Fethi
Benslama: Psychoanalyse des Islam.
Wie der Islam die Psychoanalyse auf die Probe stellt.
Wie der Islam die Psychoanalyse auf die Probe stellt.
Originaltitel: La psychanalyse à l'épreuve de l'Islam
Übersetzung aus dem Französischen:
Monika Mager, Michael Schmid
[teilweise recht kompliziert!]
Résumé français au bout du texte allemand !
Monika Mager, Michael Schmid
[teilweise recht kompliziert!]
Résumé français au bout du texte allemand !
Berlin: Matthes & Seitz 2017, 352 S.
--- ISBN: 978-3-95757-338-4 ---
Buch des Monats Februar 2018 der InterReligiösen Bibliothek (IRB)
--- ISBN: 978-3-95757-338-4 ---
Buch des Monats Februar 2018 der InterReligiösen Bibliothek (IRB)
Konferenz mit Fethi Benslama im Rahmen der
QUATRIEME GROUPE – Organisation psychanalytique de langue française
– am 29.11.2008 in Lyon (31 S.):
QUATRIEME GROUPE – Organisation psychanalytique de langue française
– am 29.11.2008 in Lyon (31 S.):
Fethi Benslama (geb. 1951 in Tunis) führt mit diesem grundlegenden Werk in bisher zu
wenig beachtete Wesensstrukturen des Islam mit seinen unterschiedlichen
Ausprägungen ein. Als Psychoanalytiker
aus der Freud’schen Schule geht er den Gründungsmythen und den
Glaubenspraktiken des Islam im Kontext gegenwärtiger Konflikte und
fundamentalistischer Gewalttaten nach. Sein Buch stellt „den Versuch dar, die Gründe
für die aktuelle Krise des Islam zu erhellen, indem es die Methode der
Psychoanalyse auf die Tatsachen einer Zivilisation (sc. die islamische)
anwendet“ (S. 323). Der Autor bietet damit spannende, zum Teil ungewohnte
Zugänge zu einem variantenreichen Islam. Dies geschieht im Horizont einer von
Fundamentalisten eingeforderten absoluten Deutungshoheit über den Koran und in
Abwehr der als ungläubig-gottlos angesehenen westlichen Moderne.
Klärungen
Benslama bezieht sich in seiner Darstellung auf Sigmund Freud und
dessen Betonung, dass Gott ständig gegenwärtig und nahe ist. Dem steht im Islam
ein Gottesbild vom Erhabenen und Fernen gegenüber. Damit wird auch der Gedanke
eines Vatergotts ausgeblendet. Benslama sieht dies weitgehend als konstitutiv
und typisch für den Islam. Diese Tendenz wirkt bis in die jungfräuliche Mutter
des Propheten Jesus hinein. Jesus hat – so gesehen – keinen Vater!
Vier „Signifikanten“ gilt es nach Benslama zu unterscheiden (S.
21f):
1. „Die
muslimische Religion als Glaube, Dogma und Ritual; sie ist verankert im
Phänomen der Offenbarung des Textes des Koran und in der Tradition des
Propheten …
2. Die
Muslime in ihrer Verschiedenheit im Hinblick auf ihre Art zu leben …
3. Der
normale Fundamentalismus, den es schon immer gab und der unter Berufung auf die
ursprüngliche Botschaft die strikte Anwendung der islamischen Vorschriften
propagiert …
4. Die
politischen Bewegungen, die den Staat ganz für sich in Anspruch nehmen wollen,
die den Islam nicht nur als eine Religion verstehen, sondern auch als eine Ideologie
und ein Regierungssystem“
Der
verlorene Vater und die Wahrheit des Ursprungs
Nun ist in der Moderne die Religion nicht verschwunden, vielmehr
aus einer Art Schlaf wieder und beunruhigend erwacht. Darum gilt es, die
„Wurzeln des Islam“ zu erforschen, die der Autor unter dem Gesichtspunkt des
Unbewussten deutet. Von daher muss nach der „Wahrheit des Ursprungs“ gefragt
werden, denn sie holt die heutigen Muslime offensichtlich unausweichlich ein.
Unter psychoanalytischen Gesichtspunkten beschreibt Benslama bestimmte Brennpunkte“ des Islam-Verständnisses, und zwar von den Anfängen bis in die Gegenwart: „Das Konzept der Rückkehr ist das Herzstück der islamischen Hermeneutik, für die der Ursprung wiedergefunden werden kann, insofern er im Akt seiner Repräsentation verloren und verborgen ist“ (S. 48). Das heißt aber auch: Die Gegenwart wird nur noch aus der Vergangenheit interpretiert. Nun betont Sigmund Freud: „Es ist die Religion des Urvaters, an die sich die Hoffnung auf Auszeichnung und endlich auf Weltherrschaft knüpft“ (Der Mann Moses. Bibliothek Suhrkamp 1968, S. 112). Auf dieses Konzept Freuds von Moses, dem Ägypter stützt sich nun der Psychoanalytiker. Damit wird die Vorstellung des absoluten göttlichen Vaterwillens bei der Entstehung des Monotheismus virulent und: „Der Mann Moses“ und seine Religion gewinnt in der weiteren Argumentation zentrale Bedeutung. Denn: der Islam will sich den verlorenen Ur-Vater quasi wieder aneignen (S. 117) – und dies in einer Religion, „in der Gott nicht der Vater ist“ (S. 119). Der höchst dramatische Kontrapunkt ist jedoch, dass im Islam die Verstoßung vom Vater eine entscheidende Rolle spielt. Das belegen die Kontroversen rund um Ismael und Hagar. Nun ist Hagar jedoch aus den Gründungstexten des Islam entfernt worden (S. 172). Das bedeutet verschärfend, dass auch die Stammmutter dieser Religion faktisch verleugnet wird. Die Konsequenzen sind aus psychologischer Sicht erheblich, denn die Frau / das Weibliche wird dadurch zum Wesenselement religiöser Zurückdrängung.
Unter psychoanalytischen Gesichtspunkten beschreibt Benslama bestimmte Brennpunkte“ des Islam-Verständnisses, und zwar von den Anfängen bis in die Gegenwart: „Das Konzept der Rückkehr ist das Herzstück der islamischen Hermeneutik, für die der Ursprung wiedergefunden werden kann, insofern er im Akt seiner Repräsentation verloren und verborgen ist“ (S. 48). Das heißt aber auch: Die Gegenwart wird nur noch aus der Vergangenheit interpretiert. Nun betont Sigmund Freud: „Es ist die Religion des Urvaters, an die sich die Hoffnung auf Auszeichnung und endlich auf Weltherrschaft knüpft“ (Der Mann Moses. Bibliothek Suhrkamp 1968, S. 112). Auf dieses Konzept Freuds von Moses, dem Ägypter stützt sich nun der Psychoanalytiker. Damit wird die Vorstellung des absoluten göttlichen Vaterwillens bei der Entstehung des Monotheismus virulent und: „Der Mann Moses“ und seine Religion gewinnt in der weiteren Argumentation zentrale Bedeutung. Denn: der Islam will sich den verlorenen Ur-Vater quasi wieder aneignen (S. 117) – und dies in einer Religion, „in der Gott nicht der Vater ist“ (S. 119). Der höchst dramatische Kontrapunkt ist jedoch, dass im Islam die Verstoßung vom Vater eine entscheidende Rolle spielt. Das belegen die Kontroversen rund um Ismael und Hagar. Nun ist Hagar jedoch aus den Gründungstexten des Islam entfernt worden (S. 172). Das bedeutet verschärfend, dass auch die Stammmutter dieser Religion faktisch verleugnet wird. Die Konsequenzen sind aus psychologischer Sicht erheblich, denn die Frau / das Weibliche wird dadurch zum Wesenselement religiöser Zurückdrängung.
