Johannes Tauler: Einsiedeln (CH): Johannes Reihe: Christliche Meister 2 und 3 ISBN 978-3-89411-275- 2 | |
Taulers Predigten, hier in der bewährten Übertragung von G. Hofmann mit einer Einleitung des bekannten Fachmanns für Deutsche Mystik, Alois M. Haas, bilden einen unentbehrlichen Bestandteil jeder christlichen Bücherei. Taulers Wirkung war, weit über diejenige Eckharts hinaus, in der europäischen Geschichte der Spiritualität beinah unabsehbar. Er hat das, was beim genialen Eckhart an den Rand der Orthodoxie gerückt war, in die Mitte zurückgeholt und bildet heute noch einen ausgezeichneten Bezugspunkt, wenn es darum geht, natürliche Formen der kontemplativen Verinnerlichung mit dem spezifisch Christlichen zu verbinden.
Mehr zu Leben und Werk von Johannes Tauler (Deutsche Biographie): hier ZITATE Inwendiges Gebet "Und wisse: So klein wie ein kleiner unscheinbarer Heller hunderttausend Mark Goldes gegenüber ist, so ist alles auswendige Gebet gegenüber dieiem Gebet, das das ist und heißt wahre Einung mit Gott, dies Versinken und Verschmelzen des geschaffenen Geistes in den ungeschaffenen Geist Gottes " (Baumotte, aaO S. 97f). Abgeschiedenheit und Gotteserfahrung "Diese Abgeschiedenheit aber und die Erwartung des Heiligen Geistes. Die einen empfangen den heiligen Geist in sinnlicher, bildlicher Wiese, nur mit den Sinnen. Die anderen empfangen ihn viel köstlicher in die obersten Kräfte und in die Kräfte der Vernunft, in vernünftiger Weise, fern über alle Sinne. Die dritten empfangen ihnnicht allein in dieser Weise, sondern empfangen ihn in den verborgenen Abgrund, in das heimliche Reich, in den wonnigen grund, in dem das kostbare Bild der heiligen Dreifaltigkeit verborgen liegt, das der Seele Allerköstlichstes ist. ... Und sooft der Mensch hier hineinschaut mit dem Lichte seiner Urteilskraft und sich hier zu Gott kehr, so oft geschieht dort eine Vereinigung und eine neue Entgeistung des Heiligen Geistes in jedem Augenblick, und er empfängt neue Gaben und Gnaden, sooft er sich hierzu kehrt mit dieser Kunde und wahrer Abgeschiedenheit ... " (Baumotte, aaO S. 104) Was Gott nicht ist "Das ist das Nichts, von dem der heilige Dionysius (Areopagita) sprach, dass Gott alles das nicht sei, was man zu benennen oder verstehen oder begreifen vermöge; das wird der Geist ganz gelassen. Er wollte sich da stracks zunichte machen, und könnte er ganz zunichte werden, er würde aus Liebe zum Etwas und darum, weil er mit ihm verschmolzen ist. Denn er weiß da nicht, [d.h. er hat kein Wissen darum] er liebt nicht, er schmeckt nicht, außer das Eine" (Baumotte, aaO S. 185). Aus der Bergpredigt: Selig sind die reinen Herzens, denn sie werden Gott schauen "Was ist ein reines Herz? Ein lauteres, freies von allen Kreaturen unbekümmertes Herz, damit Gott den Grund ledig und frei und unbekümmert findet. Die Reinen sollen Gott in Wahrheit schauen. Diese Reinheit des Herzens wird damit befleckt, dass der Mensch mit Mutwillen sein Herz und sein Genügen zu den Kreaturen kehrt und darinnen ruht, und soviel er Rast nimmt und in dem findet, was Gott nicht ist, so viel scheidet er sich von Gott. Und so wird das Gesicht Gottes in ihm verfinstert, dass er Gott in ruhender Weise in sich nicht sehen kann" (Baumotte, aaO S. 257f). Weitere Literatur:
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Montag, 2. Mai 2016
Kurz vorgestellt --- Schriften des Mystikers Johannes Tauler (um 1300-1361)
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