Une mystique sans Dieu.
Paris: Albin Michel 2015, 328 pp.
--- ISBN 978-2-226-25851-9 -
Rezension in der französischen
Jesuiten-Zeitschrift "Christus", No. 247, juillet 2015
Jean-Claude Bologne: Nacktheit und Prüderie.
Eine Geschichte des Schamgefühls.
Wien/Köln: Böhlau. 2001, 480 S.
Rezensionsnotiz bei "Perlentaucher"
Peut-on vivre une expérience fulgurante de l’absolu sans l’associer nécessairement au vocabulaire et à l’imaginaire religieux ? Pour avoir vécu un tel événement, Jean Claude Bologne, poète, romancier et essayiste, ose répondre par l’affirmative à cette question a priori incongrue : « Le mot Dieu ne m’a jamais traversé, écrit-il. Parlons de joie. »
Depuis une quarantaine d’années, intrigué par cette étrange possibilité d’une illumination qui ne soit pas « divine », il n’a eu de cesse d’explorer dans l’histoire et la littérature les signes d’expériences semblables. Et contrairement à l’idée convenue d’un lien consubstantiel entre mysticisme et religion, il s’est découvert partie prenante d’une vaste famille d’athées, d’agnostiques et même de croyants ayant connu de tels épisodes sans pour autant leur accoler le nom de Dieu : Apollinaire, Bataille, Borges, Ionesco et Nietzsche côtoient ici Mallarmé, Proust et tant d’autres, dans une fresque brillante qui donne à penser à tous – croyants ou incroyants. Il nous fait ainsi partager une tout autre vision de la mystique, ouverte et adogmatique.
Verlagsinformation
Ist es möglich, eine schwer durchschaubaren Erfahrung des Absoluten zu machen, ohne es notwendigerweise mit religiösem Vokabular und religiöser Vorstellungskraft zu verbinden? Nachdem er ein solches Ereignis erlebt hat, wagt Jean Claude Bologne, (* 1956), Schriftsteller, Romancier und Essayist, diese a priori begtifflich nicht zu fassende Frage zu bejahen: "Das Wort Gott ist nie durch mich hindurchgegangen", schreibt er. Lassen Sie uns lieber von Freude sprechen."
Etwa vierzig Jahre lang hat er, fasziniert von dieser seltsamen Möglichkeit einer nicht "göttlichen" Erleuchtung, nie aufgehört, in Geschichte und Literatur die Anzeichen für ähnliche Erfahrungen zu erforschen. Und entgegen der einhelligen Meinung, dass eine wesentliche Verbindung zwischen Mystik und Religion besteht, hat er entdeckt, dass er zu einer großen Familie von Atheisten, Agnostikern und sogar Gläubigen gehört, die solche Episoden erlebt haben, ohne jemals den Namen Gottes mit ihnen in Verbindung gebracht zu haben: Apollinaire, Bataille, Borges, Ionesco und Nietzsche treffen hier auf Mallarmé, Proust und so viele andere, in einem brillanten Fresko, das jeden - Gläubige oder Nicht-Gläubige - zum Nachdenken anregt. Auf diese Weise teilt er mit uns eine völlig andere Vision der Mystik, offen und undogmatisch.
Schwerpunkte des Inhalts:
Sich in Bewegung setzen --- wir können es nur leben: Zwischen dasein un dFiktion --- was die Mystiker uns sagen, was im Schweigen verbleibt: Vom Nichts , vom Unendlichen und von der kosmischen Kommunion --- Hostorische Entwicklung: Religion und Desakralisation --- Einheit und Vielfalt der Mystik --- Altar des unbekannten Gottes (Aktuaklisierung der Apostelgeschichte 17,16-34) - Wissen, von woher wir sprechen
Aus der Rezension
in der französischen Jesuiten-Zeitschrift "Christus", No. 247, juillet 2015
Es handelt sich zweifellos um ein Buch, das sehr zeitgemäß ist: Es zeigt zwar, dass sich eine bestimmte spirituelle Sprache in Richtung künstlerischer und literarischer Ausdrucksformen entwickelt hat, um von Erfahrungen zu berichten, die das Unaussprechliche oder Absolute heraufbeschwören, aber es entspricht auch voll und ganz den Erwartungen säkularisierter Mentalitäten, denen jeder Dogmatismus oder religiöse Glaube zuwiderläuft. Aber das ist auch seine Grenze. Denn über die hier vertretene Gelehrsamkeit hinaus ärgert man sich manchmal über den subjektiven Charakter des Themas, der zu seiner Schwächung beiträgt.
Vor allem fühlt sich der Autor weniger wohl, wenn eine mystische Erfahrung dennoch eine Verbindung mit einer explizit religiösen Tradition voraussetzt, wie im Fall von Meister Eckhart oder Katharina von Siena. Man ist nicht sicher, ob Jean-Claude Bologne darum ringt, sich dieser Hypothese zu stellen, oder ob er sich einfach der zeitgenössisch-gängigen Sprache anschließt, die glaubt, dass es besser sei, keine religiöse Tradition im Allgemeinen und das Christentum im Besonderen zu beanspruchen, um modern zu sein.
Vielleicht kann hier der Mystiker Heinrich Seuse (1298-1366) sogar eine Brücke bilden,
der von Gott als dem Nicht[s] sprach --- Mehr zu Heinrich Seuse >>>
Heinrich Seuse (links unten) - aus Heinrich Suso: Das Buch, genannt Seuse, Augsburg: Anton Sorg 1482. Quelle: Joachim Schäfer - www.heiligenlexikon.de = Ökumenisches Heiligenlexikon |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen