Ein wichtiger Beitrag zum Orientalismusverständnis des 19. Jahrhunderts
Johann Gottfried Wetzstein - Orientalist und preußischer Konsul im osmanischen Syrien (1849 - 1861)
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Johann Gottfried Wetzstein - Orientalist und preußischer Konsul im osmanischen Syrien (1849 - 1861)
Autorin: Ingeborg Huhn
Islamkundliche Untersuchungen Band 329
Klaus Schwarz Verlag Berlin
1. Auflage (2016), Paperback, 398 Seiten
Mit zahlr. Tabellen, Karten, Facsimiles.
ISBN 9783879974528
Verfügbarkeit:
sofort lieferbar: 54.00 €
Johann Gottfried
Wetzstein (1815–1905) war der erste preußische Konsul in Damaskus, wo
er von 1849 bis 1861 tätig war. Neben der Vertretung der
politischen Interessen Preußens oblag es ihm, den Handel zwischen
Syrien und Preußen sowie den deutschen Zollvereinsstaaten zu
fördern. Wetzstein hatte auf eine Besoldung seiner Position
verzichtet. Da er somit die monetären Lasten des für Europäer
aufwendigen Lebensstils im Orient deutlich unterschätzt hatte,
bemühte er sich um Erwerb und Entwicklung zweier brachliegender
Dörfer, um durch landwirtschaftliche Erträge seine zeitweise
desolate finanzielle Situation zu verbessern; ein Unternehmen, das
letztlich an den politischen Verhältnissen scheiterte.
Nach
seiner Rückkehr nach Berlin 1862 setzte er seine Lehrtätigkeit als
Privatdozent an der Friedrich-Wilhelms-Universität fort, wo er sich
1846 habilitiert hatte, und lehrte zudem über Sitten und Gebräuche der
zeitgenössischen Palästinenser an der Jüdischen Akademie.
Außerdem stand er dem Auswärtigen Amt mit Rat und Tat zur Verfügung.
Es ist ein Glücksfall, dass der Nachlass des Johann Gottfried
Wetzstein 1980 entdeckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht
werden konnte. Vor allem seine zahlreichen, hauptsächlich in
Fachzeitschriften erschienenen Artikel über die osmanische Provinz
Syrien, unzählige Briefe und ein Fundus seltener arabischer Dokumente
lassen ein umfassendes Bild jener Provinz um die Mitte des 19.
Jahrhunderts entstehen, das in dieser thematischen
Zusammenstellung bisher nicht zu finden ist. Wetzsteins kostbare
Sammlung alter arabischer Handschriften, die in den
Universitätsbibliotheken Berlin, Leipzig und Tübingen liegen,
stellt bis heute einen unschätzbaren Wert für die Orientalistik dar.
Seine gesammelten Schriftstücke und amtlichen Korrespondenzen
zeigen die Schwierigkeiten preußischer Vertretungen in dieser
Region auf und beleuchten im Besonderen das mit Beschwer und Belastung
reich gepflasterte Leben des Konsul Wetzstein im Orient.
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