Samstag, 25. September 2021

Dalai Lama XIV. - mitfühlendes Verstehen - universale Verantwortung (aktualisiert)

Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama im Jahr  2015 (Wikipedia)
Der 14. Dalai Lama gehört zu den bekanntesten religiösen Persönlichkeiten der Gegenwart. Sein Engagement für Frieden und Versöhnung der Kulturen hat ihm besonders im Westen viel Anerkennung und 1989 den Fridensnobelpreis eingebracht.  Tenzin Gyatso  so sein Name, bedeutet "Verteidiger des Dharma/der Lehre". In seinem Geburtsjahr 1935  (*06.07.1935) wurde er zugleich als geistliches und weltliches Oberhaupt Tibets eingesetzt. Er musste nach der Annektion Tibets durch China 1959 nach Indien fliehen. 
Er wird als "Gottkönig" von den tibetischen Gläubigen verehrt. Dennoch  beansprucht er keinerlei Göttlichkeit für seine Person, obwohl er eine Repräsentation des Bodhisattva des universellen Mitgefühls ist. 
"Für die Tibeter verkörpert der Dalai Lama die Gottheit Chenresig, den Bodhisattva des Mitleids und Erbarmens, der allen Wesen helfen möchte, den Kreislauf der Leiden zu durchbrechen. In der buddhistischen Lehre ist ein Bodhisattva eine Wesenheit, die die letzte Stufe der Erleuchtung erlangt hat und die Möglichkeit besitzt, mit dem Tod die Erlösung zu erlangen, ins Nirvana überzugehen" (ARD-Seite, Planet Wissen).
Vielmehr hat ihn diese "Re-Präsentanz" immer wieder dazu genötigt, die wahre Menschlichkeit für alle zu betonen. Dabei sparte er auch nicht mit religionskritischen Worten. Für ihn ist die praktische Ethik höherwertig als die Religion. 
Außerdem hat der Dalai Lama angekündigt, dass mit ihm die Wiedergeburten der Dalai Lamas aufhören sollen.
Zum Leben und Wirken des Dalai Lama XIV.
Tenzin Geyche TethongDalai Lama. Eine illustrierte Biografie
Aus dem Englischen von Ursula Gräfe. Berlin/Insel: Suhrkamp 2021, 351 S., 400 Fotos

Ausführlicher Einblick in Leben, Werk und Zielsetzungen des Dalai Lama
 
in "Planet Wissen: >>>
Der  Dalai Lama = übersetzt "Ozean der Weisheit" 
versteht sich als interkultureller und interreligiöser Brückenbauer, der der absoluten Gewaltlosigkeit verpflichtet ist.
Das zeigen z.B. schon die Texte und Reden in seinem Buch:
Freiheit für Tibet. Botschaft für Menschlichkeit und Toleranz.
Aus dem Englischen von Elisabeth Liebl.
Diederichs Gelbe Reihe. Kreuzlingen / München: Hugendubel 2008, 126 S.
Verlagsinformation: hier
--- 80.Geburtstag des Dalai Lama - Pekings Angst --- Die WELT, 06.07.2015
--- 85. Geburtstag des aktuallen Dalai Lama
     (Gerald Hödl in "Feinschwarz", 06.07.2020)

         Zitate zu Politik und Religion: hier

Jetzt mitmachen: Unsere Geburtstagsaktion für den Dalai Lama ...
Bild: Tibet-Initiative

In einer seiner früheren Schriften
Das Auge der Weisheit. Grundzüge des Buddhismus für westliche Leser (1982, 3. Aufl.) unternimmt er den Versuch, buddhistisches Denken im Horizont der tibetischen Traditionen für westliche LeserInnen zu verdeutlichen. 
Auch seine vielen Besuche
in Europa und Amerika dienen dazu.


Die Reden und Gedanken des Dalai Lama sind in großer Zahl veröffentlicht worden. Darum soll hier auch kein Gesamtüberblick dargestellt werden. Vielmehr geht es darum, einige Zugänge zu einem Buddhismus zu eröffnen, den der Dalai Lama in besonderer Weise vorlebt.

Ausführliche Überblicke zu Veröffentlichungen des Dalai Lama und über ihn bei:

 

Bücher zur Lebensphilosophie des Dalai Lama




Dalai Lama / Michael von Brück:
Wagnis und Verzicht.
Die ermutigende Botschaft des Dalai Lama.

Übersetzt von Elisabeth Liebel


München: Kösel 2019, 253 S.





Douglas Abrams: Dalai Lama - Desmond Tutu.
Das Buch der Freude.
Aus dem amerikanischen Englisch übertragen
von Helmut Dierlamm und
Friedrich Pflüger.

München: Heyne 2016, 2019, 5. Aufl., 379 S.
Nicholas Vreeland (Hg.): Dalai Lama. 
Mit weitem Herzen. Mitgefühl leben.
Mit einem Nachwort von Khyongla Rato
und Richard Gere.
Aus dem Englischen von Michael Wallossek.
Berlin: Theseus 2002, 192 S.

In einer Welt, in der Hektik und Frust täglich zuzunehmen scheinen, sehnen sich viele Menschen nach einer Alternative. Der XIV. Dalai Lama ist durch seine authentische Persönlichkeit in Glaube und Handeln fast zu einer Ikone eines alternativen Lebens geworden, das gerade Menschen aus dem Westen besonders anzieht, darunter auch so bekannte internationale Schauspieler wie Richard Gere.Was den Dalai Lama noch auszeichnet, ist seine klare und einfache Art, Meditation als Übung für den Alltag in das eigene Leben einzubeziehen. So entsteht durch Übungen der Achtsamkeit eine Haltung des „offenen Herzens“, erhöhte Sensibilität und dauerhaftes Mitgefühl. Hier liegen die Wurzeln für wahrhaftiges und nicht an Äußerlichkeiten hängendem Glück. 
Noch einfacher: Freundlichkeit und Hinwendung zum anderen, das ist die wahre Religion. Sie ermöglicht auch, den eigenen Ärger zu überwinden und Aggressionen in ihrer destruktiven Energie zu erkennen und zu bearbeiten.
Zwölf Kapitel führen im Sinne eines aufsteigenden meditativen Weges in buddhistische Spiritualität ein, ohne die Probleme, Widrigkeiten, Leiden und Sorgen des Alltags auszublenden:
1.      Verlangen nach Glück als Triebfeder
2.      Meditation – Anfang des Weges zur Erleuchtung
3.      Die materielle und immaterielle Welt in ihrer Unterschiedenheit erkennen und damit umgehen
4.      Sich Karma als Folgewirkung von Gedanken und Taten klarmachen
5.      Geistestrübungen, die den Weg einer Geistes-Orientierung verdunkeln
6.      Der Weg zur Erleuchtung im Blick auf das Weite und das Tiefgründige
7.      Mitgefühl sehen und zu leben versuchen
8.      Über Mitgefühl meditieren
9.      Unvoreingenommenen Gleichmut (nicht Gleichgültigkeit) entwickeln
10.   Bodhichtta: Vom Mitgefühl zu Verantwortung und Nächstenliebe weitergehen
11.   Die neun Stufen in der Meditation und des ruhigen Verweilens bedenken
12.   Der Weisheit nahe kommen
13.   In die Buddhaschaft finden
14.   Bodhichitta hervorbringen = Mitgefühl praktizieren
Wie so oft in den Büchern des Dalai Lama handelt es sich auch bei den hier vorgestellten Abschnitten um Mitschriften von Reden, die für den Druck etwas überarbeitet wurden, hier Vorträge, die 1999 im Central Park von New York mehr als 200 000 Menschen zusammen brachten. Das waren damals Interessierte und Suchende, die bisher mit dem Buddhismus keinerlei oder nur geringe Berührung hatten, also säkulare Menschen, die von der Atmosphäre, die der Dalai Lama verbreitete, aufs Tiefste ergriffen waren, wie Richard Gere auch im Nachwort beschreibt.

Dalai Lama: Die Kraft der Menschlichkeit
Au
s dem Englischen von Michael Wallossek. 
Berlin: Theseus 2003, 144 S.
Ähnliches liest sich durchaus auch im hier folgenden Buch, nur dieses Mal über die eigene Individualität hinausgehend und stärker auf Konflikte im familiären und beruflichen Bereich eingehend. Das führt dann dazu, dass auch die Konflikte zwischen Staaten und Religionen weltweit von derselben Struktur der Gier und des Habenwollens geprägt sind. Damit wird täglich eine Quelle von Unzufriedenheit, Angst, Hass und Zerstörung geschürt, die viele Menschen in den Tod treibt oder in unermessliches Elend bringt.
Aber es gibt Gegenmittel. Niemand sollte angesichts der oft desolaten Situationen verzweifeln. Im Innern eines jeden Menschen ruht eine Kraft, die sich im Kleinen – aber durchaus auch in grösseren Zusammenhängen als gegenwärtig friedvoll mächtig erweisen kann. Wo im eigenen Herzen dieser Wandel anfängt, entwickelt sich eine Energie mitleidender Menschlichkeit, die nicht in Traurigkeit versinkt, sondern durch Erfahrungen von Freundschaft und Zusammengehörigkeit das Klima in Gruppen und Gesellschaften verändert.
Und hier ist der Dalai Lama klassischer Buddhist: Der Weg der Mitte, der Balance zwischen den positiven Ausbrüchen und den negativen Trieben eröffnet eine neue Qualität von Menschlichkeit, die auch vergiftete Beziehungen zum Guten wenden kann und damit dauerhaftes Glück aufbaut, das auch das Verhältnis zwischen Staaten ohne jegliche Gewalt positiv verändern kann. Das muss gerade angesichts der lodernden Konflikte im Nahen und Mittleren Osten und der Auseinandersetzung zwischen westlichem Hegemonialstreben und östlichen Minderwertig­keitsgefühlen gesagt werden.

Hopkins, Jeffrey (Hg.): Dalai Lama. Der Weg zum Glück.
Sinn im Leben finden.
Aus dem Amerikanischen von
Johannes Töndle.
Freiburg u.a.: Herder Spektrum 2002, 2. Aufl., 155 S.
Weil – wie schon erwähnt – der Dalai Lama sich zu einem glaubwürdigen Vorbild gerade auch für viele Christen und Nichtchristen weltweit entwickelt hat, nimmt man mit Interesse das Buch mit einem Titel zur Hand, der in seinen Assoziationen an die Ratgeberreihen in den Bahnhofsbuchhandlungen erinnert. Dieses Buch zeichnet sich nun vor anderen dadurch aus, dass der Dalai Lama hier sehr deutlich die Defizite des Herzens benennt, die es unmöglich machen, glücklich zu sein. Das sind: Schädliche Handlungen, Misstrauen, Eifersucht, Wut, negative Gedanken und Wünsche, Friedlosigkeit, fehlendes Mitgefühl, fehlende Konzentration, Stress, Unsicherheit, Verwirrungen. Mit kleinen Beispielen und beeindruckenden biografischen Hinweisen beschreibt der Dalai Lama zuerst eine problematische Situation, um nach deren geistiger Aufhellung einzelne Stufen zur Bewältigung zu nennen, die schließlich zur Erleuchtung führen. Das ist dann ganz praktisch angelegt, aber mit der durchgehenden Überschrift, die man einem deutschen Mystiker entlehnen könnte: Mensch werde wesentlich!
Dazu bedarf es der Praxis eines meditativen Lebens, die auf
drei Übungsgrundlagen aufbaut:
1.) Ethische Disziplin
2.) Lehrreden des Buddha zur Meditation
3.) offenbartes Wissen, das durch die Weisheitsübung zustande kommt (S. 25). 

Insgesamt sind es Übungen, die weder körperlichen Aufwand noch intensive geistige Askese erfordern, sondern gedankliche Hinführungen, die fast wie ein aufmerksames Schauen sind.
So zeigt sich die Übung der Ethik im Lernen, individuell unabhängig zu werden
und gleichzeitig in der Fürsorge für andere (S.148ff).
Die Übung konzentrierter Meditation, die sich auf das Eine, das Wesentliche richtet, d.h. von der Konzentration auf einen Punkt hin zum „reinen Leuchten“ (S. 152), d.h. nichts mehr verdunkelt den geklärten Geist und schließlich die Übung der Weisheit, die Wahrnehmung und Erscheinungsweisen reflektiert (also wiederspiegelt), um so Abhängigkeiten und deren Wirkungen zu erkennen.Tantra ist dann nichts weiter als die Umwandlung des so Erkannten und Geklärten ...
Damit man sich vorstellen kann, wie der Dalai Lama in und mit seinen Übungen vorgeht, sei das Beispiel aus der „Ethik der Fürsorge für andere“ (S. 150f) gewählt, um auch dem Vorurteil entgegen zu treten, als sei der Buddhismus eine Religion der Passivität im Gegensatz zum „aktiven“ Christen­tum: Zuerst gilt es ruhig, gelassen und vernünftig zu bleiben, dann den eigenen Egoismus konkret zu sehen, schließlich stellt man sich arme (fremde) Menschen konkret vor, um zu denken, dass und wie beide Seiten nach Glück suchen. Im Nachsinnen stellt sich die Zahl der Menschen, die leiden, als viel grösser heraus als meine egoistische Person, ein geradezu beunruhigendes Missverhältnis.
Aus dieser Erkenntnis erwächst Verehrung des Buddha und aller Bodhisattvas, die um der anderen Menschen willen auf ihre eigene Erleuchtung erst einmal verzichtet haben. Schließlich wird alles als geistiges Opfer (Talente, Ideen, Körperlichkeit) dargebracht. Dem folgen das mutige Offenlegen der eigenen schlechten Handlungen und die Bewunderung der eigenen guten Eigenschaften und Tugenden, aber auch die der anderen. Daraus erwächst die inständige und dann die demütige Bitte, dass das Wesentliche des Menschseins durch andere verbreitet werde und dies nicht durch Tod gehindert wird. Dies ist die beste Art und damit die Widmung dieser fünf Vorklärungen und sechs Übungen zur Erleuchtung.
Diese Übungen werden vertieft bis hin zur Erfahrung von Weisheit. Das alles zusammen gesehen, ist Tantra, nicht in dem vordergründigen Sinne mancher tantrischer Bücher, die mehr oder minder auf die menschliche Sexualität abheben. Es geht vielmehr um Yoga-Übungen, die das Göttliche zu Worte und in das alltägliche Tun kommen lassen. Sie leiten die Verwandlung des Menschseins im eigenen Ich ein und führen in des Wortes originaler Bedeutung zur Selbst-Erkenntnis und damit zur Wahrheit. Solche Wahrheit darf man dann wohl auch Erleuchtung nennen.
Ein schönes Buch, das aber nicht im Ästhetischen stehen bleibt, sondern deutlich macht, dass Glück im Loslassen besteht. Der Sinn des Lebens besteht im Verzicht auf das eigene Streben. Nicht: Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen, sondern wer durch Übungen der Ethik, der konzentrierten Meditation und der Weisheit die eigentliche Natur des Geistes entdeckt, dem wird Erlösung / Erleuchtung zuteil.

Dalai Lama XIV.: Kleines Buch der Weisheit.
Hg.: Matthew E. Bunson.

Deutsche Erstausgabe.
Aus dem Amerikanischen von Eva Ottmer. 

Herder Spektrum 53986. Freiburg u.a.: Herder 2004, 191 S.


Dass auf dieses kleine Buch aufmerksam gemacht wird, hat seine Bewandtnis darin, dass hier etwas gelungen ist, was sich nicht von selbst versteht: Die Bücher des Dalai Lama entstehen meist dadurch, dass Interessierte und Engagierte bestimmte Reden aufschreiben, mitschreiben und einigermaßen aktuell zusammen stellen. Nun ist der Dalai Lama jedoch kein systematischer Denker im westlichen Sinne, sondern ein inspirierender Redner und Gesprächspartner. Ähnliche Themen werden unter verschiedenen Gesichtspunkten abgehandelt. Die Systematik gelingt den Herausgebern eines Buches dann mehr oder weniger. Das vorliegende Büchlein scheint mir nun ein besonders gelungenes Beispiel zu sein.
Der Herausgeber hat sich bereits in den USA einen Namen im Blick auf religiöse und kulturgeschichtliche Veröffentlichungen und kulturgeschichtlichen Texten gemacht. Hier hat er sich nun der Mühe unterzogen, relativ kurze Texte nach verschiedenen Gesichtspunkten so zuzuordnen, dass eine Themen bezogene Hinführung zum Denken des Dalai Lama entsteht. Dies ist umso wichtiger, weil der Dalai Lama sehr gern assoziativ auf bestimmte Fragen eingeht.

Gerade wer sich noch nicht intensiv mit diesem tibetischen Weisheitslehrer beschäftigt hat, lernt auf diese Weise eine Facettenfülle seines Denkens kennen. Man könnte fast sagen „Dalai Lama for Beginners“, wenn nicht diejenigen, die sich mit tibetisch-buddhistischen Gedankengut und interreligiöser Begegnung schon länger beschäftigt haben, ebenfalls voll auf ihre Kosten kämen. Schade nur, dass die Quellen der Texte nicht exakt bibliografiert sind und darum für den weiter Suchenden der Zusammenhang oft nicht mehr auffindbar ist.
So scheint das alles ein wenig hemmend klingen, wenn man nicht die Art der Auswahl bewunderte, die einem systemetischen Duktus durchgehend treu bleibt: Zwei Schwerpunkte – Buddhismus im Blick auf die grundlegenden Fragen des Menschseins, Buddhismus im Blick auf die uns umgebende Welt bis hin zu weltpolitischen Fragen – und die Funktion verantwortlicher Religionsausübung „mittendrin.“ Konkret in der folgenden Weise:

·         Buddhistische Lehre (dharma) und Religion: Liebe, Mitgefühl,
 Menschlichkeit, Religion(en), Tod und Befreiung
·         Bedrohte Welt und Tibet als Teil dieser Welt zwischen Frieden und Krieg,
 Verantwortung und Gewaltlosigkeit, Menschenrechten und Umweltfragen.

So lassen sich gerade auch aus dieser mit nicht zu langen Texten vorgelegten Zusammenstellung wesentliche Impulse für die Wichtigkeit und Bedeutung interreligiöser Begegnung erzielen. Ein Wort von der wahren Religion der Liebe, die sich im Grunde in den vielen Religionen ausdrückt, entspricht offensichtlich dem tiefsten Wesen des Dalai Lama.
Die folgende Zitate klingen darum wie eine Abwandlung eines Wortes des berühmten mittelalterlichen Sufi-Meisters
Ibn Arabi, der die Religion der Liebe als die einzig wahre pries.
Als würde der Dalai Lama diese Worte aufnehmen, sagt er im Zusammenhang von Spiritualität und Natur: „Wenn wir eine Religion richtig oder wahrhaft ausüben, so ist die Religion nicht etwas außerhalb, sondern im Inneren unseres Herzens. Die Essenz jeder Religion ist ein gutes Herz. Manchmal nenne ich Liebe und Mitgefühl eine universale Religion. Dies ist meine Religion“ (S. 86).
Und im Rahmen von Gewaltlosigkeit und Mitgefühl: „Der allen Religionen gemeinsame Nenner, wie groß die philosophischen Unterschiede auch sein mögen, besteht darin, dass sie an erster Stelle daran interessiert sind, ihren Anhängern dabei zu helfen, bessere Menschen zu werden.
Infolgedessen halten alle Religionen zur Praxis von Freundlichkeit, Großzügigkeit und Anteilnahme gegenüber anderen an“ (S. 90).
Vom Umfang hier ist dies zwar ein kleines Buch, das allerdings zu vielem weiteren und tieferen Nachsinnen anregt.