Die
Stellung der Frau
Orientalisches Denken zeigt, dass die Frau mit ihrem Wesen, mit
ihrem Körper, überhaupt mit ihrer erotischen Anziehungskraft in gewisser Weise
eine dominierende Rolle spielt: „Die Verschleierung beruht dann auf einer
theologischen Aktion des Verpackens
der Frau, um sie zu neutralisieren. Hierin liegt eine Methode des
Dazwischentretens, um die Monstration
durch die Frau zu beenden und der Frau als Monster
mit ihren unanständigen Reizen entgegenzuwirken.“ Es ist in des Wortes
originaler Bedeutung eine De-Monstration
der Frau (S. 199). Hintergrund ist das Verständnis Mohammeds, der nur durch die
Hilfe seiner glaubenden Frau Chadidscha zur Erkenntnis des Göttlichen kommt (S.
208f). So verweist Benslama auf die kritische Stellung der Frau als Quelle der
Angst vor Veränderung im Horizont des Begehrens. Darum folgt „zwangsweise“ bald
eine Kehrtwendung, die sich bis in die Gegenwart des islamischen Glaubensverständnisses
durchhält. „Die Theologie stellt den Männern eine für sie heilsame Aufgabe: die
Arbeit an der Wahrheit oder die Verschleierung der Frau“ (S. 215). Da aber die
Wiederkehr der Wahrheit vom Ursprung im Sinne Freuds quasi unausweichlich ist,
heißt die Männerreaktion: Sanktionierung. So wird der Frau verboten, ihren Kopf
bzw. die Haare zu zeigen, denn dort liegt der Ursprung der Wahrheit. Der Streit
um die Wahrheit ist ein Streit um die „Wahrheit des Körpers und den Körper der
Wahrheit“, zugespitzt: Es könnte herauskommen, „dass der Islam im Grunde
versucht hat, seine eigene ursprüngliche Weiblichkeit von sich abzutrennen“ (S.
220). Eine spannende Variante bilden hier die Geschichten von 1001 Nacht, in
der der Mann seine volle Souveränität über die Frau genießen will und das
Genießen der Frau verweigert. 1001 Nacht spielt sich zwischen zwei Frauentypen
ab, Sherazade verkörpert die „Andere“, die dem Herrscher hilft, seine Traumata
zu bewältigen und aus den Zwangshandlungen, Jungfrauen zu töten, heraushilft.
Sie ermöglicht ihm die Befreiung aus seinem männlichen Narzissmus.
Opfer und
Individuaität
Wichtiger Zeuge wird für den Autor immer wieder Ibn Arabi,
dessen Mose-Interpretation ihn sogar an Freud erinnert, besonders die Bedrohung
des Mose-Kindes durch den Pharao: „Es ist bemerkenswert, wie Ibn Arabi beim
Thema >Moses<, ein Denken des Kindseins mit freudianischen Tönen
erklingen lässt. Man könnte glauben, dass die Mosesfigur in so weit entfernten
Zeiten, in einem so anderen Wissen und in einer so unterschiedlichen
Zivilisation dem Fragenden … dieselbe Antwort überreicht: das unzerstörbare
Kindsein als Begehren des Anderen, als heterogene Macht zur Erhebung gegen den
Tyrannen“ (S. 286). Auch die christliche Weihnachtsgeschichte nimmt dieses
Motiv wieder auf: König Herodes fühlt sich durch das Jesuskind als Retter der Welt
bedroht. Das Kind – so Benslama – wird im Zentrum der Lebensgefahr eingesetzt. Das
Matthäusevangelium stellt dazu verdeutlichend die Analogie Pharao – Herodes und Moses –
Jesus her.
Warum aber spielt bei Moses die Ermordung eines anderen und dann
auch bei Kain und Abel der Brudermord, also das Zerstörungspotential, eine so
wichtige Rolle? Benslama folgert: „Der Bruder [Abel] würde für Kain „ein idealer richtender Vater, was die erschreckende
Position des unschuldigen Märtyrers herbeiführt“ (S.293). Kain wird nun zum
Repräsentanten eines von Hass gesteuerten Narzissmus, „der die Trennung der
idealen Einheit der Identität verweigert und seine Weiblichkeit behalten will,
indem er in seinem Mitmenschen, seinem Bruder, einen Verfolger sieht“, der ihm
sein Anderssein wegnimmt (S. 293). Der Koran macht ja in seinen Texten deutlich,
dass es ursprünglich eine androgyne Gattung gibt, eine Dualität im Menschsein:
Mann/Frau entspringen als Paar (vgl. Sure 53,45), das sich jeweils verdoppelt.
Hier tut sich eine Subjektivität auf, die signalisiert, wie stark
psychologische Zusammenhänge in der islamischen Tradition faktisch wirken.
Diese werden in den gegenwärtigen islamischen wie psychologischen Debatten jedoch
weitgehend missachtet, obwohl der Islam „Individualität mächtig und begrifflich
reich entwickelt“ hat (S. 307).
Bilanz
Angesichts der dramatischen und gewalttätigen Ereignisse im
„Namen des Islam“ ist es notwendig, Grundmuster und Entwicklungsveränderungen
innerhalb des Islam systematisch zu bedenken. Und so hat sich für den Muslim
und Psychoanalytiker Fethi Benslama mit Hilfe von Sigmund Freud die Sichtweise
auf diese monotheistische Religion verändert. Der Begründer der Psychoanalyse und besonders sein Religionsverständnis im
Kontext von “Der Mann Moses“ weiterzuführen, scheint darum eine hilfreiche
Annäherungsweise zu einem besseren Verständnis „des“ Islam und seinen gewaltsamen
Auswirkungen zu sein.
Mehr noch: Hier liegt ein Ansatz vor, der eine für viele unerwartete Nähe von Islam und Psychoanalyse eröffnet. Die Spannung liegt darin, dass das Subjekt der Tradition (und damit auch der Einzelne innerhalb dieser Tradition) einer theologisch-politischen Organisation unterworfen [ist], deren Absicht die Übereinstimmung zwischen der menschlichen Identifizierung der Individualität mit Gott und dem Bereich der Politik ist. Sie [= diese Organisation] möchte das Seelenleben und den Staat zugleich steuern“ (S. 308).
Hier einen neuen Weg zu gehen, setzt allerdings die Bereitschaft aller Beteiligten voraus, ihre jeweiligen kulturellen und religiösen Traditionen kritisch zu befragen. Benslama hat dazu „den Ursprung des Islam in die Sprache der Dekonstruktion Freuds“ übersetzt (S. 325). Ein wahrhaft kühnes, aber durchaus hoffnungsreiches Unterfangen!
Eigentlich möchte man den deutschen Untertitel noch einmal drehen: Wie die Freud‘sche Psychoanalyse den Islam auf die Probe stellt und zu neuem Denken herausfordert. Vielleicht bahnen sich hier sogar erste Ansätze für die Therapierung religiöser Zwänge und festgefahrener Vorstellungen an.
Genau genommen wird an den Analysen dieses Buches künftig kein christlich-islamischer Diskurs vorbeikommen …
Weitere Veröffentlichungen und Besprechungen
von und zu Fethi Benslama:
Radikalisierung und Opfer im fundamentalistischen Islam: hier
Résumé français
Compte tenu des événements dramatiques et violents au nom de l'Islam, il est nécessaire de considérer systématiquement les modèles de base et les changements évolutifs au sein de l'Islam. C'est pourquoi le musulman et psychanalyste Fethi Benslama montre une autre vue sur cette religion monothéiste - avec l'aide de Sigmund Freud: Poursuivant le fondateur de la psychanalyse il se concentre sur la compréhension de cette religion dans le contexte de "L'Homme de Moïse" il lui semble par cette manière une approche utile pour une meilleure intelligence de "l'Islam" et de ses implications violentes.
De plus, c'est une approche qui ouvre la porte à de nombreux rapprochements inattendus de l'Islam et de la psychanalyse. La tension est que le sujet est soumis à la tradition (et aussi l'individu dans cette tradition) et à même temps joint avec une organisation théologico-politique dont le but est la correspondance entre l'identification humaine de l'individualité avec Dieu et le domaine politique. Elle [cette organisation] veut contrôler la vie de l'âme et l'état en même temps (p.308, texte allemand).
