Donnerstag, 19. März 2020

Franz Meurer: Für eine glaubwürdige Kirche bei den Menschen vor Ort

Franz Meurer:
Glaube, Gott und Currywurst 

Unser Platz ist bei den Menschen

  • Freiburg u.a.: Herder 2020, 208 S.

  • --- ISBN: 978-3-451-39239-9 --- 

    Ausführliche Besprechung 
    in Vorbereitung !



    Der Autor: Franz Meurer, geb. 1951, ist seit vielen Jahren Gemeindepfarrer in zwei Kölner Multilulti-Vierteln - Vingst und Höhenberg. Nicht nur in seinem "Veedeln" ist er bei allen --- gläubig oder nicht-gläubig, Christ oder Nicht-Christ --- ausgesprochen beliebt. So ist er auch einer der bekanntesten Pfarrer in und um Köln, der auch immer wieder im WDR mit Kommentaren der besonderen kölschen Art zu Wort kommt.. Mit dem „HöVi-Land“, einer sozialen Einrichtung für Kinder, erlangte er auch nationale Bekanntheit und erhielt zahlreiche Ehrungen. Meurer ist bekannt für sein (auch kirchenkritisches) Engagement, seine hohe Beliebtheit bei den Menschen und sein mutiges, sozial engagiertes und authentisches Auftreten.

    Verlagsinformation
    Endlich kein Krisenbuch, sondern eines mit Erfolgsgeschichten

    Franz Meurer ist seit Jahrzehnten ein Kölsches Original und Legende. Er gilt als bekanntester Arbeiterpriester Deutschlands und hat mit Generationen von Menschen den Alltag, Sorgen und Hoffnungen geteilt. Er weiß aus Erfahrung, was Menschen von Kirche brauchen und was sie von Kirche noch erwarten können. Ganz nüchtern sagt er: „Die Menschen wollen sehen, dass ihnen Kirche nützt. Das sie wirklich dient.“ Sein Buch erzählt von seinen Erfahrungen und ist ein wohltuender Ton im immer lauter werden Krisenchor. Meurer zeigt, was es bedeutet, wenn er sagt: „Die Menschen sind nicht für die Kirche da, sondern die Kirche für die Menschen.“ „Weil uns alles geschenkt ist, wollen wir in unserem Viertel auch großzügig sein. Mit Pommes und Würsten. Mit Liedern im Gottesdienst. Mit dem, was Menschen mögen.“

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    Mittwoch, 18. März 2020

    Totentanz - danse macabre - Der Umgang mit dem Tod angesichts verheerender Seuchen

    André Corvisier:
    Les danses macabres
     

    Collection : Que sais-je ?
    Paris: 
     Presses Universitaires de France -  PUF1998, 128 pp.
    ISBN-10 : 2130494951ISBN-13 : 978-2130494959

    Montag, 16. März 2020

    Geschichte und Auswirkungen der Pest - eine Zeitreise im Horizont des Coronavirus


    Wegen der Corona-Pandemie bis 20.04.2020 geschlossen !

    Die derzeit geschlossene Sonderausstellung des Westfälischen Landesmuseums Herne hat durch die rasante Ausbreitung des Coronavirus eine beunruhigende Aktualität gewonnen.
    In der Ausstellungsankündigung heißt es zur Geschichte der Pest und ihren Auswirkungen: "
    Von der Steinzeit über die Spätantike, vom ‚Schwarzen Tod‘ des Mittelalters bis zum jüngsten Ausbruch auf Madagaskar: Die Pest ist eine Seuche, die die Menschheit durch alle Epochen ihrer Geschichte begleitete und zu tiefgreifenden Veränderungen in der Gesellschaft führte. Rund um den Globus forderte sie Millionen Opfer, doch ist sie kein Schrecken der Vergangenheit – sie existiert noch heute."
    Details zur Ausstellungsinformation >>>

    Die aufregenden Zusammenhänge der Ausbreitung einer Epidemie zur Pandemie und die beeindruckenden Zeugnisse und Beispiele aus vielen Jahrhunderten können die Lesenden  jedoch auch in dem sorgsam recherchierten und opulent ausgestatteten Katalog bewundern und dabei manche Ähnlichkeiten mit der Verbreitung des Coronavirus entdecken. Bereits das Inhaltsverzeichnis lässt ahnen, dass die Interessierten sich hier auf eine spannende und nachdenklich machende Zeitreise begeben:


    LWL-Museum für Archäologie,
    Westfälisches Landesmuseum, Herne;

    Stefan Leenen, Alexander Berner,
    Sandra Maus, Doreen Mölders (Hg.):

