Samstag, 14. Mai 2022

Hexenwahn, Verfolgungen, Hinrichtungen im Amt Balve des 16. und 17. Jahrhunderts (aktualisiert)

Werner Ahrens (Autor) / 
Heimwacht Balve e.V. (Hg): 
Ein verhextes Bild
und ein feuriger Altar:
Eine teuflisch grausame Zeit,
das 16. und 17. Jahrhundert im Amt Balve.

Balve: Zimmermann 2016, 95 S., Abb.

  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3890531482
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3890531489 

Der Autor befasst sich in diesem Buch mit dem  Hexenwahn des 16./17. Jahrhunderts und stellt dazu Überlegungen auf dem Hintergrund von Zeugnissen aus dem Amt Balve im Sauerland an.
Kreuzwegbild, 5. Station: Simon von Cyrene
hilft Jesus das Kreuz tragen - im Bildzentrum
Darstellung einer Hexengruppe vor der Hinrichtung

Detail-Foto der Hexendarstellung -  Kath. Pfarramt
St. Blasius Balve (Hg.): Begleiter durch die
 Balver Pfarrkirche St. Blasius 2011, S. 15

"Auf 95 Seiten stellt er seine Interpretation der Dinge dar ... eine Arbeit, die 1965 begann. Damals als Co-Autor mit Josef Pütter für „Sauerländisches Grenzland im Wandel der Zeit“ stieß er auf den Hexenwahn, fand aber keine befriedigende Antwort. Diese fand er nach und nach, so, als er feststellte: >Das Bild [sc. Kreuzwegstation 5 in der St. Blasisus-Kirche Balve] ist aus einem Holzschnitt von Dürer und einem Kupferstich von Sadeler zusammengesetzt worden.< Zunächst einmal ist dies keine so große Überraschung, war dies doch die Arbeitsweise vieler Künstler. Interessant aber war, welche Elemente der Maler dabei so herausragend dargestellt hat, dass sie das Bild nicht nur als Kunstwerk erscheinen lassen. Werner Ahrens ermittelte 13 Details, mit deren Deutung er dem Leser diese Kreuzwegstation in neuem Licht erscheinen lassen will.
Im zweiten Teil des Buches geht er auf den Hauptaltar ein: Ein prachtvolles Exponat aus der Barockzeit, farbig gefasst von Alexander Strodtmann, ein Sohn von Heinrich Strodtmann, der das „Hexenbild“ gemalt hat – dieser Altar ist schön anzusehen und eine Bereicherung für die St. Blasius-Kirche."


Der Richtplatz auf dem Galgenberg in Balve
Die Inschrift der Stele:
„Hier starben durch Schwert, Feuer und Galgen zirka 300 Frauen und Männer
aus dem Balver Land im Hexenwahn im 16. bis 17. Jahrhundert.“

Zum geschichtlichen Hintergrund der Hexenverfolgungen im Balver Land:

Der Garbecker Kirchweg und die Hexenstele (Balver Land, abgerufen 11.05.2022)



















Berüchtigt wurde Balve
im 17. Jahrhundert durch die Hexenverfolgungen. Auf dem Galgenberg wurden zwischen 1590 und 1630 etwa 300 als Hexen und Zauberer denunzierte Balver verbrannt. Von 1628 und 1630 wurden in den Balver Hexenprozessen 27 Verfahren durchgeführt.

Etwa jeder 20. Bürger wurde wegen Hexerei hingerichtet. Ein Attentat auf den berüchtigten kurkölnischen Hexenjäger Caspar Reinhartz (1596-1669) in Balve schlug fehl. Die Täter wurden grausam hingerichtet.
Am 9. August 2006 wurde auf dem Galgenberg in Balve vom Heimatverein "Heimwacht Balve" auf dem ehemaligen Richtplatz ein Denkmal in Form einer Stele für die Opfer der Balver Hexenprozesse eingeweiht. Das Denkmal erinnert an die Frauen und Männer, die hier hingerichtet wurden. Der Rat der Stadt Balve rehabilitierte am 24. Juni 2015 die Opfer der Hexenprozesse in einem symbolischen Akt 
(vgl. Anton Praetorius: Erinnern statt Vergessen - Opfer der Hexenverfolger, Orte: Balve. 

Der Galgenberg in Balve


Am Galgenberg - Blick nach Garbeck

Der größere Zusammenhang:

Begleiter durch die Balver Pfarrkirche St. Blasius. Hg.: Kath. Pfarramt St. Blasius, Balve 2011, 16 S., Abb. - Gestaltung, Text, Fotos: Werner Ahrens, Balve u.a.



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