Dienstag, 8. Februar 2022

Religionspädagogische Aufbrüche - Religionen im Horizont des interreligiösen Lernens

Udo Tworuschka:

Religionen im Unterricht. Ein geschichtlicher Abriss
des interreligiösen Lernens
 Bd. 1 + 2

Hohenwarsleben: Westarp 2022

 Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Nationalsozialismus (396 S., Abb.)
  Bd 2: Von 1945 bis zur Gegenwart (334 S., Abb.)
                

--- ISBN: 978-3-86617-190-9 --- 


Verlagsinformation

Das zweibändige, 740 Seiten umfassende Werk ist die bislang erste und einzige Übersicht, die das interreligiöse Lernen als integrativen Teil einer kontinuierlichen, zweitausendjährigen Geschichte begreift. Aus der unübersehbaren Fülle geschichtlicher Fakten greift sie gezielt solche heraus, die zur Entwicklung neuer Problemstellungen bzw. zur Erklärung von Gegenwärtigem notwendig und unverzichtbar sind.

Seit den 1990er-Jahren boomt in der Religionspädagogik das sog. „Interreligiöse Lernen“. Die Beschäftigung mit anderen Religionen im konfessionellen Religionsunterricht und in der nicht-konfessionell gebundenen Religionskunde hat allerdings eine lange Vorgeschichte, die bis zu den Anfängen des Christentums zurückreicht.
Dieser historische Überblick verdeutlicht, dass die Diskussionen der letzten Jahrzehnte häufig alte Kontroversen widerspiegeln: ob sich der Religionsunterricht überhaupt für Inhalte aus anderen Religionen öffnen soll, und wenn ja, wozu und wie man mit Religionen, zu denen man sich nicht bekennt, theologisch und religionspädagogisch verantwortungsvoll umgeht.

Dieser geschichtliche Abriss des interreligiösen Lernens thematisiert die hauptsächlichen Etappen und Persönlichkeiten von den Anfängen bis in die unmittelbare Gegenwart. Geschichtlich gewonnene Erkenntnisse, die früher einmal hart umkämpft waren und inzwischen Allgemeingut sind oder sogar als Innovationen beworben werden, werden gebündelt dargestellt. Der Autor ruft außerdem bedeutende Vertreterinnen und Vertreter der Religionen-Didaktik in Erinnerung, weil sie vergessen zu werden drohen, obwohl sie in der gegenwärtigen Diskussion über das interreligiöse Lernen nach wie vor von großer Relevanz sind.

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Inhaltsverzeichnis
Band 1: Von den Anfängen bis zum Nationalsozialismus
  • 1. Terminologie in Unterrichtsmedien
  • 2. Religionen in der Unterweisung des Urchristentums und der Alten Kirche
  • 3. Religionen in der christlichen Unterweisung der Vormoderne
  • 4. Religionen im Religionsunterricht der Aufklärung
  • 5. Der Pietismus: Erziehung zur Rechtgläubigkeit durch interreligiöse Begegnung mit dem Heidentum in Realienkammern und -kabinetten
  • 6. Johann Gottfried Herders Bedeutung für die Religionen-Didaktik
  • 7. Schulmythologien
  • 8. Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher und das Verstehen der Religionen
  • 9. Religionsgeschichte und Religionen im Religionsunterricht des 19. Jahrhunderts
  • 10. Religionsgeschichte und Religionen im Religionsunterricht des 19./20. Jahrhunderts: Ende des Kaiserreichs und Übergang zur Demokratie
  • 11. Die Thematisierung der Religionen auf der Grundlage freigeistiger Strömungen
  • 12. Reformpädagogik
  • 13. Die Religionen in der liberalen Religionspädagogik
  • 14. Die Phase des Übergangs von der Liberalen zur Dialektischen Theologie
  • 15. Religionen vor dem Hintergrund nationaler und nationalsozialistischer Bestrebungen
Band 2: Von 1945 bis zur Gegenwart
  • 16. Religionen im Religionsunterricht der 1950/60er Jahre
  • 17. Herausforderungen durch die religiöse Pluralisierung
  • 18. Eine neue Ebene der Diskussion
  • 19. Typologie verschiedener didaktischer Ansätze für den Umgang mit Religionen seit der „neuen Wende“
  • 20. Religionen in der Praktischen Religionswissenschaft – zwei narrative Biografien
  • 21. Religionen in Schulbuchanalysen
  • 22. Linien und Erträge bisheriger Religionen-Didaktik (1970/80er Jahre)
  • 23. Der Umgang mit Religionen seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert: Interreligiöses Lernen, Interreligiöse Bildung, Interreligiöse Pädagogik (1990 ff.)
  • 24. Interreligiöses Lernen, interreligiöse Bildung und Kompetenz aus katholischer Sicht
  • 25. Linien und Erträge des interreligiösen Lernens (1990er Jahre bis heute)



Prof. Dr. Udo Tworuschka (geb. 1949), ist vergleichender Religionswissenschaftler, dessen akademisches Leben zweigeteilt war: 20 Jahre lang arbeitete er in Köln im religionspädagogischen Bereich, die anderen zwei Jahrzehnte war er Inhaber des Lehrstuhls für Religionswissenschaft an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Gemeinsam mit seiner Frau, der Islam- und Politikwissenschaftlerin 
Monika Tworuschka, wurde ihm 2002 der italienische Friedenspreis „Premio Satyagraha“ verliehen.
 Das Ehepaar Tworuschka
 erhielt für seine Verdienste um die interreligiöse Verständigung am 3. November 2018 in Köln den Engel-der-Kulturen-Preis 2018 verliehen. Udo Tworuschka ist Ehrenvorsitzender von INTR°A (Interreligiöse Arbeitsstelle).

Udo Tworuschka ist außerdem Mitherausgeber des ebenfalls in unserem Verlag erscheinenden 10-bändigen Fortsetzungswerks „Handbuch der Religionen. Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften in Deutschland und im deutschsprachigen Raum“ (www.handbuch-religionen.de). 
als interreligiöse und interkulturelle Brückenbauer >>>





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