Freitag, 4. Januar 2019

Religionen unterwegs - Zeitschrift des Forums für Weltreligionen: Nr. 04 (Dezember 2018 = Nr. 100): Das Heilige, Rudolf Otto, Sikhismus, Atheismus, Jacques Waardenburg


Die 100. Nummer der Quartalsschrift Religionen unterwegs , herausgegeben vom  Forum für Weltreligion in Wien, hat als Schwerpunkt die Begegnung mit dem Heiligen - auch im Horizont des Atheismus. Der Herausgeber Petrus Bsteh erinnert an den dialogischen Aufbruch durch das 2. Vatikanische Konzil. Die Nullnummer dieser Zeitschrift im Jahre 1993 kann als direkte Folge dieser kirchlichen Neuorientierung gesehen werden. In den einzelnen Beiträgen werden die Zusammenhänge interreligiöser Begegnungen unter verschiedenen Aspekten verdeutlicht.
Johann Figl, bis zu seiner Emeritierung Lehrstuhlinhaber am Institut für Religionswissenschaft der Universität Wien, geht den Atheismus-Tendenzen in Westeuropa und Ostasien nach. Sie sind auch ein Ausdruck verfehlter interkultureller und interreligiöser Begegnungen, sozusagen die Schattenseiten der Missionierung.
Areshpreet Wedech, Promovendin an der Universität Wien setzt sich mit der Entwicklungsgeschichte des Sikhismus auseinander. Auch hier hat der Kolonialismus  mit der Dominanz-Mentalität seine problematischen Spuren hinterlassen - beispielhaft verdeutlicht an dem deutschen Sprachforscher Ernst Trumpp (1828-1885).
Peter Ramers, Religionsphilosoph und Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Augustin, erinnert an die bleibende Wirkung von Rudolf Otto, gerade weil die Kategorie des Heiligen heutzutage wieder an Bedeutung gewonnen hat.
Jan Slomp, Pakistan-Spezialist und lange Zeit Islamreferent der Protestantischen Kirchen der Niederlande, verweist auf die Bedeutung von Jacques Waardenburg (1930-2015) mit dessen religionswissenschaftlicher und dialogischer Arbeit, die christlich-muslimische Konvergenzen kompetent hervorhob.
Die Berichte beschreiben eine Tagung  über den Orientalisten und Alttestamentler Hermann Stieglecker (1885-1975), heben die Bedeutung der lokalen Räte, Häuser der Religionen und interreligiösen Foren in Deutschland hervor und nehmen die erstaunlichen Wirkungen des Zentrums für judaistische Studien an der Universität Ölmütz (Tschechien) in den Blick.
Die Buchbesprechungen setzen sich auseinander:
1. mit einem Titel zum esoterischen Shingon -Buddhismus
   (Jacques Scheuer über Peter Baekelmans) und
2. mit der Schwierigkeit, von einem islamischen Mittelalter
   (Petrus Bsteh überThomas Bauer) zu reden.




CC

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