Pilgern hat seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts zunehmendes Interesse gefunden - ja es hat sich geradezu ein Pilgerboom entwickelt. Der Jakobsweg auf der Grenze zwischen Orient und Okzident gilt dabei offensichtlich die größte Attraktion. Sie verstärkte sich im deutschsprachigen Raum noch durch das Buch von Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg 2006 (Verfilmung: 2015).
An diesen Titel knüpft das neue Buch von Hermann-Josef Frisch an: Man ist dann mal weg. Über das Pilgern. Darmstadt: Theiss (WBG) 2017. Verlagsinformation: hier
Von der Faszination des Pilgerns sprach bereits Manfred Gerland, der Leiter eines evangelischen Bildungshauses am Hohen Meißner, auf der Grenze zwischen Hessen und Thüringen. Seine eigenen Erfahrungen mit Wallfahrten und Pilgerwegen in der Nähe, aber auch auf den großen spirituellen Wanderrouten verbindet er mit historischen Überblicken und grundsätzlichen Überlegungen im Sinne einer Lebensorientierung. Dabei kommen auch andere religiöse Pilgertraditionen wohlwollend in den Blick.
Angesichts des ungebrochenen Trends “Pilgern – nicht nur auf
dem Jakobsweg" - werden spirituell Interessierte viele innere und
äußeren Aufbruch wichtige Anregungen finden. Die Literatur ist inzwischen unübersehbar geworden.
Eine Art Zwischenbilanz bietet das 2012 erschienene Buch. Es entstand im Zusammenhang einer Tagung an der Fernuniversität Hagen:
Patrick Heiser / Christian Kurrat: Pilgern gestern und heute.
Berlin: LIT 2012, 2014, 2. Aufl.
Grundsätzliches und Praktisches verbindet der 2004 erschienene Band:
Reinhard Kirste, Paul Schwarzenau, Udo Tworuschka (Hg.): Wegmarken zur Transzendenz - interreligiöse Aspekte des Pilgerns.
An diesen Titel knüpft das neue Buch von Hermann-Josef Frisch an: Man ist dann mal weg. Über das Pilgern. Darmstadt: Theiss (WBG) 2017. Verlagsinformation: hier
Von der Faszination des Pilgerns sprach bereits Manfred Gerland, der Leiter eines evangelischen Bildungshauses am Hohen Meißner, auf der Grenze zwischen Hessen und Thüringen. Seine eigenen Erfahrungen mit Wallfahrten und Pilgerwegen in der Nähe, aber auch auf den großen spirituellen Wanderrouten verbindet er mit historischen Überblicken und grundsätzlichen Überlegungen im Sinne einer Lebensorientierung. Dabei kommen auch andere religiöse Pilgertraditionen wohlwollend in den Blick.
Manfred Gerland: Faszination Pilgern.
Eine Spurensuche. Leipzig: EVA 2009
Eine Spurensuche. Leipzig: EVA 2009
Eine Art Zwischenbilanz bietet das 2012 erschienene Buch. Es entstand im Zusammenhang einer Tagung an der Fernuniversität Hagen:
Patrick Heiser / Christian Kurrat: Pilgern gestern und heute.
Berlin: LIT 2012, 2014, 2. Aufl.
Grundsätzliches und Praktisches verbindet der 2004 erschienene Band:
Reinhard Kirste, Paul Schwarzenau, Udo Tworuschka (Hg.): Wegmarken zur Transzendenz - interreligiöse Aspekte des Pilgerns.
Religionen im Gespräch, Bd. 8 (RIG 8). Balve: Zimmermann 2004, 518 S.
Der Zweijahresband RIG wartet in seiner
8. Ausgabe, die wie schon der vorherige Band viersprachig ist, mit einem Thema
auf, das die Einbeziehung der äußeren Wallfahrten wie auch der zahlreichen
inneren „Pilgerwege", Häuser der Stille etc. ermöglicht. Dem sind hier in
einem Hauptteil Beiträge auf über 200 Seiten gewidmet, einschließlich
zahlreicher Texte von andersreligiösen Autoren/Autorinnen: Alice Arcana
Schumann (Hinduismus), ReiMyo-Tierelinckx (Zen-Buddhismus), Bekir Alboga,
Halima Krausen (Islam) u.a. Im großen Teil der „Dokumente und Berichte"
wird wie immer über wichtige Projekte und Konferenzen Auskunft gegeben, das
Istanbuler Diyanet-Protokoll (Mai 2002) wie auch das Ostasien-Studienprogramm
in Kyoto (M. Repp), die Islamisch-Christliche Arbeitsgruppe (ICA, Chr. Elsas),
das Projekt Weltethos (M. Bauschke) und vieles andere finden hier ihren Platz.
Der ca. 100-seitige Abschnitt „Grundsätzliches zum interreligiösen Dialog"
enthält u.a. den Grundsatzbeitrag von U. Tworuschka über einige
Perspektivwechsel in der Religionswissenschaft in Anbetracht des weltweiten interreligiösen
Dialogs. Der auch diesmal sehr umfangreiche Rezensionsteil ist zu einem Teil
Büchern im Sinne der thematischen Ausrichtung gewidmet, zu einem Teil allgemein
Veröffentlichungen zum interreligiösen Dialog. Auch ein (bislang) nur im
Internet zugängliches „Buch" C. Sölings Dissertation zu einer
evolutionären Religionstheorie) wird hier besprochen.
Wie schon in früheren Jahren erweist
sich dieses (Zwei-)Jahrbuch als Fundgrube für alle, die an neueren
Entwicklungen in unserer religiös pluralen Welt interessiert sind. Angesprochen
ist sowohl ein breit interessiertes Publikum als auch durchaus die Fachwelt mit
eher wissenschaftlichen Anliegen.
Ulrich Dehn
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