    DIE PEST. Eine Spurensuche
    Darmstadt: wbg Theiss
     
    2019. 696 S.
    mit etwa 700 farb. Abb., Bibliografie
    --- ISBN 978-3-8082-3996-6 ---
    Verlagsinformation >>> 

    Einige Texte und Bilder zur Einstimmung:

    INHALTSVERZEICHNIS

    MitarbeiterInnen, Leihgeber, Grußwort und Einführung von Stefan Leenen




                         648       Ausführliches Literaturverzeuchnis
                        688       Bildnachweis
                        688       Quellen der Essays
                        690       Herkunft der Exponate


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    Dienstag, 10. März 2020

    Das Schicksal der Frauen im Verlauf der Geschichte ---- Le Sort des Femmes à travers l'Histoire ---- The Fate of the Women Throughout the History

    Isabelle Grégor / André Larané (dir.):
    Les Femmes à travers l'Histoire
    Avancées et reculs de l'antiquité à nos jours 
    [ = Fortschritte und Rückschläge von der Antike bis in unsere Tage]

    Herodote.net: Paris, mai 2019, 144 pages,
    nombreuses illustrations en couleurs (zahlreiche Abbildungen in Farbe)
    .
     

    19 euros (port offert), Amis d'Herodote.net : 18 euros      Commander
    Ce premier ouvrage des éditions Herodote.net reprend et développe le contenu de notre dossier : Les tribulations des femmes à travers l'Histoire. L'ouvrage est signé d'Isabelle Grégor, docteur ès lettres, et André Larané, directeur de la rédaction d'Herodote.net.
    Dieses erste Werk der Edition Herodote.net ist eine Weiterentwicklung des Dossiers 
    Les tribulations des femmes à travers l'Histoire
    (= Die Drangsale der Frauen im Verlauf der Geschichte)
    .
    Verantwortlich zeichnen 
    Isabelle Grégor, Literaturwissenschaftler und
    André Larané, Redaktionsleiter von Herodote.net.


    Les femmes sont « l'avenir de l'homme » (selon Louis Aragon).
    Mais qu'en est-il de leur passé ?

    Die Frauen sind die Zukunft des Mannes (so Louis Aragon).
    Aber was ist mit ihrer Vergangenheit?
    Les Femmes à travers l'Histoire (Isabelle Grégor et André Larané, Herodote.net, mai 2019, 144 pages, 19 euros)
    Verlagsinformation
    Ein Rückblick auf die Jahrhunderte zeigt, dass die Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht nicht immer ein Vergnügen war. Obwohl Frauen am häufigsten eine Opferrolle hatten, konnten sie sich dennoch dort durchsetzen, wo sie nicht erwartet wurden. Es gibt einige, die Armeen oder Reiche befehligten, es gibt auch einige, die die Künste, die Kultur und die Bräuche revolutionierten.
    Die LeserInnen werden vom Kontrast zwischen dem Status der Frau im alten Ägypten und dem der Frauen Athens zweitausend Jahre später überrascht sein. Ähnliches gilt von der Lebensweise der französischen Frauen in der Zeit von Saint Louis [= Ludwig IX., König von Frankreich, 1214-1270]  und den Zeitgenossinnen von Georges Clemenceau (1841-1929).

    Dies ist eine Einladung zu einer malerischen Reise, in Bildern, Fakten, Zitaten und Porträts. Hier lässt sich alles vergessen, was man/frau zur Stellung  von Frauen in der Geschichte zu wissen glaubte, Es ist eine Präsentation der Heldentaten von Frauen auf einer kurvenreichen Zeitreise, die von Fortschritten und Rückschlägen geprägt ist, vom weiblichen Vormenschen Lucy bis zu den heutigen Supermädchen.

    Information de l'éditeur: Les Femmes à travers l'Histoire
    Le survol des siècles montre qu'appartenir à la gent féminine ne fut pas toujours une partie de plaisir. Mais si les femmes eurent le plus souvent un rôle de victime, elles surent aussi s'imposer là où on ne les attendait pas. Il en est qui commandèrent des armées ou des empires, il en est aussi qui révolutionnèrent les arts, la culture et les mœurs​.Vous serez surpris(es) par le contraste entre le statut des Égyptiennes et celui des Athéniennes, deux mille ans plus tard, comme dans le mode de vie des Françaises du temps de saint Louis et des contemporaines de Clemenceau. 
    C'est une invitation à un voyage pittoresque, tout en images, faits, citations et portraits, que nous vous convions. Oubliez tout ce que vous croyiez savoir sur la place des femmes dans l'Histoire et apprécie​z​ leurs exploits au gré d'un parcours sinueux, tissé d'avancées et de reculs, de Lucy aux super nanas d'aujourd'hui.

