Werner Trutwin: Islam.
Weltreligionen. Arbeitsbücher Sekundarstufe II.
Religion – Ethik – Philosophie.
München: Bayerischer Schulbuch Verlag 2010, 143 S., Abb., Glossar
--- ISBN 978-3-7627-0420-1---
Weltreligionen. Arbeitsbücher Sekundarstufe II.
Religion – Ethik – Philosophie.
München: Bayerischer Schulbuch Verlag 2010, 143 S., Abb., Glossar
--- ISBN 978-3-7627-0420-1---
Besprechung: Solveig Maaßen
im Rahmen des Seminars an der TU Dortmund:
Vielfalt des Islam (WiSe 2013/2014)
im Rahmen des Seminars an der TU Dortmund:
Vielfalt des Islam (WiSe 2013/2014)
Vgl. auch die Kurz-Rezension
unter „Ein-Sichten“
(auch mit Hinweisen zum Autor):
http://buchvorstellungen.blogspot.de/2012/01/weltreligionen-material-fur-die.html
(auch mit Hinweisen zum Autor):
http://buchvorstellungen.blogspot.de/2012/01/weltreligionen-material-fur-die.html
Gliederung des Arbeitsheftes
- Das Heft ist in 12 Abschnitte gegliedert
- Jeder Abschnitt hat nochmal 4–8 Unterabschnitte
- Die verschiedenen Abschnitte bauen aufeinander auf: Die Religion, Mohammed, Koran, Gott, der Mensch, Pflichten, Gemeinschaft, Politik, Bezug zu Judentum und Christentum
Zu den einzelnen Kapiteln:
Sie bieten Anregung für die eigene Arbeit, und
zwar wird ein Überblick geboten, wie
und wo man von den einzelnen Unterrichtsfächern her sich am besten dem Islam annähert.
Zunächst einmal könnte man dem Aufbau des Buches folgen, weil dadurch ein
systematisches Herangehen an den Islam möglich wird.
Des Weiteren kann man
die Schüler fragen, auf welche
Aspekte/Probleme, besonders in der Gegenwart, sie sich beziehen möchten,
z.B.: Ausdehnung, Islam in der modernen Welt, Fundamentalismus, Reformen,
Frauen.
Von hier aus kann man
dann weiter gehen und die theologischen,
anthropologischen und historischen Voraussetzungen des Islam hinterfragen.
Im Folgenden werden
dann noch mögliche Arbeitsweisen
vorgeschlagen, sowie geeignete Medien und andere Materialien und Impulse. Mit „anderen
Impulsen“ sind hier beispielsweise Kontakte und Gespräche mit Muslimen usw.
gemeint.
Das Arbeitsheft bietet
konsequent Quellen aus der islamischen Welt, weshalb es sich selbst
sehr gut als hilfreiche Basis für verschiedene Themen zum Islam eignet.
Im Folgenden wird
versucht, den Zugang zum Islam etwas
zu erleichtern. Dabei wird am Anfang
darauf hingewiesen, dass der Islam ein sehr komplexes Thema ist, das nicht pauschalisiert werden kann, da der Islam von
Land zu Land unterschiedlich praktiziert wird. Dementsprechend liegt das Verständnis
in der „Optik“ des Betrachters.
Weiterhin wird darauf
eingegangen, dass es nicht nur für Nicht-Muslime schwer ist zu verstehen, dass
man den Islam nicht verallgemeinern kann, sondern auch für die Muslime selbst
bzw. dass die Praktizierung des
islamischen Glaubens von Person zu Person unterschiedlich ist.
Im Sinne von
sachgemäßer Orientierung geht das Materialheft auf Mohammed, den Koran und
weitere Grundlagen des Islam ein, die bereits im Seminar besprochen
wurden.
Anders als in anderen
Religionsbüchern wird in diesem nicht nur auf die Religion, ihr
Selbstverständnis und das Gottesbild
eingegangen, sondern auch auf den Menschen als solches. Also: Welche Stellung hat der Mensch?, Welche
Stationen durchläuft er in seinem Leben?
Ganz besonders wichtig
und interessant finde ich den viel diskutierten Punkt, der sich um die Stellung der Frau dreht. Der Unterabschnitt beginnt zunächst mit einem Zitat aus der 4. Sure, die schon die Überschrift „Die
Frauen“ trägt. In verschiedenen Unterabschnitten wird dann die Situation der
Frauen beschrieben. Die Darstellung beginnt in der Zeit vor Mohammed, in der Frauen
keinerlei Rechte besaßen und Männer sogar ihre neugeborenen Töchter lebendig
begraben durften. Mit Mohammed kam die Wende, dass Männer und Frauen in religiöser
Hinsicht im Prinzip gleichberechtigt
waren. Allerdings sind auf Grund bestimmter Koran-Auslegungen und der Theologie
als Männer-Domäne Frauen immer noch benachteiligt. Männer sehen sich (immer
noch) den Frauen überlegen, ja Männer haben gewissermaßen einen intellektuellen
Vorrang. Das zeigt sich z.B. darin: Wenn Frauen widerspenstig sind, dürfen sie
geschlagen werden, auch wenn dieses „Schlagen“ je nach Auslegung zwischen
Züchtigung und symbolischem Schlagen im Sinne von Ermahnung schwanken kann. Außerdem
erben Söhne das Doppelte gegenüber den Töchtern.
