- --- Vgl. ausführlich die Rezension von William Skudlarek OP
- Religious Pluralism and Interreligious Theology
The Gifford Lectures - an Extended Version
Maryknoll, NY: Orbis 2017, 304 pp.
ISBN 978-1-2698-230-7
Webseite der Universität Münster: hier
Der interreligiöse Dialog bewegt viele Menschen, weil die Begegnung der Religionen und Kulturen seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts viel selbstverständlicher geworden ist. Viele offizielle Vertreter der Religionen bewegen sich nur langsam auf einen Dialog der Religionen im Sinne wirklich gleichwertiger Partner zu. Es ist eine Haltung der Besorgnis und Abwehr eines sog. Glaubensrelativismus.
Und nicht selten werden mit Hilfe des inzwischen eher verdeckten Absolutheitsanspruchs der eigenen Glaubensweise die anderen Traditionen faktisch unterbewertet. Und das heißt in letzter Konsequenz, dass sie minder-wertig sind.
Indessen sind viele Theologen in allen großen religiösen Traditionen mutig vorangegangen und haben Konzepte entwickelt, in anderen Religionen ebenfalls einen echten und gültigen Weg der Erlösung oder zur Befreiung zu sehen.
Einer der wichtigsten Promotoren eines solchen religiösen Pluralismus war der englische Religionsphilosoph und Theologe John Hick (1922-2012), besonders mit seinem Buch: An Interpretation of Religion (1989)
Bei vielen Debatten und Forschungsarbeiten tritt jedoch erstaunlich hervor, dass trotz all der Stolpersteine auf dem Weg interreligiöser Annäherung in den Religionen selbst pluralistische Ansätze zu entdecken sind. Sie gilt es zu verdeutlichen und auszuweiten. Damit eröffnen sich Möglichkeiten durch ein pluralistisches Verständnis interreligiöser Theologien zu entwickeln, die Friedenskräfte auch in anderen Bereichen mobilisieren können. Sie haben darum gute Chancen, die Theologien der Zukunft zu sein.
Einen spannenden Neuansatz hat der Münsteraner Theologe Perry Schmidt-Leukel (geb. 1954) im Rahmen der berühmten schottischen Gifford Lectures 2015 für ein breiteres und interessiertes Publikum bekannt gemacht: Das physikalische Phänomene bezeichnende Fraktal wurde durch den Mathematiker Benoît Mandelbrot (1924-2010) als Fraktal-Theorie (WELT, 17.10.2010) auf die Mathematik übertragen.
So eröffnen sich faszinierende Sichtweisen auf Objekte und Formationen der Natur wie Eiskristalle, Pflanzenstrukturen, Küstenlinien sowie mathematische Algorithmen. Hier tut sich eine interne Vielfalt auf, die sich - so Perry Schmidt-Leukel - auch innerhalb der Religionen nachzeichnen lässt. Strukturelle Zusammenhänge, die sich in den Religionen gleichen, fordern die Theologien heraus, diesen Gemeinsamkeiten im pluralistischen Rahmen weiter zu folgen.
Die hier kurz angesprochenen Gifford Lectures sind inzwischen in deutscher Sprache erschienen:
Wahrheit in Vielfalt. Vom religiösen Pluralismus zur interreligiösen Theologie.
Gütersloher Verlagshaus 2019.
--- Weitere Informationen: hier
--- Rezension in Vorbereitung ---
Perry Schmidt-Leukel hat ihnen in einem ersten Teil eine Art von Hinführungstexten vorangestellt. Diese sind z.T. - allerdings in meist gekürzter Form - schon veröffentlicht worden.
Die im englischsprachigen Raum bereits voll im Gang befindliche Debatte zur Herausarbeitung einer interreligiösen Theologie in "fraktaler Weise" wird sich gewiss bald auf den deutschsprachigen Raum ausdehnen.Gütersloher Verlagshaus 2019.
--- Weitere Informationen: hier
--- Rezension in Vorbereitung ---
Perry Schmidt-Leukel hat ihnen in einem ersten Teil eine Art von Hinführungstexten vorangestellt. Diese sind z.T. - allerdings in meist gekürzter Form - schon veröffentlicht worden.
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