Amarty Sen (2000) - wikipedia.en |
indischen Ökonomen, Philosophen und Armutsforscher
Amartya Sen
(DW 18.10.2020 mit Video-Interview)Nobelpreisträger Amartya Sen - Hindu Businessline, 16.02.2013, update: 12.03.2018
- Man stirbt nicht an Hunger, sondern an Armut
Thomas Steinfeld in SZ online, 17.06.2020
- Der Ökonom, der für Chinas Modell keine Zukunft sieht
Tobias Kaiser in WELT online, 27.06.2020
Amartya Sen
(DW 18.10.2020 mit Video-Interview)
Nobelpreisträger Amartya Sen - Hindu Businessline, 16.02.2013, update: 12.03.2018 |
Thomas Steinfeld in SZ online, 17.06.2020
Tobias Kaiser in WELT online, 27.06.2020
Amartya Sen betont: Da die Menschen verschieden sind, verfügen sie über unterschiedliche Bedürfnisse, für deren Befriedigung sie verschiedene Ressourcen benötigen. Man muss eben genau hinschauen – und das im Rücken steckende Messer sehen wollen.
Weil man sehen muss, dass die Menschen verschieden sind, hat Sen hat schon in den 1960er Jahren die Frauen zum Gegenstand der Ökonomie gemacht und damit den eng gefassten Homo oeconomicus aus dem Verkehr gezogen. Und man muss sehen wollen, dass jeder Mensch komplexe Identitäten hat, also zugleich etwa Mann, Intellektueller, Ökonom, Philosoph, genesener Krebskranker, Inder, Engländer, Vater und vieles andere mehr ist. Diese in seiner Jugend gewonnene Einsicht hat Sen nicht bloß zur Zurückweisung von Huntingtons religiösen Kulturkreisen und einem Multikulturalismus gebracht - der Identitäten parallel und gesondert statt «hybrid» sieht - sondern auch zur Einführung der sozialen Wirklichkeit in die Ökonomie.
Sens größte Leistung: Er wies darauf hin, dass es darum geht, den Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft nicht nur aufgrund des BIP (Bruttoinlandprodukt) festzulegen, sondern ausgehend von den Fähigkeiten («capabilities») ihrer Mitglieder. Aufgrund seiner Arbeiten hat die UNO den Human-Development-Index entwickelt. Die Fähigkeit zur Freiheit heißt für Sen auch: die Möglichkeit haben Essen zu haben, zu lesen, zu lernen, sich pflegen zu lassen. Freiheit umfasst mehr als die wirtschaftliche und die politische Freiheit. Die kapitalistische Marktwirtschaft, für Sen das konkurrenzlose Wirtschaftssystem schlechthin, das mit der Ethik des Vertrauens einhergeht, bedarf einer starken Wohlfahrt für die prekarisierten Mitglieder. Dies machte Sen seit 1999 in entsprechenden Veröffentlichungen deutlich, nachdem er 1998 den Nobelpreis für seine Beiträge zur Wohlfahrtsökonomie erhalten hatte.
Vgl. dazu auch den deutschen Wirtschaftswissenschaftler Stephan Klasen >>>
Veröffentlichungen von Amarty Sen (Auswahl)
Vgl. besonders" The Idea of Justice (2009):
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Idea_of_Justice
Übersicht zu weiteren Büchern von Amartya Sen bei Amazon >>>
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