    Publisher's information: The Women througout history
    A look back over the centuries shows that belonging to the female sex was not always a pleasure. Although women most often had a victim role, they were still able to assert themselves where they were not expected. There are some who commanded armies or empires, there are also some who revolutionised the arts, culture and customs.
    Readers will be surprised at the contrast between the status of women in ancient Egypt and that of Athenian women two thousand years later. You will find similar aspects in the way of life of French women during the time of Saint Louis [= Louis IX, King of France, 1214-1270] and the contemporaries of Georges Clemenceau (1841-1929).
    This is an invitation to a picturesque journey, in pictures, facts, quotations and portraits. It is a presentation of the exploits of women on a winding time travel, which is marked by progress and setbacks, from the female pre-human Lucy to today's super girls.


    (Deutsche Übersetzung / English translation: Reinhard Kirste)

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    Sonntag, 8. März 2020

    Alfred Schlicht: Arabisch-europäische Kulturvernetzung (aktualisiert)

    Alfred Schlicht:
    Die Araber und Europa.
    2000 Jahre
    gemeinsamer Geschichte.           

    Stuttgart: Kohlhammer 2008,
    8 Karten, 226 S., Zeittafel, Register,
    leider keine Bibliografie.


    Angesichts der vielen jährlichen Neuerscheinungen auch auf dem Fachbuchsektor ist es immer wieder notwendig, „ältere“ Veröffentlichungen in den Fokus zu rücken. Das gilt auch für das hier vorzustellende Buch des Orientalisten Alfred Schlicht.
    Im Auftrag der Volkswagenstiftung arbeitete er als Feldforscher 1982 in Kairo und wechselte 1983 als Mitarbeiter an das Deutsche Orientinstitut in Beirut.
    Als Diplomat im Dienst des Auswärtigen Amtes verbrachte er seit 1986 viele weitere Jahre im Nahen Osten. So gewann er wichtige nahöstlich Erkenntnisse. Seine Aufenthalte in Beirut, Kairo, Amman und Sanaa (Jemen) waren prägend für religiöse und geopolitische Vereständnisse der islamischen Welt.
    Seine Publikationen beschäftigen sich darum engagiert mit der arabisch-islamischen Kultur und ihrer Weiterentwicklung – zugleich mit Blick auf Europa, so in:
    In seinem Buch von 2008 über die arabisch-europäischen Beziehungen betont der Autor  die gemeinsame Geschichte diesseits und jenseits des Mittelmeers. Die Lektüre bestätigt dann, wie wohl  die immer wieder auftauchenden Frage: Gehört der Islam zu Europa? ausfallen würde, nämlich mit einem eindeutigen Ja, das aber Fehlentwicklungen und Gefahrenpotentiale nicht verschweigt.
    In 11 chronologischen Kapiteln belegt er diese variantenreichen Zusammenhänge der arabisch-europäischen Kulturvernetzung.


    Das 1. Kapitel bildet dazu einen Vorspann: Frühe arabische Staaten und antike Großmächterivalitäten mit kurzen Blicken auf die Nabatäer, die Römer und die Perser. Im 2. Kapitel geht es um die Entstehung und die welthistorische Ausbreitung des Islam – mit Folgen für das Christentum, verbunden mit der entstehenden Spannung zwischen „Abendland“ und „Morgenland“. Das 3. Kapitel beschreibt die kulturelle Blüte unter arabischer Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel und in Italien. Die wichtige Transferfunktion griechisch-antiker Philosophie durch die arabischen Übersetzer und Philosophen und der Aufstieg islamischer Universitäten (wie Kairo und Fes) kommen dabei etwas zu kurz.  Das 4. Kapitel geht auf Spannungen, Konflikte und Arrangements innerhalb der mittelalterlichen islamischen Welt und Europa ein. Diese führt Schlicht exemplarisch an Harun al-Raschid und Karl d. Gr. vor. 
    Das 5. Kapitel ist den politisch-militärisch-spirituellen Aktionen der Kreuzzüge gewidmet.
    Die 6. und 7. Kapitel zeigen auf der einen Seite die großen geografischen Entdeckungen Europas bis in den Fernen Osten und auf der anderen Seite die Veränderungen der islamischen Welt durch den Aufstieg der Osmanen und den damit verbundenen türkischen Weltherrschaftsanspruch. Dieselbe imperiale Politik spiegelt sich auch seit Napoleon in der Kontrollübernahme von Nordafrika und dem Nahen Osten durch europäische Kolonialmächte, auf die der Autor im 8. Kapitel eingeht. Damit weitet Schlicht den Blick in die Neuzeit bis hin zur Gegenwart.
    Im 9. Kapitel folgen die arabischen Aufbrüche und nationalen bzw. nationalistischen Bestrebungen im 19. Jahrhundert. In Europa entwickelt sich gleichzeitig eine erstaunliche Orientfaszination. 

