Jinan Rashid (Hg.): The Top 5 For Life.
Das Sinnspiel,
das Spaß macht.
Leipzig: Cube & Orbit 2011. Kommunikations-Spiel zum Islam mit Spielbrett, Aktions- und Bildkarten.
Leipzig: Cube & Orbit 2011. Kommunikations-Spiel zum Islam mit Spielbrett, Aktions- und Bildkarten.
Für Kinder ab 6 Jahren – mit aktuell bis zu 10
Spielversionen --- Preis: 29,90 € ---
In diesem Brettspielspiel
(mit Karten) einer offensichtlich jüngeren muslimischen Autorin werden den TeilnehmerInnen
in leicht fassbarer Weise die Hauptthemen des Islam nahegebracht: Die Fünf
Säulen (= The Top 5): Glaubensbekenntnis, Ritualgebet, Fasten im Ramadan, Wallfahrt
nach Mekka, Sozialabgabe. Das Verständnis dieser Säulen wird durch die
islamisch-monotheistische Gottessicht und die Bedeutung des Propheten Mohammed
erweitert, und zwar mit dem Ziel, eine gewisse Lebensorientierung zu ermöglichen.
Dem
Spiel sind mehrere Anleitungen beigefügt, die einiges über die Variationsmöglichkeiten
für verschiedene Altersgruppen aussagen, allerdings sind die inhaltlichen
Informationen über den Islam im Zusammenhang der Spielkarten eher sparsam
ausgefallen.
Die Vorzüge
Das Spiel
"Top 5 for Life" ist damit grundsätzlich nach einer guten Idee
entwickelt: ein Spiel, bei dem man auf vielfältige Art und Weise über eine
Religion ins Gespräch kommen kann. Besonders gelungen ist die Vielfalt an
Möglichkeiten, die das Spiel bietet: es kann in allen Altersklassen, allein,
sowie in kleinen und in großen Gruppen gespielt werden. Diese Variabilität ist
ein sehr großer Pluspunkt. Natürlich lässt sich das Spiel auch allein spielen.
Alles könne sich so ein Bild, über zentralen Inhalte des Islam verschaffen.
Probleme:
Pädagogisches: Was die kindgerechte
Vermittlung der Inhalte betrifft, stockt leider stockt gerade in den
Spielvarianten für Kinder und Jugendliche die Spieldynamik erheblich. Ein Kind
soll eine Bildkarte zuordnen und die anderen Kinder entscheiden, ob die
Erklärung einen Punkt wert ist. Die Tatsache dass Kinder entscheiden sollen, ob
das Gegenüber gewinnt oder verliert gestaltet sich unseres Erachtens schnell
zum Problem, weil dadurch die Beurteilung eines Anderen in den Vordergrund
tritt.
Eine
weitere Schwierigkeit besteht in der Zuordnung zu den Oberbegriffen, weil durch
die Mehrfachmöglichkeiten die Eindeutigkeit verloren geht und dadurch
Unklarheiten über Bild- und Inhaltszuordnungen aufkommen. Das kann eine Chance
sein, kann aber ebenso Verwirrung stiften, weil man im Spiel normalerweise
eindeutige Zuordnungen erwartet.
Mediale Darstellung: Sie betrifft überwiegend
die Optik und die Beschaffenheit des Spiels an sich. Sowohl die Bilder auf dem
Spielbrett, als auch die der Karten sind teilweise stark verpixelt und auch in
ihrer Gestaltung uneinheitlich (Comic, Foto, etc.). Das wirkt nicht sehr
ansprechend. So sollte auch das Spielbrett von der grafischen Gestaltung
einheitlicher sein, z.B. nur Zeichnungen oder nur Fotos. Insgesamt wäre ein
besser Qualität wünschenswert.
Der Preis: Das Preis- Leistungsverhältnis ist
nicht ausgewogen. Auch wenn die Herstellung eines solchen Spieles allein vom
Material her nicht billig ist, darf man dennoch erwarten, dass bei einem Preis
von fast 30 € die technische Qualität insgesamt besser ist.
Fazit:
Die
Grundidee stimmt und sollte methodisch weiter ausgebaut werden. Als
Gesamteindruck neben den unbestreitbaren Vorzügen bliebt, dass „The Top 5 for
Life“ nicht ganz bis zum Ende durchdacht ist und deshalb in der Gestaltung eine
Reihe von Brüchen festzustellen sind. Dies ließe sich gewiss in einer
überarbeiten Auflage des Spiels verbessern.
Wir
haben in einem Seminar zur Religionslehrerausbildung Chancen,
Einsatzmöglichkeiten und Nachteile ausführlich bedacht. Wir können von daher
nur eine beschränkte Empfehlung aussprechen.
Mehr zum
Hintergrund des muslimischen Netzwerks „Zahnräder“:
http://www.zahnraeder-netzwerk.de/2013/04/22/zrk2013/
http://www.zahnraeder-netzwerk.de/2013/04/22/zrk2013/
Rezension im Rahmen
des Seminars „Interreligiöses Lernen und dessen theologische Grundlagen“ an der
Technischen Universität Dortmund (Sommersemester 2013)
Wiebke Bierbrodt und
Arbeitsgruppe
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen