Julia Semmer:
George Frideric Handel.
Ein Hallenser in London.
Mitteldeutsche Kulturhistorische Hefte,
Nr. 31 - Halle: Hasenverlag
2016, 136 S., Abb.
--- ISBN 978-3-945377-27-7 ---
English summary at the end
of the review
George Frideric Handel.
Ein Hallenser in London.
Mitteldeutsche Kulturhistorische Hefte,
Nr. 31 - Halle: Hasenverlag
2016, 136 S., Abb.
--- ISBN 978-3-945377-27-7 ---
English summary at the end
of the review
Eigentlich könnte man von einem doppelten Händel sprechen, denn der in Halle geborene Sohn eines Hofchirurgen am Wettinischen Hof verließ seine Heimatstadt bereits mit 18 Jahren. Neben seinem früh entdeckten Talent hatte sich der Heranwachsende auch wichtige musikalische Grundkenntnisse bei seinem Lehrer Friedrich Wilhelm Zachow, dem Komponisten und Musikdirektor der Marktkirche erwerben können.
Aber die entscheidenden Lebensstationen wurden dann Berlin, Hamburg, Florenz, Rom, Neapel Venedig und Hannover. Schließlich fand er in der Metropole London mit fast 700.000 Einwohnern eine zweite Heimat und wurde auch vom englischen König eingebürgert.
Aber die entscheidenden Lebensstationen wurden dann Berlin, Hamburg, Florenz, Rom, Neapel Venedig und Hannover. Schließlich fand er in der Metropole London mit fast 700.000 Einwohnern eine zweite Heimat und wurde auch vom englischen König eingebürgert.
Die Anglistin Julia Semmer von der Martin-Luther-Universität Halle richtet den Fokus in diesem Buch auf die erfolgreichen und auch auf die kritischen Jahre im Leben des Genies Händel in der britischen Hauptstadt. Bereits das Inhaltsverzeichnis und die vielen beigefügten Bilder lassen ahnen, dass es der Autorin natürlich um den genialen Musiker und Komponisten Händel geht, aber eben auch um den lebensprallen, aber zuweilen auch unberechenbaren Menschen. Denn Händel war ein gewiefter Geschäftsmann, Gesellschafter, Kunstliebhaber, Sammler und Mäzen - den Speisen und dem Wein in erheblichem Maße zugeneigt.
Es ist schon ein Phänomen, dass Händel bereits kurz nach seiner Ankunft in London mit der Oper „Rinaldo“ 1711 ein grandioser Erfolg gelang. Die Gunst des opernbegeisterten Georg I. und seines Hofstaats tat ein Übriges für weitere Erfolge und immer größere Popularität. Doch um 1735 herum verließ den Erfolg Verwöhnten das Glück, und seine Gesundheit verschlechterte sich. Italienische Opern wollten die auf die neuesten Trends ausgerichteten Londoner nicht mehr sehen und hören. Aber aus diesem Tief führten den Komponisten sein Zeitgespür und seine Genialität gleichermaßen heraus: Er schrieb Oratorien - nicht-szenische Darbietungen, die auch auf Grund der Inhalte aus dem Alten und Neuen Testament dem Geschmack und der Geisteshaltung des protestantischen Bürgertums sehr entgegenkamen.
Welch ungeheures musikalisches Erbe Händel hinterlassen hat, zeigt Julia Semmer im Schlussabschnitt ihres Buches bei dem Blick in sein Testament und angesichts der späteren Besuche musikalischer Berühmtheiten wie Leopold Mozart mit seinen Kindern Nannerl und Wolfgang sowie Joseph Haydn.
Julia Semmer würdigt den Kosmopoliten Händel am Schluss mit den Worten:
"Mit einer Kombination aus moralischer Ernsthaftigkeit und Ausgelassenheit, mit der Vision, was menschliche Stimmen zusammen erschaffen können und mit einem Sinn für Dramatik ergründet Händel in seiner Musik ein Gewebe an Emotionen. Aus seinem Verständnis verschiedener Musiktraditionen heraus repräsentierte, ja prägte er eine nationale musikalische Identität des protestantischen Großbritannien" (S. 130).
Man darf gewiss noch hinzufügen, dass Händel über Halle und London hinaus die universale Kraft der Musik über alle Grenzen hinaus deutlich zum Klingen brachte.
Zusammenfassung:Von Georg Friedrich Händel zu George Frideric Handel
- musikalische Weltreisen
Die Anglistin Julia Semmer von der Martin-Luther-Universität Halle thematisiert in diesem Buch auf die erfolgreichen und auch die schwierigen kritischen Jahre im Leben des Londoner Händels. Der große Komponist ist eine herausragende Wegmarke in der Musikgeschichte des Vereinigten Königreiches - mehr noch: Der große Europäer Händel gehört zu den Promotoren universalen Musikverständnisses.
Mehr zu G.F. Händel (1685-1759) >>>
Julia Semmer würdigt den Kosmopoliten Händel am Schluss mit den Worten:
"Mit einer Kombination aus moralischer Ernsthaftigkeit und Ausgelassenheit, mit der Vision, was menschliche Stimmen zusammen erschaffen können und mit einem Sinn für Dramatik ergründet Händel in seiner Musik ein Gewebe an Emotionen. Aus seinem Verständnis verschiedener Musiktraditionen heraus repräsentierte, ja prägte er eine nationale musikalische Identität des protestantischen Großbritannien" (S. 130).
Man darf gewiss noch hinzufügen, dass Händel über Halle und London hinaus die universale Kraft der Musik über alle Grenzen hinaus deutlich zum Klingen brachte.
Zusammenfassung:Von Georg Friedrich Händel zu George Frideric Handel
- musikalische Weltreisen
Die Anglistin Julia Semmer von der Martin-Luther-Universität Halle thematisiert in diesem Buch auf die erfolgreichen und auch die schwierigen kritischen Jahre im Leben des Londoner Händels. Der große Komponist ist eine herausragende Wegmarke in der Musikgeschichte des Vereinigten Königreiches - mehr noch: Der große Europäer Händel gehört zu den Promotoren universalen Musikverständnisses.
Summary: From Georg Friedrich Händel to
George Frideric Handel
– musical world tours
In this book, the Anglicist Julia Semmer from the Martin Luther University at Halle broaches the issue of the successful and also of the difficult critical years in the life of Handel in London. The great composer is an outstanding landmark in the history of music in the United Kingdom – even more so: the great European Handel is one of the promoters of a universal understanding of music.
– musical world tours
In this book, the Anglicist Julia Semmer from the Martin Luther University at Halle broaches the issue of the successful and also of the difficult critical years in the life of Handel in London. The great composer is an outstanding landmark in the history of music in the United Kingdom – even more so: the great European Handel is one of the promoters of a universal understanding of music.
Mehr zu G.F. Händel (1685-1759) >>>
Reinhard Kirste
CC
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen