Donnerstag, 13. November 2014

Sich selbst bewusst wahrnehmen und gestalten


Werner A. Disler: Das Verlangen gestalten.
Selbstpsychologische Alltagsphilosophie. 

EDITION OCCIDENTE.
München: Books Ex Oriente 2014, 136 S.
--- ISBN 978-3-9815153-5-0

Verlagsankündigung

Alles Leiden stammt aus dem Verlangen, das unsere Seele aufwühlt durch die Illusion, unser Heil sei irgendwo im Außen zu finden. Wer kennt nicht den Schmerz des Verlassenseins, des Gefühls, getäuscht, erniedrigt und beleidigt zu sein, der ohnmächtigen Wut? Dies wehren wir ab, indem wir Lebensstrategien anwenden, die uns vor Schmerz bewahren sollen. Wir wollen den Andern ändern, statt uns: aus ihm das Böse austreiben wie einen Teufel. Aber es verschwindet erst, wenn es empathisch wahrgenommen wird und wenn seine Wurzel, das ungestillte Verlangen nach Liebe, Anerkennung, Sicherheit selbst zum Ziel unserer Einflussnahme gemacht wird. Das heißt: wir müssen das Verlangen in uns gestalten lernen.

Die vorliegenden Texte stammen direkt aus Werner A. Dislers persönlicher und therapeutischer Erfahrung und sind unmittelbar verknüpft mit seiner nunmehr 40jährigen Praxis als Psychotherapeut.
Im Anhang befindet sich (statt Nachwort) ein Gespräch des Herausgebers Axel Monte mit dem in Zürich lebenden Autor.

Die grossen Vier
Verlangen
Narzissmus
Angst
Wut
Ihnen ausgeliefert zu sein
bedeutet Un-Gestalt, missgestaltet sein.
Um ihnen nicht ausgeliefert zu sein,
müssen sie alle gestaltet werden.
Halte zuerst Zwiesprache
mit deinem Verlangen,
statt mit dem, der es nicht erfüllt,
und mit deiner Verletzlichkeit,
statt mit dem, der dich verletzt,
und mit deiner Angst,
statt ihr auszuweichen
und mit deiner Wut,
statt sie blindlings anzuwenden.
Gestaltest du sie aber nicht,
bilden sie gemeinsam
Schmerz und Zerstörung.
Die ungestalteten großen Vier
vereinen sich zum Hass.
  (aus dem Buch,  S. 49)



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