Vor Mohammeds Zeit
durfte ein Mann so viele Frauen haben, wie er wollte, doch mit dem Koran wurde die Polygamie (eigentlich Polygynie) auf
maximal vier Frauen begrenzt. Dies hatte in erster Linie einen wirtschaftlichen
Grund, denn welcher Mann kann schon mehr als vier Frauen ernähren? Außerdem gab
es in der damaligen Gesellschaft nicht das Phänomen der weiblichen Singles. Nach
Mohammeds Tod verschlechterte sich die Lage der Frau allerdings wieder. Die Scharia
im Sinne der Rahmenbedingungen für das Leben der Gläubigen zeigt zwar positive
und negative Dinge über Frauen auf. Dennoch werden meist nur die negativen
Aspekte berücksichtigt. In der Neuzeit schließlich gelang es Theologen,
Juristen und Literaten, die Stellung der Frau zu verbessern. Dabei geht es in
erster Linie um Gleichberechtigung.
Ein wichtiger Punkt,
der wahrscheinlich auch viele Schüler interessieren könnte, dem ein ganzer Unterabschnitt
gewidmet ist, ist das Thema Schleier für
die Frau in der islamischen Welt. Der weiblichen Kopfbedeckung ist darum
ein ganzer Unterabschnitt gewidmet
Der Schleier eine vierfache
Bedeutung.
1.
Er
soll die Frau in der Öffentlichkeit als Muslima ausweisen.
2.
Er
bezeichnet soziale und regionale Unterschiede, sowie Modeartikel.
3.
Moralische
Schutzfunktion.
4.
Schleier
als erotischer Ausdruck.
Auch das Thema der Beschneidung von Frauen (Klitoris-Beschneidung)
wird in dem Religionsbuch angesprochen. Die eindeutige Aussage des Buches ist, dass der Koran keine
Frauenbeschneidung kennt!
Das letzte Kapitel,
das ich noch ausführlicher ansprechen möchte, betrifft das Verhältnis von Islam, Judentum, Christentum zueinander.
Das Kapitel beginnt mit dem Unterabschnitt „Abrahamische Religionen“, in dem darauf hingewiesen wird, dass die drei monotheistischen Religionen, Islam, Judentum, Christentum, alle auf den Stammvater Abraham zurückzuführen sind. Dort wird zunächst einmal jede Religion für sich kurz beschrieben, um dann eine sachgemäße Verbindung herzustellen. Ähnlichkeiten und Unterschiede kommen zur Sprache.
In den folgenden Unterabschnitten werden dann jeweils das Judentum und der Islam und das Christentum und der Islam gegenüber gestellt, wobei man hier erwähnen muss, dass der Unterschied zwischen Islam und Christentum viel mehr Gewichtung hat, bzw. es wird mehr auf Islam und Christentum, als auf Islam und Judentum eingegangen. Im Vergleich wird nicht nur die Sicht vom Islam auf das Christentum, sondern auch die christliche Sicht auf den Islam beschrieben. Am Ende Kapitels werden dann noch einmal Auseinandersetzungen und Annäherungen detaillierter aufgelistet.
Das Kapitel beginnt mit dem Unterabschnitt „Abrahamische Religionen“, in dem darauf hingewiesen wird, dass die drei monotheistischen Religionen, Islam, Judentum, Christentum, alle auf den Stammvater Abraham zurückzuführen sind. Dort wird zunächst einmal jede Religion für sich kurz beschrieben, um dann eine sachgemäße Verbindung herzustellen. Ähnlichkeiten und Unterschiede kommen zur Sprache.
In den folgenden Unterabschnitten werden dann jeweils das Judentum und der Islam und das Christentum und der Islam gegenüber gestellt, wobei man hier erwähnen muss, dass der Unterschied zwischen Islam und Christentum viel mehr Gewichtung hat, bzw. es wird mehr auf Islam und Christentum, als auf Islam und Judentum eingegangen. Im Vergleich wird nicht nur die Sicht vom Islam auf das Christentum, sondern auch die christliche Sicht auf den Islam beschrieben. Am Ende Kapitels werden dann noch einmal Auseinandersetzungen und Annäherungen detaillierter aufgelistet.
Als Anhang bietet das Glossar Erklärungen zu wichtigen
islamisch-arabischen Begriffe an.
Rz-Trutwin-Islam-TU-DO-Wise 2013-14 - 02.02.14
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