Toutefois, pour emprunter une nouvelle voie, il faut que toutes les personnes concernées soient disposées à remettre en question leurs traditions culturelles et religieuses. Benslama traduisait «l'origine de l'islam dans le langage de la déconstruction de Freud». C'est une entreprise vraiment audacieuse, mais pleine d'espoir!
Á vrai dire, on aimerait tourner le sous-titre allemand de nouveau: comment la psychanalyse freudienne met l'islam à l'épreuve et le met au défi d'une nouvelle pensée. Peut-être les premières approches pour le traitement des compulsions religieuses et des idées impasses se préparent ici ...
Mehr noch: Hier liegt ein Ansatz vor, der eine für viele unerwartete Nähe von Islam und Psychoanalyse eröffnet. Die Spannung liegt darin, dass das Subjekt der Tradition (und damit auch der Einzelne innerhalb dieser Tradition) einer theologisch-politischen Organisation unterworfen [ist], deren Absicht die Übereinstimmung zwischen der menschlichen Identifizierung der Individualität mit Gott und dem Bereich der Politik ist. Sie [= diese Organisation] möchte das Seelenleben und den Staat zugleich steuern“ (S. 308).
Hier einen neuen Weg zu gehen, setzt allerdings die Bereitschaft aller Beteiligten voraus, ihre jeweiligen kulturellen und religiösen Traditionen kritisch zu befragen. Benslama hat dazu „den Ursprung des Islam in die Sprache der Dekonstruktion Freuds“ übersetzt (S. 325). Ein wahrhaft kühnes, aber durchaus hoffnungsreiches Unterfangen!
Eigentlich möchte man den deutschen Untertitel noch einmal drehen: Wie die Freud‘sche Psychoanalyse den Islam auf die Probe stellt und zu neuem Denken herausfordert. Vielleicht bahnen sich hier sogar erste Ansätze für die Therapierung religiöser Zwänge und festgefahrener Vorstellungen an.
Genau genommen wird an den Analysen dieses Buches künftig kein christlich-islamischer Diskurs vorbeikommen …
Weitere Veröffentlichungen und Besprechungen
von und zu Fethi Benslama:
Radikalisierung und Opfer im fundamentalistischen Islam: hier
Résumé français
Compte tenu des événements dramatiques et violents au nom de l'Islam, il est nécessaire de considérer systématiquement les modèles de base et les changements évolutifs au sein de l'Islam. C'est pourquoi le musulman et psychanalyste Fethi Benslama montre une autre vue sur cette religion monothéiste - avec l'aide de Sigmund Freud: Poursuivant le fondateur de la psychanalyse il se concentre sur la compréhension de cette religion dans le contexte de "L'Homme de Moïse" il lui semble par cette manière une approche utile pour une meilleure intelligence de "l'Islam" et de ses implications violentes.
De plus, c'est une approche qui ouvre la porte à de nombreux rapprochements inattendus de l'Islam et de la psychanalyse. La tension est que le sujet est soumis à la tradition (et aussi l'individu dans cette tradition) et à même temps joint avec une organisation théologico-politique dont le but est la correspondance entre l'identification humaine de l'individualité avec Dieu et le domaine politique. Elle [cette organisation] veut contrôler la vie de l'âme et l'état en même temps (p.308, texte allemand).
Toutefois, pour emprunter une nouvelle voie, il faut que toutes les personnes concernées soient disposées à remettre en question leurs traditions culturelles et religieuses. Benslama traduisait «l'origine de l'islam dans le langage de la déconstruction de Freud». C'est une entreprise vraiment audacieuse, mais pleine d'espoir!
Á vrai dire, on aimerait tourner le sous-titre allemand de nouveau: comment la psychanalyse freudienne met l'islam à l'épreuve et le met au défi d'une nouvelle pensée. Peut-être les premières approches pour le traitement des compulsions religieuses et des idées impasses se préparent ici ...
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