierte er die
Kontakte mit anderen interreligiösen Organisationen, mit den Vertretungen und
Dachorganisationen anderer Religionen (etwa der islamischen Welt) und mit den ihm bereits vertrauten internationalen ökumenischen Organisationen, die ihren Sitz nur ein paar Schritte vom WCRP-Büro entfernt hatten.
Berührungsängste und Konkurrenzdenken zwischen Organisationen waren ihm fremd, Kooperation und Partnerschaft zum Nutzen aller Beteiligten sah er als das Gebot der Stunde.
Diese Kooperationen halfen John Taylor auch, innerhalb von WCRP die Strukturen
und Gremien weiter zu internationalisieren und zahlreiche neue Personen für die
Mitarbeit zu gewinnen. Ein religiös und regional vielfältig besetztes Präsidium und ein Internationaler Rat wurden eingerichtet. Zudem förderte John Taylor eine stärkere Rolle von Frauen und jungen Leuten in WCRP. Besonders die Verankerung von WCRP auf nationaler Ebene lag ihm am Herzen.
In seiner Amtszeit entstanden nationale Sektionen von WCRP
in den verschiedensten Ländern, teils sogar mit lokalen Gruppen.
Er war überzeugt vom Wert interreligiöser Zusammenarbeit an der
Basis. Kein Wunder, dass er die Arbeit von WCRP in Europa, speziell auch in
Deutschland, mit viel Sympathie begleitete.
All diese Schritte zur Weiterentwicklung von WCRP unternahm John Taylor nicht
allein von seinem Genfer Schreibtisch aus. Er war ein großer Reisender und
ausgiebig auf der ganzen Welt unterwegs. Ganz im Sinne John Wesleys kann man
von John Taylor sagen: Die Welt war sein Arbeitsplatz. Für ihn standen die
persönlichen Kontakte im Mittelpunkt, mehr als Strukturen und Satzungen. Wollte
man Menschen für die Anliegen von WCRP gewinnen, musste man sie aufsuchen,
sie und ihr Umfeld, ihre Institutionen kennenlernen und dafür Interesse zeigen.
Neugier und Respekt für alle Religionen zeichneten John Taylor aus.
Konfessionalismus war ihm trotz seiner Beheimatung in seiner Kirche fremd. Damit verkörperte er Haltungen, die allgemein für Dialogarbeit gültig sein sollten.
Dieses Verständnis seiner Arbeit spiegelt einen zentralen Wesenszug John Taylors
wider. Er besaß die Fähigkeit, andere für sich einzunehmen durch herzliche
Offenheit und respektvolle Höflichkeit. Ihm ging es darum, Konsens und Kompromiss zu fördern, Entwicklungen zu ermöglichen statt zu verhindern. Schroffe Urteile waren seine Sache nicht. Auch wenn er mit etwas nicht einverstanden war, fand er eine Weise dies auszudrücken, die das Gegenüber nicht bloßstellte oder verletzte.
Gerade in unserer aufgeheizten Zeit mit ihren schwarz-weiß Schemata wären viel
mehr Menschen mit dieser Fähigkeit dringend vonnöten. Wer wie ich die Freude
hatte, mit John Taylor nicht nur als langjähriger Mitarbeiter, sondern auch häufig
privat zusammenzukommen, erlebte einen feinsinnigen, kultivierten Menschen mit
breiten Interessen, aber auch erstaunlichen praktischen Fähigkeiten. Sein Haus
stand Gästen aus aller Welt offen, und seine ganze Familie – seine Frau Margaret
und die Kinder Matthew, Stephen und Eleanor – strahlte eine außerordentliche
Gastfreundschaft und eine Atmosphäre der Wärme aus.
Als 1992 das verantwortliche Gremium von WCRP beschloss, aus strukturellen,
finanziellen und personellen Erwägungen das internationale Generalsekretariat
wieder nach New York zu verlegen, trat John Taylor von seinem Posten als
Generalsekretär zurück. In der Folge brachte er seine vielfältigen Kompetenzen für die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) in Genf als Sonderbeauftragter
für ex- Jugoslawien ein, später als Genfer Vertreter der International Association for Religious Freedom (IARF).
In den letzten Jahren war er mehr und mehr von schweren Krankheiten gezeichnet. Am 6. Januar 2022 ist John Taylor mit 84 Jahren gestorben.
Mit ihm geht ein Pionier des interreligiösen Dialogs, der für WCRP/RfP in
Zeiten weltgeschichtlicher Umbrüche wichtige Weichen gestellt hat.
Mit ihm geht ein Pionier des interreligiösen Dialogs, der für WCRP/RfP in
Zeiten weltgeschichtlicher Umbrüche wichtige Weichen gestellt hat.
Dr. Günther Gebhardt
Früherer Generalsekretär und Vize-Moderator von RfP/Europa,
langjähriger Mitarbeiter von John Taylor in Genf
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