Maurus Reinkowski:
Geschichte der Türkei
Von Atatürk bis zur Gegenwart
München: C.H. Beck 2021, 496 S., 51 Abb., 6 Karten
ISBN 978-3-406-77474-4 ---- auch als e-Book erhältlich
Verlagsinformation
Die republikanische Ordnung der Türkei ist seit der Staatsgründung 1923 nahezu unverändert, doch hinter der erstaunlichen Kontinuität verbergen sich dramatische Veränderungen – von der erzwungenen Europäisierung unter Atatürk über Militärputsche und Konflikte mit Minderheiten bis zum islamistisch-autoritären Präsidialregime Erdogans. Souverän, präzise und wunderbar lesbar erzählt der Islamwissenschaftler Maurus Reinkowski die Geschichte eines Landes am Kreuzungspunkt unterschiedlicher Kulturen und Machtblöcke.
Als der türkische Staatspräsident Erdogan im Sommer 2020 die Hagia Sophia vom Museum zur Moschee umwidmete, sprach er wie ein muslimischer Herrscher selbst die Eröffnungssure und demonstrierte damit, dass die Türkei ein islamisches Land ist. Die auf den Trümmern des Osmanischen Reiches errichtete Republik Türkei hat im Laufe ihrer hundertjährigen Geschichte ihre Identität immer wieder neu definiert: Der von Atatürk forciert laizistisch und europäisch aufgestellte Nationalstaat strebte unter dem Militärregime nach 1980 eine türkisch-islamische Synthese an, sah sich nach 1990 als Führungsmacht aller Turkvölker, um die Jahrtausendwende als künftiges Mitglied der Europäischen Union und sucht heute den Schulterschluss mit der ehemals osmanisch beherrschten arabischen Welt. Maurus Reinkowski erzählt die Geschichte der Türkei am Leitfaden der innen- und außenpolitischen Umschwünge und macht dabei auf meisterhafte Weise die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Spannungen deutlich, die das Land zwischen Orient und Okzident bis heute prägen.
Die republikanische Ordnung der Türkei ist seit der Staatsgründung 1923 nahezu unverändert, doch hinter der erstaunlichen Kontinuität verbergen sich dramatische Veränderungen – von der erzwungenen Europäisierung unter Atatürk über Militärputsche und Konflikte mit Minderheiten bis zum islamistisch-autoritären Präsidialregime Erdogans. Souverän, präzise und wunderbar lesbar erzählt der Islamwissenschaftler Maurus Reinkowski die Geschichte eines Landes am Kreuzungspunkt unterschiedlicher Kulturen und Machtblöcke.
Als der türkische Staatspräsident Erdogan im Sommer 2020 die Hagia Sophia vom Museum zur Moschee umwidmete, sprach er wie ein muslimischer Herrscher selbst die Eröffnungssure und demonstrierte damit, dass die Türkei ein islamisches Land ist. Die auf den Trümmern des Osmanischen Reiches errichtete Republik Türkei hat im Laufe ihrer hundertjährigen Geschichte ihre Identität immer wieder neu definiert: Der von Atatürk forciert laizistisch und europäisch aufgestellte Nationalstaat strebte unter dem Militärregime nach 1980 eine türkisch-islamische Synthese an, sah sich nach 1990 als Führungsmacht aller Turkvölker, um die Jahrtausendwende als künftiges Mitglied der Europäischen Union und sucht heute den Schulterschluss mit der ehemals osmanisch beherrschten arabischen Welt. Maurus Reinkowski erzählt die Geschichte der Türkei am Leitfaden der innen- und außenpolitischen Umschwünge und macht dabei auf meisterhafte Weise die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Spannungen deutlich, die das Land zwischen Orient und Okzident bis heute prägen.
Maurus Reinkowski lehrt Islamwissenschaft an der Universität Basel.
Er war Mitarbeiter des Orient-Instituts in Istanbul,
Fellow am Van Leer Jerusalem Institute
und am Freiburg Institute for Advanced Studies
sowie Gastprofessor an der Sabanci-Universität Istanbul.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung
Einführung
Erstes Kapitel: Abschied vom Osmanischen Reich
1 Erbe und Last: Die spätosmanische Zeit (1876–1912)
2 Die Geburt aus dem Krieg (1912–1922)
3 Die Wege trennen sich (1922–1925)
Zweites Kapitel: Die kemalistische Republik (1923–1950)
1 Atatürk und der Kemalismus (1923–1938)
2 Dem Erbe verpflichtet (1938–1950)
Drittes Kapitel: Prekärer Pluralismus (1950–1980)
1 Neue Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen (1950–1960)
2 Die neue Unübersichtlichkeit
3 Polarisierung und Radikalisierung (1961–1980)
Viertes Kapitel:
Die Verheißungen des islamischen Konservatismus (1980–2013)
1 Politikingenieure an der Macht (1980–1983)
2 Exkurs: Nation und Islam
3 Ungehemmte und gehemmte Liberalisierung (1983–1993)
4 Politische und wirtschaftliche Stagnation (1993–2002)
5 Aufbruch (2002–2013)
Fünftes Kapitel: Der Weg in eine andere Republik (seit 2013)
1 Alte und neue Leitbilder
2 Die alte Türkei und die neue Türkei
Dank
Zeittafel
Abkürzungen
Bildnachweis
Anmerkungen
Literatur
Personenregister
Geographisches Register
Einführung
Erstes Kapitel: Abschied vom Osmanischen Reich
1 Erbe und Last: Die spätosmanische Zeit (1876–1912)
2 Die Geburt aus dem Krieg (1912–1922)
3 Die Wege trennen sich (1922–1925)
Zweites Kapitel: Die kemalistische Republik (1923–1950)
1 Atatürk und der Kemalismus (1923–1938)
2 Dem Erbe verpflichtet (1938–1950)
Drittes Kapitel: Prekärer Pluralismus (1950–1980)
1 Neue Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen (1950–1960)
2 Die neue Unübersichtlichkeit
3 Polarisierung und Radikalisierung (1961–1980)
Viertes Kapitel:
Die Verheißungen des islamischen Konservatismus (1980–2013)
1 Politikingenieure an der Macht (1980–1983)
2 Exkurs: Nation und Islam
3 Ungehemmte und gehemmte Liberalisierung (1983–1993)
4 Politische und wirtschaftliche Stagnation (1993–2002)
5 Aufbruch (2002–2013)
Fünftes Kapitel: Der Weg in eine andere Republik (seit 2013)
1 Alte und neue Leitbilder
2 Die alte Türkei und die neue Türkei
Dank
Zeittafel
Abkürzungen
Bildnachweis
Anmerkungen
Literatur
Personenregister
Geographisches Register
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