Samstag, 9. September 2023

ANDERS SEHEN LERNEN - Edward Said und der Orientalismus (aktualisiert)

Edward Said und Daniel Barenboim, 2002 (wikipedia.en)
Edward W. Said ist durch seine Kritik an den Orientbildern des Westens berühmt geworden. Gerade diese Kritik hat aber ermöglicht, die Beziehungen zwischen Okzident und Orient z.T. auf eine neue Basis zu stellen und den wissenschaftlichen Eurozentrismus in die Schranken zu weisen. 
Ein besonders schönes Beispiel seiner Verbindung über Kultur- und Religionsgrenzen hinaus war seine Freundschaft mit Daniel Barenboim, so dass auch seine Musikakademie in Berlin ihrer beider Namen trägt. Details: hier
Der  am 01.11.1935 in Jerusalem geborene Edward Said verlebte seine Kindheit weitgehend in Kairo und im Libanon. Seine Kritik an westlich-zentrierten Orientverständnissen machte ihn weltweit bekannt. Seine vielen religionswissenschaftlichen und literarkritischen Arbeiten haben die Orientalismusdebatte bis heute wesentlich beeinflusst und verändert. Von 1963 bis zu seinem Tod hatte er die Möglichkeit
an der Columbia University New York Anglistik und Vergleichende Literaturwissenschaften zu lehren und war darüberhinaus auch Gastprofessor an Harvard, Stanford und Yale. Er war ein herausragender Musikkenner, selbst Pianist und beschäftige sich intensiv mit Opern der verschiedenen Genres.
Schließlich war er ein wortmächtiger Anwalt im Westen für die Sache und die Selbständigkeit der Palästinenser. Er starb am 25.09.2003 in New York.


   
   Edward W. Said Days 2023 in Berlin:  
   Musik als Wegbereiter eines transkulturellen Dialogs
   (Ceyda Nurtsch, Qantara.de, 04.09.2023)


 Timothy Brennan: Places of Mind: A Life of Edward Said. 
  London: Bloomsbury 2021, 480 pp.
  Paperback - PICADOR (Pan Macmillan 2022, 480 pp


  William D. Hart: Edward Said
  and the Religious Effects of Culture.

   Cambridge Studies in Religion
   and Critical Thought.


  Cambridge University Press (UK / USA)
  2000, XII, 236 pp., index


  Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: hier
  Dieses Buch bietet einen unverwechselbaren Überblick
  über  Edward Saids Kritik
an der modernen Kultur,  
 indem es die Unterscheidung zwischen Religion und
  Säkularismus hervorhebt,
auf der sie beruht.
  Es bezieht sich auf religiöse
  und weltliche Traditionen
 und sprachliche 
 Besonderheiten,  
die die Bedeutung und den Bezug
von Religion und Säkularismus
unterschiedlich erweitern.
Hier wird sein heteregones Gesamtwerk beschrieben - von Joseph Conrad über biografische Zusammenhänge,
bis hin zu seinem ersten, höchst einflussreichen Buch Orientalismus.
Der Autor 
führt die Lesenden schließlich zu seinen jüngsten Schriften über die Palästina-Frage. Es bliebt festzuhalten: Die Unterscheidung zwischen Religion und Säkularismus prägt Saids Kulturkritik und seinen Begriff der geistigen Verantwortung.



Edward
W. Said:
Orientalismus 
Aus dem Englischen von Hans Günter Holl.
Frankfurt/M.: Fischer
2009, 464 S. 

--- ISBN 9783100710086  

Dieses Buch gilt als eines der bedeutendsten zur Kritik am westlichen Orient-Verständnis


 

Orientalism (Original)


New York: Pantheon Books 1978, 368 pp., indices

--- Zusammenfassender Kommentar (Cultural Reader)

      Ausgabe Routledge & Kegan Paul, London 1978

--- Das Konzept des Orientalismus bei Edward Said
        (Wikipedia. deutsch)

--- Orientalism (book) --- (Wikipedia - English)


Edward Said: 

L'Orientalisme.

