Donnerstag, 18. März 2021

Ahmad Milad Karimi: Grundmuster islamischer Denktraditionen in neuem Licht

 

Abbildung von Karimi | Licht über Licht | 1. Auflage | 2021 | 1 | beck-shop.de

Ahmad Milad Karimi:
Licht über Licht Dekonstruktion des religiösen Denkens
im Islam

Freiburg: Karl Alber (Herder)
2021, 952 S.

Das Werk ist Teil der Reihe:  
falsafa. Horizonte islamischer Religionsphilosophie; 1

--- ISBN: 978-3-495-49100-3 --- 

Bisherige Ausgaben von falsafa
"Wer dem religiösen Denken im Islam gerecht werden will, muss sich auf verflochtene Wege und Umwege der Denktraditionen begeben, dialogisch, kontrovers und dekonstruktiv. Denn der Islam zeigt sich als eine Verflechtung der Religion und Philosophie, des Glaubens und Denkens, des Monotheismus und Atheismus, der Offenbarung und Mythologie. Mittels einer dekonstruierenden Methode gelingt es Ahmad Milad Karimi, die konstruierenden Momente herauszuarbeiten und das zu ent-decken, was sich im Hintergrund der Konstruktion verborgen hält. So zeigt sich, auch durch die Lektüre großer Denker wie al-Gazali, Ibn Sina, Ibn Rušd,  Ibn al-'Arabi, Maulana Rumi und Muhammad Iqbal, dass der Islam gerade dort zuhause ist, wo er nicht vermutet wird " (Verlagsinformation).
Angesichts der Zusammenhänge mit der mystischen Tradition des Islam mag mancher zuerst über diese Revision islamischer Denktraditionen erstaunt sein, aber Milad Karimi gelingt es zu zeigen, wie durch die (abendländische) Philosophie- und Theologiegeschichte ein Glaubens- und vielfältiges Gottesverständnis sichtbar wird. Karimi verweist dazu auf zwei Grundmuster im Horizont "des Wahren und Rechten": 
Der Zweifel als Teil des Verstehens und die daraus entstehende Doppelbödigkeit religiösen Denkens im Islam. "Die Geltung des Wahren und Rechten ist gerade im religiösen Gefüge nicht mehr gegeben, was von Grund auf Unsicherheit und Zweifel erzeugt, weil Verstehen immer auch mit dem Verlust der Selbstverständlichkeit verbunden ist. Indesen müssen das Wahre und Rechte ihre Geltung im Denken erringen, ewlches aber den Zweifel internalisiert hat. Damit wird der Islam nicht erneuert, sondern er bleibt derart auf dem alten, ersten Boden bewahrt, so dass der Boden eine innere Entfaltung bekommt, doppelbödig wird" (S. 45). 

Man kann im Grunde schon ahnen, dass durch diesen Ansatz auch eine Brücke zu den Denktradionen anderer Glaubensweisen geschlagen wird. Und man ahnt noch mehr: Dieses Buch bringt Licht für neue Wiederentdeckungen im Horizont des "Islam". 

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