Reinhard Kirste

Weitere Auswahl von (älteren) Titeln
·         Das Auge der Weisheit. Grundzüge der buddhistischen Lehre für den westlichen Leser.
 München: Scherz: für O.W. Barth 1975, 178 S.
·         Das Auge einer neuen Achtsamkeit. Aus dem Englischen von Matthias Dehne.
 München: Goldmann TB 12483, 1987, 159 S.
·         Der Friede beginnt in dir. Zur Überwindung der geistig-moralischen Krise in der heutigen Weltgemeinschaft.
 Bern u.a.: Scherz für O.W. Barth (Kassetten liegen vor) 1994, 4. Aufl., 200 S.
·         Der Gesang der inneren Erfahrung. Die Stufen auf dem Pfad zur Erleuchtung.
 Aus dem Englischen von Jürgen Manshardt. Hamburg: Tibetisches Zentrum 1993, 351 S. mit Glossar
·         Der Mensch der Zukunft. Meine Vision. Aus dem Englischen von Michael Wallossek.
 Bern u.a.: Scherz für O.W. Barth 1998, 2. Aufl., 254 S.
·         Der Pfad des Mitgefühls. Toleranz, Liebe und Verständnis. Der Dalai Lama im Gespräch.
 Grafing: Aquamarin 1998, 245 S.
·         Die Gespräche in Bodhgaya. Hg.: José Ignacio Cabezón. Grafing: Aquamarin 1989, 135 S.
·         Die Vorträge in Harward. Grafing: Aquamarin 1991, 309 S.
Frankfurt/M: Fischer TB.
2005, 2. Aufl. 192 S.
·         In die Herzen ein Feuer. Aufbruch zu einem tieferen Verständnis von Geist, Mensch und Natur.
 Bern u.a.: Scherz für O.W. Barth 1995, 253 S.
·         Kalachakra Tantra (Hg. Jeffrey Hopkins). Berlin: Theseus 2002
·         Mit dem Herzen denken.
Mitgefühl und Intelligenz sind die Basis menschlichen Miteinanders.

Aus dem Englischen von Sabine von Minden.
Bern u.a.: Scherz für O.W. Barth 1997, 192 S.
·         Yoga des Geistes. Vorträge (u.a. in Hamburg). Aus dem Englischen.
 Hamburg: Tibetisches Zentrum 1991, 2. Aufl., 143 S.
·         Zeiten des Friedens. Hg. Erhard Meier. Freiburg u.a.: Herder 1992, Herder Spektrum 4065, 156 S.
·         Mitchell, Donald W. (Hg.): Spiritual advice for Buddhists and Christians.
 His Holiness the Dalai Lama. New York: Continuum Books 1998, 100 S.

Sekundärliteratur

Bereits 2006 erschien von Matthieu Ricard:
Tibet.  Mit den Augen der Liebe.
Aus dem Französischen von Ilse Rothfuss. München: Frederking & Thaler 2006, 232 S., Abb.
--- Rezension: hier


>>> Eine Reise in die Welt des Dalai Lama. 
      Carol Media Home Entertainment  2009, DVD 60 Min

·        Brück, Michael von: Denn wir sind Menschen voller Hoffnung.
  Gespräche mit dem XIV. Dalai Lama.
  Hg. Jürgen Haase. München: Kaiser 1988, 128 S.
·         Craig, Mary: Kundun: A Biography of the Dalai Lama.
  London: Harper Collins 1997, 392 S.+ Abb.
·        Degenhardt, Reiner/ Flemming, Ines
 (im Auftrag des Deutschen Ev. Kirchentages, Hg.):
 Gemeinsam han­deln!
 Der Dalai Lama und Carl Friedrich von Weizsäcker im Gespräch.
 Gütersloh: GTB 768, 1994 64 S.
·        Hicks, Roger / Chögyam, Ngakpa:
 Weiter Ozean. Der Dalai Lama. Eine autorisierte Biographie.
 Übersetzt von Erika Hang. 
         Essen: Synthesis 1985, 234 S. Abb., Register
·        Levenson, Claude B.:
 Dalai Lama.
 
 Die autorisierte Biographie des Nobelpreisträgers.
 Aus dem Französischen von
 Elisabeth Mainberger-Ruh.
 Zürich u.a.: Benziger 1991, 2. Aufl., 367 S.
·        Mitchell, Donald W. (Hg.): Spiritual Advice
 for Buddhists and Christians. His Holiness the Dalai Lama.
 New York
: Continuum Books 1998, 100 S.
·        Reinhard, Roswith (Hg.): Worte der Hinwendung.
 Freiburg u.a.: Herder 1993, 126 S.
·        Rinser, Luise (Fördergemeinschaft zur Gründung
 einer  Friedensuniversität, Hg.):
 Mitgefühl als Weg zum Frieden.
 Meine Gespräche mit dem Dalai Lama.
 München: Kösel 1995, 143 S.
·       Trimondi, Victor und Victoria:
 Der Schatten des Dalai Lama.
 Sexualität, Magie und Politik
 im tibetischen  Buddhismus.
 Düsseldorf: Patmos 1999, 815 S.
 (teilweise unqualifizierte Polemik gegen den Dalai Lama
 und den tibetischen Buddhismus).





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