Freitag, 26. Januar 2018

Salzburger Hochschulwochen 2017: Öffentlichkeiten

Martin Dürnberger (Hg.):
Öffentlichkeiten
Jahrbuch im Auftrag 
des Direktoriums der Salzburger Hochschulwochen

Innsbruck-Wien: Tyrolia 2018, 268 S., Abb.
--- ISBN 978-3-7022-3653-3 ---

Mit diesen Beiträgen der Salzburger Hochschulwochen 2017 kommt ein beunruhigendes Thema zur Sprache: Eine Radikalisierung der medialen Öffentlichkeit.
So verschwindet auch zunehmend die Unterscheidung von öffentlich und privat.
Twitter, Facebook u.a. werden skrupellos von vielen als Pranger gegen missliebige Personen genutzt. Wo bleiben Vernunft und Rationalität?
Die 2017 in Salzburg gehaltenen Vorträge sind durch nachdenkliche Analysen und Versuche einer ethischen Orientierung geprägt. Auch die Kirchen können hier Wesentliches zu einer humanen Orientierung beitragen.


  • Verständigung in Zeiten von social media
     
    und „Lügenpresse“-Vorwürfen
  • -- Verlagsinformation --
  • Im Jahr 2017 widmeten sich die Salzburger Hochschulwochen dem Thema mediale und nicht-mediale Öffentlichkeiten. Unsere Identitäten, Geschichten und Diskurse sind wesentlich von den Öffentlichkeiten geprägt, in denen wir sie konstruieren, erzählen und argumentieren. Wer wir sind und sein wollen, welche Argumente triftig sind und welche nicht – das sind individuelle und gesellschaftliche Fragen, die durch mediale und nicht-mediale Öffentlichkeiten mitbestimmt werden. 

    Diese Öffentlichkeiten sind in vielfältigen Transformationen begriffen: Die Grenze zwischen öffentlich und privat verschwimmt in den Zeiten der social media in neuer Weise. Das gedruckte Wort als Leitmedium gesellschaftlicher (Selbst-)Verständigung gerät durch die viel zitierte Bilderflut aus dem Netz unter Druck. Niemals war es leichter, vom bloßen Medienkonsumenten zum -produzenten zu werden, gleichzeitig überblicken wir die Möglichkeiten und Gefahren neuer Medientechnologien noch nicht. Das Internet erschließt uns zwar neue Welten, aber seine filter bubbles separieren uns zugleich. Öffentliche Debatten werden weltweit von Populisten besetzt, während die „Lügenpresse“-Vorwürfe auf den fragilen Zusammenhang von demokratischen Prozessen und journalistischen Kulturen aufmerksam machen. 

    All diese Beobachtungen lassen sich in den Kontext einer „entgleisenden Moderne“ (Habermas) einsortieren. Was tragen die Versprechen von Partizipation, Selbstbestimmung und Rationalität, die das Konzept „Öffentlichkeit“ einst prägten, heute noch aus? Und was bedeuten all diese Transformationen für Religion, die in der Moderne stets zwischen öffentlicher Präsenz und privater Praxis schillerte? 


                 Themen der Vorträge   







































    Mehr zu den AutorInnen
    Klaus Birnbäumer, DER SPIEGEL, Hamburg
    Markus Gabriel, Universität Bonn
    John-Dylan Haynes, Charité Berlin
    Marianne Heimbach-Steins, Universität Münster
    Norbert Hermanns, Landmarken AG, Aachen
    Matthias Kopp, Deutsche Bischofskonferenz, Pressesprecher
    Hartmut Rosa, Universität Jena
    Annette Schavan, Rom
    Eberhard Schockenhoff, Universität Freiburg
    Kristina Stoeckl, Universität Innsbruck
    Lukas Wiesenhütter, Universität Paderborn

  •   Lizenz: CC

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