Hasan Askari:
Alone to Alone. From Awareness to
Vision
Pudsey/ Leeds: Seven Mirrors 1991, 297 S.
Vom Alleinen zum Alleinen.
Von der Erkenntnis zur Vision“
oder: Vom Bewusstwerden zum [wahren] Sehen
Der den Dialog intensiv suchende und betreibende islamische Mystiker
Hasan Askari hat eine abwechslungsreiche Biografie hinter sich, die ihn als
theologischer Lehrer nicht nur an die verschiedensten Universitäten und
Colleges Europas, der USA und des Nahen Ostens und Indiens führte, sondern ihn
immer wieder nach den Verbindungswurzeln der verschiedenen Religionen und ihrer
Ursprünge suchen ließ. Dadurch ist er auf Plotin
(205-270 n. Chr.), den neuplatonischen Brückenbauer der Antike gestoßen, der
griechische Philosophie, jüdische Religion und ägyptischen Glauben aufnahm und
dessen Philosophie auch die christliche Theologie der Alten Kirche bis weit ins
Mittelalter erheblich beeinflusste.
Askaris Buchtitel ist darum den Enneaden ( = der Neunheit) Plotins entnommen:
Vom All-Einen zum All-Einen. Er erinnert an die Bewegung des Aufstiegs der Seele zur nicht mehr trennbaren Einheit des Seins. Letztlich geht es dabei um die eigene Selbstaufhebung. Askari „reflektiert“ sie in sieben Spiegeln. Konkret handelt es sich um Aphorismen, Geschichten, Textmeditationen und Beobachtungen von Alltäglichkeiten, die plötzlich eine tiefe Bedeutung gewinnen.
Vom All-Einen zum All-Einen. Er erinnert an die Bewegung des Aufstiegs der Seele zur nicht mehr trennbaren Einheit des Seins. Letztlich geht es dabei um die eigene Selbstaufhebung. Askari „reflektiert“ sie in sieben Spiegeln. Konkret handelt es sich um Aphorismen, Geschichten, Textmeditationen und Beobachtungen von Alltäglichkeiten, die plötzlich eine tiefe Bedeutung gewinnen.
Der Lesenden sind eingeladen, eine spirituelle
Reise in die Seele zu unternehmen - als Reise zum Selbst ist es die Reise zum
All-Einen. Das All-Eine ist das Alleinige, in dem alles in allem ist. Dazu
bedarf es vieler Klärungen. deshalb muss Realität in ihrer Immanenz und
Transzendenz gespiegelt werden. Askari fühlt sich bei dieser Reise in tiefer
Übereinstimmung mit Plotin, den er als Seelenverwandten wahrnimmt.
Im 1. Spiegel scheint der Weg nach Einheit (nach der unio mystica) auf:
„Sag Dank, wenn ein lang geliebter Glaube weggenommen wird; das ist das Zeichen, dass der Freund deine Stadt betreten hat und bald an deine Tür klopfen wird“ (S. 13).
„Sag Dank, wenn ein lang geliebter Glaube weggenommen wird; das ist das Zeichen, dass der Freund deine Stadt betreten hat und bald an deine Tür klopfen wird“ (S. 13).
Der 2. Spiegel erlaubt bereits erste Blicke hinter sich selbst.
Der 3. Spiegel
führt noch weiter, und zwar zu Reflexionen über die Nicht-Personalität.
Der 4. Spiegel
ermöglicht weitere Visionen
Der 5. Spiegel bereitet darauf vor, von den Bildern überhaupt
wegzukommen
Der 6. Spiegel signalisiert universale Kontakte und öffnet den Horizont im „Zwischenstadium“
von Leben, Tod und Reinkarnation.
Der 7. Spiegel gibt schließlich die
tiefsten Einblicke.
Es kommt zur entscheidenden "Sicht": Der Spiegel ist leer (S. 191), aber der
Zusammenhang von Einzelseele und Weltseele wird erfahren (S. 195f). Im Atem
der Weltseele taucht alles Lebende ein in den vierfachen Atem, den der
Reinigung, den der Grenzüberschreitung, den des Aufstiegs zum eigenen Archetyp,
den der Anbetung und des Erscheinens der Vision. Es sind Zeiten eines archetypischen Akkords, indem alles in eins( = in das
All-Eine) fällt (S. 272).
So geht der Weg von der Seele zu Gott, und der Atem
ist ein siebenstufiger Weg, der den Reisenden hinter das Sein und
damit in die ewige Vollendung führt.
Bei diesem Weg fühlt man sich übrigens
sehr an den achtfachen Pfad des Buddha erinnert.
Es ist ein schwer und dann doch leicht zu lesendes Buch, wenn es
gelingt, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden und zu entdecken, dass im „allein“ schon das/der All-Einende, das/der All-Vereinende und das/der
All-Versöhnende steckt. Nur hier findet wahre Anbetung statt.
Vor uns liegt ein mystisches Buch, das durchaus an andere Sufi-Meister erinnert. In der Begegnung mit Geschichten erfährt der/die Lesenden, wie und wo sich in Geschichten das Geschick verändert und der Mensch im Loslassen wesentlich wird. „Mensch, werde wesentlich!“, hat der christliche Mystiker Angelus Silesius gesagt.
Vor uns liegt ein mystisches Buch, das durchaus an andere Sufi-Meister erinnert. In der Begegnung mit Geschichten erfährt der/die Lesenden, wie und wo sich in Geschichten das Geschick verändert und der Mensch im Loslassen wesentlich wird. „Mensch, werde wesentlich!“, hat der christliche Mystiker Angelus Silesius gesagt.
Askari sagt es auf seine,
die Religionen miteinander verbindende Weise.
Zitate aus "Alone to Alone: hier
Zitate aus "Alone to Alone: hier
Reinhard Kirste
Diese Rezension erschien zuerst in:
Reinhard Kirste / Paul Schwarzenau / Udo Tworuschka (Hg.):
Interreligiöser Dialog zwischen Tradition und Moderne.Religionen im Gespräch, Bd. 3 (RIG 3).
Balve: Zimmermann 1994, S. 443-444. Sie wurde etwas überarbeitet und erweitert.
Interreligiöser Dialog zwischen Tradition und Moderne.Religionen im Gespräch, Bd. 3 (RIG 3).
Balve: Zimmermann 1994, S. 443-444. Sie wurde etwas überarbeitet und erweitert.
Rz-Askari-Vision, 14.02.2018
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