Stefan Silber: Postkoloniale Theologien. Eine Einführung.
Tübingen: utb (Narr Francke Attempto) 2021, 272 S.
ISBN 978-3-8385-5669-7 --- EAN 9783838556697
Rezension von Benedikt Collinet (bbs [Biblische Bücherschau] 06/2022)
Englischsprachige Ausgabe:
Postcolonial Theologies. An Introduction.
Eugene, OR (USA): Wipf & Stock 2024,248 pp.
Imprint: Cascade Books
ISBN 9798385205424 = Paperback --- eBook: 9798385205448
Postkoloniale und dekoloniale Studien machen immer mehr von sich reden. In den letzten beiden Jahrzehnten entwickelten sich in unterschiedlichen Kontexten und Sprachräumen weltweit verschiedene Versuche, die Lernfortschritte der postkolonialen Studien auch für die Theologie fruchtbar zu machen.
Dieses Lehrbuch gibt einen grundlegenden Einblick in dieses Gebiet, indem es sich an zentralen Begriffen und Methoden orientiert. Zahlreiche Beispiele, vorgestellte Autorinnen und Autoren sowie weiterführende Literaturhinweise regen dazu an, sich vertieft mit einzelnen Themenbereichen auseinanderzusetzen. Zuletzt widmet sich das Buch auch möglichen Konsequenzen für Theologie und Kirche in Mitteleuropa.
Dieses Buch ist nicht die Übersetzung meines spanischen Buches Poscolonialismo. Introducción a los estudios y las teologías poscoloniales, sondern neu konzipiert und geschrieben. Es führt wesentlich breiter und tiefer in die Postkolonialen Theologien ein und stellt die dahinter liegenden Theorien anhand theologischer Beispiele dar.
Stefan Silber
- Kolonialität der Theologie
Zur epistemologischen Entkolonisierung
XXX. Werner Reihlen-Vorlesung, Humboldt-Uniersität Berlin, 16.11.2022
(über academia.edu) - Postkolonialismus und Theologie der Befreiung
- Lateinamerikanische Perspektiven für eine erneuerte Kirche
1. Was heißt denn hier ‚postkolonial‘? Grundlagen
1.1. Narrative Zugänge
1.2. Postkoloniale Studien: Geschichte und Begriff
Literaturhinweise
1.3. Postkoloniales Deutschland?
1.4. Koloniale Kontexte heute
1.5. Bedeutung der postkolonialen Studien für die Theologie
Literaturhinweise
1.6. Wissen und Macht in der Theologie. Zum Aufbau dieses Buches
2. Diskurspraktiken
2.1. Die Erfindung des Anderen
2.2. Die Versteinerung von Identitäten
2.3. „Schwarz bin ich und schön.“ (Hld 1,5)
2.4. Konstruktionen europäischer Überlegenheit
2.5. Gibt es überhaupt Religionen?
2.6. (Post-)Koloniale Genderbeziehungen
2.7. Wer schreibt (Kirchen-)Geschichte?
2.8. Überschneidungen verschiedener Achsen der Kolonialität
2.9. Hegemonie. Zusammenfassung
3. Machtbeziehungen
3.1. ‚Der alles so herrlich regieret‘? Leben im Imperium
3.2. Losgekauft? Wirtschaftliche Abhängigkeit und christliche Erlösung
3.3. „Missionieren ist Kolonisieren.“
3.4. Landbesitz und Raumkonstruktionen
3.5. Wer ist drinnen, wer draußen?
3.6. Durch Leiden erlöst?
3.7. Aus den Augen, aus dem Sinn.
3.8. Kolonialität der Macht. Zusammenfassung
4. Widerstand
4.1. Wechselnde Perspektiven
4.2. Den Rücken kehren
4.3. Sich zuwenden und zuhören
4.4. Option für die Subalternen?
4.5. Kontrapunktisches Lesen
4.6. Kontaktzonen
4.7. Disziplinlosigkeit. Zusammenfassung
5. Alternativen
5.1. Die Bibel anders lesen
5.2. Indigene Theologien
5.3. Autonomie und Kreativität der subalternen Religionen
5.4. Ökofeministische Theologien
5.5. Theologie als Transgression: Queere Alternativen
5.6. Postkolonialer Neokolonialismus?
5.7. Jenseits der Grenze. Zusammenfassung
6. Anstoß oder Anstöße für Theologien in Europa?
6.1. Sich der eigenen kolonialen Vergangenheit stellen
6.2. Europäische als kontextuelle Theologie
6.3. Machtpositionen aufdecken
6.4. Alternativen zulassen und weiterentwickeln
6.5 Parteiisch und deswegen relevant
6.6. Befreiende Verunsicherungen. Fazit
Schluss: Abschied vom Kolonialwarenladen
Kurzbiografien
Glossar
Bibliografie
Bibelstellenverzeichnis
Namensverzeichnis
Erschienen in Aula (Universidad de Salamanca) no. 28 (2022), pp- 247-259. Download PDF - Vollständiger Text (14 S.) >>> über academia.edu |
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