L'Orient créé par

l'Occident.


Aus dem 
Amerikanischen
         von Cathérine Malamoud.

 Préface deTzevetan Todorov. 
Traduit   par Cathérine Malamoud.     

              Paris: Seuil 1980, 393 pp., 

  Personenregister


  • Said, Edward:  
    Dans l'ombre de l'Occident et autres propos. 
    Suivi de Les Arabes peuvent-ils parler? de Seloua Luste Boulbina.
    Paris:  Payot, coll. « Petite Bibliothèque Payot », 2014, 203 p. Traduit de l'anglais (États-Unis) par Léa GauthierI


  • Culture and  
          Imperialism
     
  • New York: Random House
                1994,  380 pp., index
Following his profoundly influential study, Orientalism, Edward Said now examines western culture. From Jane Austen to Salman Rushdie, from Yeats to media coverage of the Gulf War, Culture and Imperialismis a broad, fierce and wonderfully readable account of the roots of imperialism in European culture.Introduction - Download >>>
Culture et résistance. Entretiens avev David Barsanian 
Traduit de l'anglais
par Christian Calliyannis.

Paris: Fayard 2003, 249 pp. 

Amerikanisches Original
Culture and Resistance.
London: Pluto Press
2003, 244 pp.

In seinem letzten Buch - Interviews  mit dem armenisch-amerikanischen Radioreporter und Schriftsteller David Barsanian -  diskutiert Edward W. Said die zentrale Rolle des Widerstandes der Bevölkerung, besonders in Palästina. Es geht dabei um eine Auseinandersetzung mit dominierenden Kulturverständnissen, Interpretationen von Geschichte und sozialem Wandel.  Said enthüllt hier wichtige Gedanken über den Krieg gegen den Terrorismus, den Krieg in Afghanistan und den israelisch-palästinensischen Konflikt und legt eine überzeugende Vision für eine säkulare, demokratische Zukunft im Nahen Osten und weltweit vor.
Weitere Leseempfehlungen:
Edward W. Said: Musik ohne Grenzen >>>

Cover
C. Bertelsmann Verlag, München 2010, 356 S.
ISBN 9783570580028
Aus dem Englischen von Hainer Kober. Edward W. Said war nicht nur einer der wichtigsten Intellektuellen des ausgehenden 20. Jahrhunderts, er war auch ein geschätzter Musikkritiker ...




Edward W. Said: Freud und das Nichteuropäische

Cover
Dörlemann Verlag, Zürich 2004, 96 S.
ISBN 9783908777076


Mit einer Einführung von Christopher Bollas und einer Replik von Jacqueline Rose. Aus dem Englischen von Miriam Mandelkow."Freud und das Nichteuropäische" dreht sich um Sigmund Freuds letztes Werk ...

Daniel Barenboim / Edward W. Said: Parallelen und Paradoxien. Über Musik und Gesellschaft

Cover
Berlin Verlag, Berlin 2004, 254 S.
ISBN 9783827005144


Aus dem Englischen von Burkhardt Wolf. Herausgegeben von Ara Guzelimian. Kultur kann Frieden stiften, Sprache politische Gräben überwinden. Daniel Barenboim und Edward Said geben einen bewegenden Einblick …

Edward W. Said: Das Ende des Friedensprozesses.
Oslo und danach

Cover
Berlin Verlag, Berlin 2002, 304 S.
ISBN 9783827004192 


Aus dem Amerikanischen von Meinhard Büning. Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zählt nun schon seit Jahrzehnten zu den brisantesten Krisenherden der Weltpolitik ...

Edward W. Said: Am falschen Ort. Autobiografie

Cover
Berlin Verlag, Berlin 2000, 468 S.
ISBN 9783827003430, 
Aus dem Englischen von Meino Büning. "Am falschen Ort" ist das ergreifende Zeugnis einer Kindheit und Jugend in einer inzwischen versunkenen arabischen Welt, eine intensive Erinnerungsarbeit ...
Weitere Informationen:
Orientalismus und Europa
Said und der Orientalismus: 

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