Donnerstag, 21. November 2019

Lot Vekemans: Judas


Lot Vekemans: Judas
Deutsch von Eva Pieper und Christine Bais
Berlin: Kiepenheuer Medien 2017, 37 S.
--- ISBN: 978-3-7418-9323-0 ---
Verlagsinformation
Sein Name war Judas, und sein Kuss veränderte die Welt. Lot Vekemans gibt dem Jünger, der Jesus verriet, ein Gesicht und eine eigene Geschichte. Und sie lässt ihn Fragen stellen. Zum Beispiel: Was wäre gewesen, wenn ich in Gethsemane bei Jesus geblieben wäre? Was wäre aus ihm geworden? Und was wäre aus mir geworden. Und vor allem: Was wäre aus uns allen und dem Christentum geworden?
Information - Schauspielhaus Bochum
mit Steven Scharf
(Agentur: "die agenten")
in der Regie von Johan Simons

(Info: Schauspielhaus Bochum)
Judas handelt von einem Mann, dessen Name für Verrat steht. Ein Mann, der jahrhundertelang von jedem geschmäht wurde. Doch wäre ohne diesen Menschen und ohne seinen Judaskuss das Christentum nie zu einer der großen Weltreligionen geworden. Es gibt in jedem Zeitalter Spekulationen über Judas und seine Motive. Nach zweitausend Jahren ist es an der Zeit, dass Judas selbst spricht: Er inszeniert einen letzten Versuch, seine Tat wieder auf ein menschliches Maß zurück zu bringen und sein Publikum dahin zu führen, wo es lieber nicht hin möchte: zu dem Judas in sich selbst.
– Steven Scharf wurde für diese Rolle 2013 mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichnet.
Die Autorin Lot Vekemans (geb. 1965) studierte Soziale Geografie an der Universität Utrecht und besuchte die "Writerscholl t Colofon" in Amsterdam. Seit 1995 schreibt sie Theaterstücke. Lot Vekemans lebt in Nieuw Balinge, Niederlande.

Textauszug aus Lot Vekemans: Judas
Ist hier jemand, der sich traut zu sagen: 

Er ist für mich gestorben
„Ich bin an dem Tag geboren, an dem die Sonne ihren höchsten Punkt im Jahr erreicht und zu der Stunde, in der ihr Schatten am längsten ist, in einem Land, in dem viel gekämpft wurde, 
viel gelitten, viel gehofft, viel gebetet, in einer Zeit, in der niemand wusste, wohin genau wir gingen und sich jeder wünschte, dass es irgendwann besser werden würde.
Ich war der Sohn eines Mannes und einer Frau, die sich nicht besonders liebhatten und sich auch nicht besonders hassten, ein Kaufmann und eine Hebamme. Ich bekam einen Namen, der schon seit Generationen dem ersten Sohn in der Familie gegeben wird, als Zeichen der Verbundenheit mit dem fernen Vorvater des Volkes, dem ich angehöre
Ich war stolz, ja
Auf diesen Namen
Ich sprach ihn gerne laut aus“

CC



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