    Die kolonialen Folgen für die gesamte mittelöstliche Region, die Dauerspannungen und Konflikte, besonders seit der Balfour-Deklaration 1917, die Gründung des Staates Israel, Deutschland zwischen Juden und Arabern und die postkoloniale Phase in Nordafrika und dem Nahen Osten werden im 10. und 11. Kapitel skizziert. Den Blick auf die spannungsreiche Gegenwart verstärkt der Autor durch die Darstellung der Region im Ost-West-Konflikt und angesichts der Veränderungen seit 1989. So tritt die Auseinandersetzung mit dem Westen deutlich hervor. „Der Islam“ als verbindende Ideologie entwickelt sich dadurch mehr  zur politischen Gegenposition des „Westens“.

    Der Epilog stellt eine Art Bilanz im Sinn einer faktischen arabisch-europäischen Symbiose dar (S. 200–204). Zu den Wirkungen des Verhältnisses von Arabern und Europa in der Literatur (etwa auch in der Poesie) finden sich im Grunde nur einige kommentierte Literaturhinweise (S. 205–206).
    Auch wenn die Analysen des Autors bereits 2008 enden, lässt sich doch durchgehend die Aktualität des Themas spüren. Eine solche relativ knappe Darstellung hat natürlich Defizite. Dadurch wird die religiöse und politische Entwicklung vom Iran, über Zentralasien bis Indien als Gegengewicht zur arabischen Welt weitgehend ausgeblendet (vgl. S. 15), auch die bedeutenden Zusammenhänge orientalischer und europäischer Literatur (man denke nur an Poesie und Erzählkunst) vermisst man in der kleinen Literaturkommentierung am Schluss (vgl. S. 205–206).
    Das alles ändert jedoch insgesamt nichts daran, dass Alfred Schlicht wichtige Grundlagen für ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen arabischer Welt und Europa aufgezeigt hat.
    Leseproben aus: Alfred Schlicht – Die Araber und Europa:
    --- Christen als Untertanen des islamischen Staates und Kultur des Islam, S. 25ff  
    --- Die Araber in Europa: Al-Andalus und Italien - Al Andalus und Europa, S. 38ff
    --- Das Mittelmeer: Handel und Krieg im Spannungsfeld europäisch-arabischer Beziehungen (S. 52ff)
    Zur vertiefenden Lektüre:
    1.  Monika Walter: Der verschwundene Islam. Für eine andere Kulturgeschichte Westeuropas.
         Paderborn: Wilhelm Fink 2016, 533 S.

         Rezension:
         
    https://buchvorstellungen.blogspot.de/2017/02/buch-des-monats-marz-2017-der-islam.html
    2.  Monika Gronke: Geschichte Irans. Von der Islamisierung bis zur Gegenwart.
         München: C.H. Beck [2003], 2016, 5. Aktualisierte Auflage, 128 S. --- Inhaltsverzeichnis und Leseprobe:

          
    https://books.google.de/books?id=PZmhuRFtPS0C&pg=PR1&hl=de&source=gbs_selected_pages&cad=2#v=onepage&q&f=false
    3.  Gudrun Krämer: Geschichte des Islam. München: dtv, München 2008, 317 S.
          Inhaltsverzeichnis und Leseprobe:

            http://www.buecher.de/shop/einfuehrungen/geschichte-des-islam/kraemer-gudrun/products_products/detail/prod_id/22828950/
    Reinhard Kirste


    Rz-Schlicht-Araber-Europa, 30.06.17, aktualisiert: 08.03.2020

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    Freitag, 6. März 2020

    polylog - Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren


    Die Wiener Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie (WiGIP) hat zusammen mit ihrer Schwesterorganisation GIP - Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie in Köln [http://www.int-gip.de/home/] die Intention, philosophische Diskurse aus vielen verschiedenen Kulturen und Traditionen als gleichberechtigte Beiträge wahrzunehmen und zu respektieren. Dazu dient in besonderer Weise die Zeitschrift polylog.

    Homepage - http://www.wigip.org/start/  ---- Aktuelles - http://wigip.org/aktuelles/


    polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren


    wurde von der WiGiP im Juni 1998 begründet und war und ist das einzige deutschsprachige Printmedium,  das sich diesem Thema widmet. Ab 2018 wird die Zeitschrift um ein virtuelles Open Access Journal mit erweiterten Optionen ergänzt.

    Detail-Informationen, Abos und Einzelbestellungen
    auf der Homepage der Zeitschrift www.polylog.net

    Bisher erschienene Ausgaben